Jugendkultur Guide (pdf)
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Die Computer-Szene<br />
COMPUTER-SZENE<br />
Der Personal Computer, kurz PC, ist das Massenmedium des beginnenden dritten Jahrtausends.Waren<br />
es Mitte der 80er-Jahre noch einige wenige Privilegierte, die einen PC<br />
ihr Eigen nennen konnten, so sind fünfzehn Jahre später jene in der Minderheit, die<br />
noch kein Gerät besitzen. Abgesehen davon kommt man heute in der schulischen und<br />
beruflichen Welt kaum mehr ohne Computer aus. Der Computer ist längst nicht mehr<br />
nur ein Gerät, mit dem man sich einfach so zum Spaß die Zeit vertreibt. Der Computer<br />
ist mittlerweile zur multifunktionalen Kommunikationsmaschine geworden, deren<br />
plötzliche Abwesenheit die Funktionsfähigkeit nahezu aller wirtschaftlicher und gesellschaftlicher<br />
Bereiche infrage stellen würde.<br />
Natürlich gibt es, so wie bei allen Innovationen, im Zusammenhang mit der so genannten<br />
Computerisierung der Gesellschaft auch Skeptiker. So mancher Kulturpessimist<br />
sieht sogar die Gefahr des Verlustes wesentlicher und tragender Aspekte unserer<br />
sozialen und kulturellen Ordnung, wie etwa<br />
• dass die Menschen im Zuge der Computerisierung ihre Fähigkeit zur direkten, persönlichen<br />
Kommunikation verlieren,<br />
• dass Interessierte durch ihre intensive Beschäftigung mit dem Computer in die soziale<br />
Isolation geraten und<br />
• dass vor allem Jugendliche in die künstliche Welt des Internet flüchten und sich dadurch<br />
der gesellschaftlichen Realität entziehen („Eskapismus“).<br />
Darüber hinaus suggerieren Marktforscher, dass die Zahl derer, die sich von der zunehmenden<br />
Technologisierung des Alltags überfordert fühlen, immer größer wird. So<br />
meint der Hamburger Trendforscher Wippermann etwa, dass sich unter den Menschen<br />
heute eine Sehnsucht nach der Einfachheit und der Übersichtlichkeit früherer Zeiten<br />
breit macht. Der durch Radio, Fernsehen, Handy und Internet reizüberflutete Mensch<br />
der Gegenwart auf der Suche nach der heilen, ruhigen und geräuscharmen Welt von<br />
gestern? Die Gesellschaft auf dem Weg in eine Neo-Romantik, die sich demonstrativ<br />
mit Designversatzstücken von vorgestern schmückt und Orte der Stille aufsucht?<br />
Tatsächlich sind es vor allem die heute schon über 50-Jährigen, denen die technologischen<br />
Entwicklungen zu schnell gehen und die – beängstigt durch die Welt der