15.11.2012 Aufrufe

Jugendkultur Guide (pdf)

Jugendkultur Guide (pdf)

Jugendkultur Guide (pdf)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FUNSPORT-SZENEN<br />

solche Rollen übernehmen, erfüllen sie die kulturellen und moralischen Ansprüche der<br />

älteren Generation und der politischen Eliten, aber weniger die der Jugendlichen.Warum?<br />

Ganz einfach. Die Mehrheit der heute lebenden Kids ist zwar nicht politisch revolutionär,<br />

dafür aber kulturell rebellisch. Der moderne Individualismus, den die Jugendlichen<br />

leben wollen und der von Erwachsenen meistens nicht verstanden wird, heißt Verteidigung<br />

ihres Alltags gegenüber den Kolonialisierungs- und Domestizierungsstrategien<br />

der konservativen Gesellschaft. Dabei agieren die Jungen nicht politisch im herkömmlichen<br />

Sinn, sondern tolerant im modernen Sinn. Wären sie politisch im herkömmlichen<br />

Sinn, dann würden sie ein allgemeines Prinzip für die gesamte Gesellschaft propagieren<br />

und auch durchsetzen wollen. Toleranz im modernen Sinne bedeutet hingegen,<br />

sich eine eigene Welt, eine Szene aufzubauen und in dieser selbstbestimmt und eigenverantwortlich<br />

den Lifestyle, für den man sich entschieden hat, zu leben. Der Lifestyle<br />

anderer bleibt von den eigenen Vorstellungen unberührt. Alles nach dem Motto:<br />

„Störe meine Kreise nicht und ich störe nicht die deinen.“<br />

Wie sind nun diese „nicht-traditionellen“ Vorbilder beschaffen, zu denen man auch<br />

viele „Pros“ (Professionals) aus der Snowboard-Szene zählen kann und die in einer<br />

Zeit, in der Vorbilder für die Jugend insgesamt nicht mehr so wichtig sind, trotzdem an<br />

der Spitze der Sympathieskala der Jugendlichen stehen? Ganz einfach: Sie sind<br />

lockere, entspannte junge Leute, die sich wenig um Konventionen kümmern, aber<br />

trotzdem keine verbissenen Revolutionäre, sondern coole Rebellen sind. Sie propagieren<br />

das „Easy living“: „Bleib’, wo immer es geht, entspannt! Bleib’ am Boden und<br />

gelassen, auch wenn du Erfolg hast! Mach’ nicht unbedingt immer das, wofür du vom<br />

Bundeskanzler, dem Landeshauptmann oder deinem Vater gelobt wirst! Und zieh mit<br />

deinen Freunden gemeinsam nur dann dein Ding durch, wenn du auch wirklich Spaß<br />

dabei haben kannst!“<br />

Martin Freinademetz, der österreichische Meister 2000/2001, ist einer dieser coolen<br />

Typen. Er ist ein Vorbild der snowboardbegeisterten Jugend. Und sein Lebensmotto ist<br />

hundert Prozent „Easy living“: „Snow and Water – ride now, work later.“<br />

Martin Freinademetz über seinen Weg zum Snowboard-Star<br />

When I was born in December 1969, there was so much snow that my parents<br />

couldn´t drive me home from hospital.<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!