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Jugendkultur Guide (pdf)

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FUNSPORT-SZENEN<br />

frei. Immer wieder stoßen die Rebellen auf Tafeln mit der Aufschrift „Skateboarden<br />

verboten“ und immer wieder hört man von Bürgerinitiativen, die die Errichtung eines<br />

Skateparks in unmittelbarer Wohnnähe vehement bekämpfen.Tafeln hin, Verbote her,<br />

die Skateboarder setzen sich immer wieder darüber hinweg, einfach weil sie Rebellen<br />

sind, weil es zu ihrer Identität gehört, nicht alles zu tun, was die Obrigkeit von ihren<br />

Bürgern verlangt.<br />

Zwischen Subkultur und Mainstream<br />

Skateboarden ist längst zur Massenbewegung geworden. Vorbei die Zeit, als lediglich<br />

eine kleine Elite den tollkühnen Sport betrieb und sich der Bewunderung der Massen,<br />

von denen sie sich nicht nur durch ihr sportliches Können, sondern auch durch ihren<br />

speziellen Lifestyle abzugrenzen versuchte, sicher sein konnte. Die Vermassung des<br />

Skateboardens ist vielen Angehörigen des harten Kerns der Szene, für die Skateboarden<br />

mehr als nur ein oberflächliches Freizeitvergnügen ist, ein Dorn im Auge. Das<br />

heißt aber nicht, dass Skateboarder elitär wären. Im Gegenteil, sie sind, wenn es um<br />

gesellschaftspolitische Fragen geht, eher liberal und tolerant. Sie verlangen aber, dass<br />

sich Leute, die sich mit dem Skateboarden beschäftigen, dies nicht oberflächlich und<br />

„nur so nebenbei“ tun, sondern sich intensiv und ernsthaft mit der Sache auseinander<br />

setzen. Ihr Feindbild sind die vielen „Poser“, die nur so tun als ob und der Szene letztendlich<br />

mehr schaden als ihr nutzen. Carsten Bauer, der zum harten Kern der Skater-<br />

Szene zählt, bringt die Einstellung der Skater auf den Punkt: Für Skateboarder gibt es<br />

zwei Sorten von Menschen: Skateboarder und andere Menschen.<br />

Was meint er damit? Ganz einfach: Skateboard verlangt hundertprozentige Identifikation<br />

und tausendprozentiges Engagement. Skateboard ist nicht etwas, das man so<br />

nebenbei macht. Und Skateboard ist auch nicht einfach eine Sportart unter vielen,<br />

sondern eine Lebensart, eine Lebensphilosophie. Die Intensität, mit der sich der richtige<br />

Skater mit dieser „ältesten <strong>Jugendkultur</strong>“ beschäftigt, unterscheidet ihn vom Pseudo,<br />

der zufällig über einen Trend gestolpert ist und zusätzlich zu anderen Freizeitbeschäftigungen<br />

nun auch skatet. Für Carsten Bauer gilt: Wer wirklich Skateboarder ist, der hat<br />

es nicht notwendig, sich mit anderen Szenen auseinander zu setzen.

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