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Jugendkultur Guide (pdf)

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64<br />

MUSIK-SZENEN<br />

So wie fast überall in der Gesellschaft die Traditionen verloren gehen, macht sich<br />

der Traditionsverlust auch in der Metal-Szene breit. Und das Leitbild des erdigen,<br />

harten Mannes gerät zumindest in Teilbereichen der Szene ganz gehörig ins Wanken.<br />

Früher wäre völlig unmöglich gewesen, Metal-Acts wie „Marilyn Manson“ oder „Him“,<br />

bei denen androgyne Männer, die ihre Bisexualität betonen, im Zentrum der Band<br />

stehen, erfolgreich in der Metal-Szene zu positionieren. Heute ist das anders. Bi- und<br />

Homosexualität sind zumindest in Teilen der Szene akzeptiert – ein untrügliches Zeichen<br />

dafür, dass der Hetero-Macho als Rollenmodel zumindest bei Teilen der Metal-<br />

Community ausgedient hat. Und noch etwas ist anders geworden. Die früher unverzichtbaren<br />

langen Haare sind nicht mehr Pflicht. Immer häufiger findet man sowohl<br />

bei den Stars als auch bei den Fans Leute, die sich ihre Haare bis zur Igel-Frisur abscheren<br />

oder sich sogar eine Glatze polieren. Beispiel dafür: der große alte Mann des<br />

Metal, Ex-„Judas-Priest“-Frontman Rob Halford: Ob seine Glatze ein Produkt des eigenen<br />

Wollens oder einfach das Ergebnis altersbedingten Haarausfalls ist, kann hier<br />

allerdings nicht geklärt werden.<br />

Der Szene-Code der Metals<br />

Dem Szene-Code der Metals ist<br />

nicht schwer auf die Spur zu kommen,<br />

neigt die Szene doch zu sehr<br />

markanten und wenig dezenten<br />

Demonstrationen ihrer Kultur. Zentrales<br />

Stilelement ist die Farbe<br />

Schwarz. Ob Klamotten oder Szene-<br />

Fanzines: „Black rules“. Vor allem<br />

Print-Produkte aus dem Bereich des Death-, Black- und Gothic-Metal sind der Farbe<br />

Schwarz so stark verfallen, dass sie das dominierende Prinzip des Buchdrucks,<br />

schwarze Lettern auf weißem Untergrund, umkehren. Weiße Buchstaben auf schwarzem<br />

Untergrund sind aus der Sicht des Black-Metal-Freaks sicher top-authentisch. Die<br />

Lesbarkeit der Publikationen ist durch diese Umkehrung vielfach allerdings nicht mehr<br />

oder nur sehr schwer gegeben.

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