Jugendkultur Guide (pdf)
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JUGENDLICHE SUBKULTUREN<br />
159<br />
Ein Hin- und Hersurfen zwischen verschiedenen<br />
jugendkulturellen Szenen ist bei ihnen<br />
kein großes Thema. Und auch die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ein „Gruftie“ nicht nur in der Gothic-Szene<br />
unterwegs ist, sondern zugleich auch<br />
in einer anderen populären <strong>Jugendkultur</strong> – etwa<br />
in der Skateboarder- oder der HipHop-Szene –<br />
ist äußert gering. Sie leben ihr Leben fernab der<br />
bunten, populären <strong>Jugendkultur</strong>en. Sie inszenieren<br />
sich als Gemeinschaft der Einsamen. Ihr<br />
Motto: Jeder ist mit sich selbst allein. Sie haben<br />
einen betont individualistischen Selbstentwurf:<br />
nicht die Clique, der Einzelne mit seinem verwundbaren<br />
„Ich“ steht im Mittelpunkt. Gruppenzwang<br />
stößt auf Ablehnung. Sich einordnen und anpassen geht mit ihrem Selbstverständnis<br />
nicht zusammen. Und dennoch fristen sie nicht ein Eremitendasein, sie suchen<br />
die Gesellschaft Gleichgesinnter und Gleichgestylter in Szenelokalen und bei<br />
Szenepartys. Und sie reisen quer durch die Lande zu den angesagtesten Szene-Events.<br />
Der Lifestyle der Gothic-Szene<br />
Das Lebensgefühl: bittersüße Melancholie<br />
Der Style: schwarz – entweder im Romantik-Look mit Samt, taillierten<br />
bodenlangen Mänteln oder im Fetisch-Look mit Latex und Leder; Marken<br />
spielen in der Szene keine allzu große Rolle – das, was im Gothic-Style<br />
zählt, ist Individualität<br />
Die Musik: Gothic-Rock, Dark Wave, Goth Metal/Black Metal<br />
Die Beziehung zur Welt: Flucht aus dem Hier-und-Jetzt in eine romantisch<br />
verklärte oder obskure Phantasy-Welt; in der Szene gilt: „Denn wirklich<br />
reich ist nur, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität<br />
zerstören kann …“<br />
Wer einmal in die Gothic-Szene einsteigt, bleibt oft bis Mitte zwanzig darin hängen.<br />
Dann steigen die meisten Gothics wieder aus der Szene aus und werden „solide“. Nur