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Jugendkultur Guide (pdf)

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FUNSPORT-SZENEN<br />

109<br />

von ihnen abgrenzen. Punks, Metals, Grunger, aber auch Skateboarder und HipHopper<br />

sind nicht die besten Freunde der Beachvolleyballer. Sie sind ihnen zu schrill, zu ungestüm,<br />

zu ungehobelt – zu wenig angepasst eben. Da tut man sich schon leichter mit<br />

Fitness-Leuten, Mountainbikern und Inline-Skatern. Auch hier sind die angepassten<br />

„braven” Typen in der Mehrheit und deshalb funktioniert mit diesen Gruppen die<br />

Kommunikation reibungslos. Die Beach-Leute drücken nur bei den Snowboardern ein<br />

Auge zu. Die sind einfach so cool, dass man ihnen auch ihre kleinen und größeren Extravaganzen<br />

verzeiht. „Snowboard rules – all around Europe!” Und da kann eben<br />

auch der trend- und modeorientierte Fun- und Karriere-Typ nicht abseits stehen. Es<br />

wäre schlecht für sein jugendlich-dynamisches Image!<br />

Die Zukunft der Szene<br />

Beachvolleyball ist eine der drei momentan angesagtesten Sportarten und kann nur<br />

noch von den unschlagbaren Kultsportarten Snowboard und Skateboard geschlagen<br />

werden – so jedenfalls die Meinung trendsensibler junger Hamburger und Berliner, die<br />

im Rahmen der Time-Warp-Studie befragt wurden. Dies bedeutet für die kommenden<br />

Jahre mehr Mega-Events im Stile der Beachvolleyball-WM 2001, mehr Beachvolleyball-Plätze<br />

in Bädern und Naherholungszentren, mehr Fernsehübertragungen und vor<br />

allem auch mehr Beachvolleyball in der Werbekommunikation. Denn wenn man die<br />

kaufkräftigsten Schichten unter den jungen Zielgruppen ansprechen will, ist das<br />

Beachvolleyball-Thema genau das Richtige.<br />

Die Entwicklung des Beachvolleyball-Sports zu einem langfristig stabilen Mainstream-Jugendtrend<br />

könnte dennoch ausbleiben, denn Beachvolleyball ist noch immer<br />

keine richtige Jugendszene. Noch immer fehlen die typische Musik, die typischen<br />

Marken, der typische Szene-Jargon etc. Um es auf den Punkt zu bringen: Beachvolleyball<br />

ist noch immer zu viel Sport und zu wenig Style und vielleicht auch ein wenig zu<br />

viel Schickeria. Diese Problematik müssen die Szene-Leader in nächster Zeit in den<br />

Griff bekommen, sonst wird aus dem Jugendkult mit Zukunftspotenzial unter Umständen<br />

eine tröge Bewegungstherapie für die Dreißig- bis Fünfzigjährigen, zwar<br />

etwas stylisch aufgemotzt durch ein paar öffentlichkeitswirksame, gut inszenierte Public-Events,<br />

aber eben nicht mehr. Und das wäre doch schade.

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