Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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Kantender, 1. das Ende des Brots, Ik<br />
esse jerne den Kanten vons Brot; v.<br />
Kerschte, Krume; 2. der Rest einer<br />
Weißen.<br />
Kanthaken, Haken <strong>zum</strong> Umkanten der<br />
Balken. Enen be<strong>im</strong> Kanthaken (Rock-<br />
kragen) kriejen; v. Schlaffittchen.<br />
133<br />
Kattoffel, 1. Kartoffel; 2. Taschenuhr:<br />
3. dicke Nase.<br />
Kattrine, Kathrine. 1. Katharine; 2.<br />
die schnelle Kattrine (Cholerine, Reini-<br />
gung, Auswurf), Durchfall haben.<br />
Katzbaljen, sich balgen <strong>zum</strong> Vergnügen.<br />
Katzbaljerei, das Balgen.<br />
Kapiren, fassen, begreifen (tat. ou.pere). Katze, 1. die Katze in'n Sack koofen.<br />
Kapittelfeste, fest, gerüstet, zuverlässig ; Unbesehen kaufen; 2. falsche Katze<br />
v. taktfest.<br />
falsche Person ;3. Katze un Maus, Ge-<br />
tapvitteln, schelten; v. abkappitteln. sellschaftsspiel; 4. der jeht drum rum,<br />
Käppsel, Käppchen, Hausmütze.<br />
wie de Katze ummen heeßen Brei; 5.<br />
Karangzett schtehn, in Gefahr des die schtreicht drum rum, wie die Katze<br />
gänzlichen Verlustes, Bankrotts. 47(quu.- ummen Daubenschlach; 6. die lieben<br />
i-auts sspt) war der vorletzte Point sich wie H<strong>und</strong> un Katze; 7. det dreejt<br />
<strong>im</strong> deutschen Billardspiel.<br />
de Katze uffn Schwanz wech, das ist<br />
Karbattsche, Peitsche.<br />
ganz unbedeutend; 8. det is vor de<br />
karbattschen, peitschen; v. jerben. Katze, reicht nicht hin, viel zu wenig.<br />
Kardätsche, Kardeetsche. 1. Kartätsche; Katzendreck, geringe Sache. Zehn<br />
2. große Bürste.<br />
DHaler is keen — Katzendreck.<br />
kardätschen, abbürsten mit Seife <strong>und</strong> dreckrig, 1. zu Muthe sind, schl<strong>im</strong>me<br />
Wasser.<br />
Empfindungen haben ; 2. spitz <strong>im</strong>Reden.<br />
Karline, — 1. Karoline; 2. die Schnaps- freindlich, voll falscher Fre<strong>und</strong>lichflasche,<br />
die in der Tasche getragen wird; keit. — 3. Billardkugel.<br />
jammer, entzündeter Magen nach<br />
Karnickel, Kannickel, Kaninchen. Un- Schwelgerei.<br />
— tern Karnickel, unter der Kritik. Kar- kese, Frucht der Malve, die von<br />
nickel hat anjefangen.<br />
— Kindern gegessen wird.<br />
Karpen, Karpfen; v. Schneiderkarpen, kopp, Katzenkopf. Schlag gegen den<br />
Häring-<br />
Hinterkopf.<br />
Karre, 1. Karre; 2. nu jeht de Karre.<br />
Nun gehts gut; 3. de Karre innen<br />
Dreck schieben ;4. de Karre —liebe, Falschheit. Vorne lecken, hinten<br />
kratzen. — außen Dreck musike, Sch<strong>im</strong>pfständchen.<br />
—<br />
ziehen.<br />
— oojen, Katzenaugen, jrineKatzenoogen.<br />
Karreete die, schlechter Wagen.<br />
schprung, kurze Strecke. Det is ja<br />
Karthun, Kattun, Kart<strong>und</strong>rucker. man 'nen Katzenschvrung.<br />
Kaschunke —treppe, aus zwei Streifen Papier<br />
gekniffte Treppe.<br />
die, die Lende, Oberschenkel.<br />
Hebe doch die Kaschunken hoch.<br />
Käsehoch, kleiner Mensch. Der Kerl is Kauderwelsch, unverständlich.<br />
kaum drei Käse hoch.<br />
Kauz, originelle Person. Gen reicher,<br />
Kastrollbursche, Köchin (eHSLsrois) w<strong>und</strong>erlicher, schnurrijer Kauz.<br />
Kater, ). Kater; 2. Katzenjammer; 3. Kebern, Kebert's Dir; v. pickt's Dir.<br />
Kechin, Köchin. Die Kechin war heit<br />
Doppelkinn (Kader).<br />
Katerschtiech, Katersteg. UffnKaterschlich verliebt, das Essen hat zuviel Salz.<br />
jehn, auf Liebschaft gehen. Keeb er,1. Käfer; 2. Unruhe, üble Laune.<br />
kathoolsch, katholisch. Da mochte man<br />
ja jleich kathoolsch wern.<br />
Den Keeber haben; Meine Olle hat<br />
heit wieder den Keeber; v. Vogel.