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Jugendkultur Guide (pdf)

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Die Punk-Szene<br />

JUGENDLICHE SUBKULTUREN<br />

Mitte der 70er-Jahre war Punk ein Skandal. Die „No-Future“-Generation bohrte sich<br />

Sicherheitsnadeln durch alle möglichen Körperteile, lief in zerrissenen Klamotten herum,<br />

stylte ihre Haare bunt und verrückt zu Irokesen und hörte eine für die damalige Zeit<br />

völlig seltsame Musik. Eine expressive Symbolik des Kaputten ergänzt um zwei kleine<br />

Worte: „Fuck Society!“<br />

Heute sind diese Punks der ersten Stunde Geschichte. Die Ideen der jugendkulturellen<br />

Anarcho-Bewegung von einst leben nur mehr in einer winzig kleinen Subkultur<br />

weiter. Dessen ungeachtet sind die Bilder von Punk nicht vergessen. Leute, die sich für<br />

<strong>Jugendkultur</strong>en im Allgemeinen wenig interessieren und die die meisten jugendkulturellen<br />

Szenen gar nicht einmal beim Namen kennen, haben, wenn sie Punk hören, ein<br />

ganz klares Bild im Kopf. Und auch die Medien, die über <strong>Jugendkultur</strong>en berichten, unterlegen<br />

ihre Berichterstattung noch immer gern mit einem Foto von einem Punk. Dass<br />

das vielleicht schon vor zwanzig Jahren aufgenommen wurde, tut dabei nichts zur Sache.<br />

Hauptsache das Bild ist expressiv und zeigt einen Jugendlichen, der mit seinem Outfit<br />

und Styling weit jenseits der Norm liegt.<br />

Die Anfänge: „Sex Pistols“ und „No Future“<br />

1976 erschien „Anarchy in the U.K.“, die Debütsingle der legendären Punk-Band „The<br />

Sex Pistols”. Das war die Geburtsstunde einer neuen Jugendbewegung, die die <strong>Jugendkultur</strong><br />

der Folgejahre auch im deutschsprachigen Raum nachhaltig beeinflussen sollte.<br />

Sie nannte sich Punk, was übersetzt so viel wie „Müll“ bedeutet. Und sie inszenierte<br />

sich – zum Erschrecken vieler Erwachsener – auch ganz bewusst als Müll der Gesellschaft.<br />

„Anarchie“, so lautete der Slogan der Punks. Sie stellten die Gesellschaft infrage und<br />

forderten Unabhängigkeit von den gesellschaftlichen Institutionen und Autoritäten.<br />

Und sie hörten dabei diese eigenartige, wenig melodiöse Rockmusik, die nur aus wenigen<br />

Akkorden gebaut war. Die Themen des Punk-Rock waren Themen, die man Mitte<br />

der 70er-Jahre sonst nirgendwo in der Popmusik fand. In der von einem unpolitischen<br />

Mainstream geprägten Zeit schrieen die Punk-Rock-Bands laut ihren Hass auf die Rei-

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