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Jugendkultur Guide (pdf)

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FUNSPORT-SZENEN<br />

die Jugendrevolte in den 60er-Jahren – oder man integriert und kultiviert sie: durch<br />

Geld, Kommerz oder durch jugendpolitische Angebote. Bei den Skatern haben es<br />

Staat, Wirtschaft und Gesellschaft mit Integration und Kultivierung versucht und<br />

waren damit zumindest teilweise erfolgreich. Warum nur teilweise? Beispiele aus der<br />

Kommunalpolitik zeigen, dass man Skater auch durch größte Anstrengungen nie vollständig<br />

domestizieren wird können.<br />

Jedes zweite österreichische Dorf hat heute einen Skatepark. Und es ist anzunehmen,<br />

dass der eine oder andere auch betreut wird. Das heißt, dass er von einem Jugendbetreuer<br />

„überwacht“ wird. Gleichzeitig fällt auf, dass viele dieser Parks häufig leer stehen.<br />

Wo sind die Skater? Meist in den öffentlichen Parkanlagen, in der Nähe des Bahnhofs<br />

oder sonst wo, wo sich im öffentlichen Raum natürliche „Obstacles“ wie Stiegen, Bordsteine<br />

oder Geländer befinden. Das heißt nicht, dass die Skater vollkommen auf das<br />

Angebot von guten „Miniramps“ und „Halfpipes“ im Skatepark pfeifen.Aber sie wollen<br />

sich nicht einsperren lassen. Sie wollen sich nicht vereinnahmen oder aus dem öffentlichen<br />

Raum verdrängen lassen – sei dies von der Industrie, den Medien oder der Politik.<br />

Skater sind eben Rebellen. Das bisschen Freiheit, das der Rebell auf alle Fälle braucht,<br />

um auch wirklich Rebell zu bleiben, nimmt er sich einfach – und das ist auch gut so.<br />

Boarder-Style = Subversion + Provokation<br />

Man kann es nicht oft genug sagen: Skateboarder sind keine Sportler, Skateboarder<br />

sind Menschen, die einen gemeinsamen Lifestyle pflegen, eine Weltanschauung teilen<br />

und die zudem auch noch absolut top im Umgang mit ihrem Board sind. Der sportliche<br />

Aspekt ist beim Skateboarden wichtig. Doch er ist bei weitem nicht alles, was einen richtigen<br />

Skater ausmacht. Wer das nicht begreift, kann die Skater-Szene nicht verstehen.<br />

Warum kam das so? Warum entwickelte sich das Skateboarden nicht so wie zum<br />

Beispiel das Eislaufen oder das Schifahren? Warum brachte es nicht angepasste Charaktere<br />

wie Claudia Kristofics-Binder, Anita Wachter oder Thomas Sykora hervor, sondern<br />

wilde Gesellen wie Tony Hawk, Chad Muska, Jason Dill, Rob Dyrdek oder den<br />

Österreicher Roman Hackl?<br />

Der Grund dafür liegt in dem Umstand, dass die Geschichte des Skateboardens<br />

von ihren Anfängen bis zum heutigen Tag eine Geschichte des Kampfes um Akzeptanz

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