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Jugendkultur Guide (pdf)

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FUNSPORT-SZENEN<br />

können sich die Jungs schon bald mit dem Gedanken vertraut machen, dass sie kurz<br />

davor stehen, ihre Vormachtsstellung in den <strong>Jugendkultur</strong>en zu verlieren.<br />

Karriere und Freizeitspaß: Die Beachvolleyballer als Biografie-Sampler<br />

Wenn es um Werthaltungen und Einstellungen geht, dann verstehen es die Beachvolleyballer<br />

virtuos, das Gegensätzliche zu vereinigen. So sind sie sich einerseits des<br />

Ernsts des Lebens voll bewusst und basteln eifrig und nachhaltig an ihrer Berufskarriere.Absolventen<br />

oder Teilnehmer höherer Ausbildungsgänge wie AHS, HAK oder Universität<br />

sind in der Gruppe deutlich überrepräsentiert und auch die Berufsziele richten<br />

sich auf jene Berufe, die in der gesellschaftlichen Hierarchie hoch angesiedelt sind. Die<br />

Leute studieren nicht selten BWL, Jus oder Medizin und wollen als Anwalt, Arzt oder<br />

Manager Karriere machen. Andererseits sind die Beachvolleyballer aber auch das, was<br />

man ganz ohne zu übertreiben die „Speerspitze der Spaßgesellschaft“ nennen kann.<br />

Sie haben Geld, und dieses wollen sie mit Genuss und Hingabe unters Volk bringen.<br />

Einkaufen ist für Beachvollyballer mehr als die gezielte Befriedigung von Bedürfnissen.<br />

Sie sind richtige Erlebnis-Shopper. Und sie kaufen primär hochwertige Produkte, vor<br />

allem dann, wenn es um Bekleidung, Accessoires, Autos, Sportartikel – also um Produkte<br />

mit hohem Statuswert – geht.<br />

Beachvolleyballer sind in der Regel gut und teuer gekleidet, Marken sind ihnen, vor<br />

allem was den Bekleidungsbereich betrifft, sehr wichtig. Böse Zungen behaupten,<br />

dass in dieser Gruppe das, was man im Englischen so treffend als „Fashion Victim“ bezeichnet,<br />

am häufigsten anzutreffen ist. Hochpreisige Marken mit Top-Image stehen<br />

an der Spitze ihres Einkaufszettels. Sie meinen: Wenn man sich einkleidet, dann sollte<br />

es schon von Prada, Boss, Dolce & Gabana, Gucci oder Ähnlichen sein.<br />

Was Lebens- und Gesellschaftskonzepte betrifft, sind die Beachvolleyballer keine<br />

großen Revolutionäre. Ein eher traditionell-konservatives Weltbild dominiert die Szene.<br />

Besonders zeigt sich dies daran, wie die Beachvolleyballer die Geschlechterrollen interpretieren:<br />

In guter alter Tradition übernimmt bei ihnen der Mann den aktiven Part,<br />

die Frau sieht man eher als Hüterin des trauten Heims und an der Seite der Kinder.<br />

Dass die Beachvolleyballer eher konservativ sind, zeigt sich aber auch daran, dass<br />

sie gegenüber rebellischen Jugendszenen auf Distanz gehen oder sich sogar deutlich

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