Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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uppig, abgetragen, zerlumpt, ärmlich,<br />
gemein. So 'ne ruppije Puppe. So'n<br />
ruppijer H<strong>und</strong>. Solch elender Kerl.<br />
Ruppsack, ein schlechter, gemeiner Mensch;<br />
172<br />
v. ruppig. Solche Ruvvsäkke.<br />
-<br />
Ruschemusche die, Verwirrung, Durcheinander.<br />
Ru s s ela ck (ff weich gesprochen ), Nu s ch e<br />
lack (sch weich gesprochen), ein wildes<br />
Kind; u. Schummel.<br />
R u thc, Züchtigung. 1. jeden, züchtigen ;<br />
2. kriejen, gezüchtigt werden; 3. der hat<br />
sich 'ne Nuthe uffjeb<strong>und</strong>en, ussen A—.<br />
Sache lken, kleine Sachen.<br />
Sachs er, ein Sachse (Anspielung auf<br />
Sechser).<br />
sagen, sagen. 1. Sage mal; 3. det<br />
hat nischt zu sagen, nichts zu bedeuten;<br />
3. der hat dir jar nischt zu<br />
sagen, nichts zu befehlen ;4. ik sage jar<br />
n'scht, wenn ik dodt bin! Ich schweige!<br />
5. ja, wat ik sagen wollte — beliebte<br />
Uebergangsformel ; tt. wollt' ik sagen.<br />
VerbesserunMormel; 7 ik sage't ja!<br />
Es kommt so, wie ich sagte; K. Na, ik<br />
sage aber ooch! entrüstet.<br />
— Der hat sich eine Last aufgeladen , sägen. Sagedock, Sagespäne.<br />
Salat, 1. Salat; 2. da haben wir'n<br />
Ealat, das Unglück, die Vescheerung.<br />
Reise; 3. 'n Rutsch machen, Ausflug. Salln, weitläufiger Vortrag < Psalm).<br />
— parthie, eene machen, herabgleiten. Salont reter, Holzpantinen.<br />
— bahn, früher auf Tivoli; später in Salz, 1. Salz; 2. du muht de Schpcr-<br />
Rutsch, 1. das Rutschen. Rutsch, fuhr<br />
er run! 2. jlicklichen Rutsch! Glückliche<br />
der Hasenheide bei Happoldts<br />
S.<br />
ab b erfritz e, — liefe, — mi ch el,<br />
1. Kinder die Speichel ans dem M<strong>und</strong>e<br />
laufen lassen; 2. Personen dic schwatzen<br />
sachte, still, ruhig, leise. Man sachte!<br />
Immer so sachte weg (regnet es, geht es).<br />
s achteten, s ächteten, vorsichtig. Man<br />
sachteken ! Aur ruhia.! Sachteken nachkommen.<br />
Sack, 1. Sack, Tasche; 2. Hand uon'n<br />
Sack, 't sind Nisse drin, 't sind Lorbeern<br />
drin; 3. mit Sack un Pack ausreißen;<br />
4. innen Sack koofen, ohne<br />
Besichtigung; 5 der schtccht eich Alle<br />
innen Sack, übertrifft euch Alle; 6. det<br />
kenn ik aus'n Sack un innen Sack.<br />
Ich verstehe es genau; 7. 'n Sack voll<br />
Kälte mitbringen.<br />
Sacken sich, sich senken.<br />
linge Salz uff'n Schwanz schtreien,<br />
denn fängste sie (Rath für Kinder);<br />
3. ohne Salz un ohne Schmalz; 4. er<br />
bat nich dct Salz dabei. Er verdient<br />
— nichls daran.<br />
kuchen, 1. ein r<strong>und</strong>es (Gebäck aus<br />
Brotteig; 2. Taschenuhr, Spindeluhr.<br />
— inctz^, Salzfaß.<br />
Sammelsurium, Sammlung von allerlei<br />
Dingen; v. S<strong>im</strong>mclsammelsurium.<br />
Sand, 2. Sand. Sand'. Sand! weißen<br />
Sand! Ausruf der Verkäufer; 2. Sand<br />
fchtreien in die Augen; 3. Wie Sand<br />
am Meere; 4. Sand reinigt 'n Magen,<br />
wenn ein Butterbrot in den Sand fällt.<br />
— kratke, Pferd eines Sandhändlers.<br />
— mann, 1. Sandfuhrmann Wenn<br />
een Sandmann vorbeikommt, denn rufe<br />
mir, ik brauche welchen ;2. der Sandmann<br />
kommt, sagt man, wenn die Kinder<br />
sich die Augen reiben, schläfrig werden;<br />
3. mein Vater ist Sandmann ltodt).<br />
Sackjrob, ganz grob; v. saugrob. Sang trifftei, Sakristei.<br />
Sadrach, Satan. Det is'n wahrer Satanskerl, — wilder Kerl.<br />
Eadrach, det Weib. (Einer der drei meechen, Mädchen.<br />
Männer <strong>im</strong> feurigen Ofen.)<br />
— kötcr, Salzkuchen.<br />
— wcib, Weib.<br />
saftig, gemein; v. saftige Icschichten. satt, 1. satt; 2. det Hab' ik lange satt; v.