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Jugendkultur Guide (pdf)

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JUGENDLICHE SUBKULTUREN<br />

153<br />

Seit jeher hat ein düsteres Lebensgefühl die Gothic-Szene geprägt. In den frühen<br />

Jahren des Gothic waren Weltschmerz und Melancholie das alles überragende Thema.<br />

Heute spielen Musikinteressen und Mode die fast bedeutendere Rolle; sie geben der<br />

Szene nach innen wie nach außen Identität. Aber immer noch ist „schwarz sein“ für<br />

Gothics eine Lebenseinstellung, die mit Klamotten und Styling gegenüber der Außenwelt<br />

kommuniziert wird. Szeneläden, die sich in allen größeren Städten finden, versorgen<br />

die Gothics mit einem Style, der zu ihrem „schwarzen“ Lebensgefühl passt: angefangen<br />

bei Klamotten über gruftigen Schmuck bis zu gothicmäßig hochtoupierten<br />

Frisuren, die Szenefrisöre kunstvoll anfertigen und die man in Gothic-Kreisen „Teller“<br />

nennt.<br />

Die Gothics sind eine eigenwillige Randgruppe innerhalb der populären <strong>Jugendkultur</strong>.<br />

Und sie leben in einer ästhetisch verklärten Welt. Die allermeisten von ihnen<br />

sind tagsüber ganz normale Jugendliche und verwandeln sich erst abends zu Gothics.<br />

Sie stylen sich großteils erst dann, wenn sie sich mit ihren Freunden und Bekannten in<br />

irgendeinem Szenelokal treffen. Dabei zitieren sie die verschiedensten Stile: Sie machen<br />

Anleihen bei historischen Epochen, mixen die Stile und ahmen sie in einer überkandidelten<br />

Manier nach. Sie sind manieristisch und in ihren extremen Ausformungen<br />

ziemlich überdreht.<br />

Gothic: ein Stil-Cocktail quer durch die historischen Epochen<br />

Entstanden ist Gothic aus dem Punk der 70er-Jahre. Den Namen „Gothic“ hat<br />

die Szene von Journalisten, die einen passenden Begriff für diesen neuen Stil<br />

suchten und dabei eine Anspielung auf die historische Epoche der Gotik<br />

wählten; in der englischsprachigen Fachliteratur werden die Gothics aber<br />

häufig auch als „New Romantics“ bezeichnet.<br />

Der Dress-Code der Szene ist von gotischen Stilelementen und der Fetisch-<br />

Mode beeinflusst.<br />

Die literarischen Vorbilder bezieht Gothic aus der Romantik und dem<br />

Symbolismus. Das traumverhangene, gefühlsintensive Lebensgefühl knüpft<br />

an die „schwarze Romantik“ an.<br />

Gothics sind anders. Sie sind anders als alle anderen und genau deshalb sehen sie<br />

auch anders aus. Ihr Look fällt auf: schwarz – immer schwarz und (zumindest für Außen-

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