Jugendkultur Guide (pdf)
Jugendkultur Guide (pdf)
Jugendkultur Guide (pdf)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
62<br />
MUSIK-SZENEN<br />
den Abteilungen ist schwer bis kaum möglich. Für den Laien ist Trash Metal an der<br />
Aggressivität der Musik, des Gesanges und der Texte zu erkennen. Ganz typische Vertreter<br />
des Genres sind Bands wie „Slayer“, „Machine Head“ und, man höre und<br />
staune, „Metallica“.<br />
In ihren Anfängen konnte man Metallica durchaus als Wegbereiter in der amerikanischen<br />
Trash-Metal-Szene bezeichnen. In der Folge domestizierten sie ihren Stil deutlich.<br />
Das war der einzige Weg, um in den internationalen Charts Platzierungen und<br />
damit Zugang zur großen Kohle zu bekommen. Trash Metal ist aber keine alleinige Angelegenheit<br />
Amerikas. Auch aus dem deutschsprachigen Raum kommen hoch angesehene<br />
Bands, die auf Namen wie „Destruction“, „Kreator“ oder „Sodom“ hören.<br />
Eine Weiterentwicklung von Trash Metal ist der so genannte Death Metal. Wichtigste<br />
Kennzeichen: tiefer gestimmte Gitarren und eine Form des „Gesanges“, den man<br />
als „Death Grunts“ („Grunzen“) bezeichnet. In den Texten findet nicht selten ein Spiel mit<br />
den dunklen Mächten des Seins, Dämonen und anderen satanischen Kreaturen statt.<br />
Vielfach findet man regelrechte „Splatter-Lyrics“ vor, also Texte, die über das Beschreiben<br />
von ungustiösen Blutorgien nicht hinauskommen. Wie auch immer, die<br />
Hauptsache für die Fans des Death Metal sind Inszenierungen, die dunkel, morbide<br />
und gruselig sind. Man sollte den ganzen Mummenschanz allerdings nicht zu ernst<br />
nehmen, für 95 Prozent der Fans ist es lediglich ein reizvolles Spiel mit den Höllenmächten.<br />
Die wenigsten sind, wie der Großteil der Jugend generell, ernsthaft „gläubig“.<br />
Wie die Szene beschaffen ist<br />
Die Anhänger der Metal-Szene sind eine sehr heterogene Gruppe. Trotz aller Vielfalt<br />
und Widersprüchlichkeit stehen zwei Strukturmerkmale aber fest: die Metals sind eine<br />
relativ kleine und eine stark männlich dominierte Szene. Nur zirka fünf Prozent der Jugendlichen<br />
in Österreich und in Deutschland gehören der Metal-Szene an. Dennoch,<br />
die kulturelle Reichweite des Genres geht weit über diesen kleinen Gruppenkern<br />
hinaus. Mehr als ein Viertel der Jugendlichen findet die Metal-Szene sympathisch und<br />
interessiert sich für das, was in Jugendzeitschriften und Spezial-Magazinen über die<br />
Szene, ihre Musik, ihre Kleidung, ihre Werte und ihre Probleme geschrieben wird. Geht<br />
es um Sympathie für die Metals, finden wir aber auch schon den ersten großen Wider-