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Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland

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110<br />

freien, 1. werben. Jung gefreit hat<br />

Niemand jereit; 2. sich freien, sich<br />

freuen. Der freit fich wie'n Bauer, dem't<br />

Haus brennt, ist ihm fehr unlieb;3. du<br />

kannst dir freien, Drohung: du wirst<br />

bestraft werden. Ik freute mir dodt!<br />

Freier, 1. der vom Bauernfänger Betrogene;<br />

2. Bewerber.<br />

Freiköfer, Freikäufer, Marktdieb. Freiköfern,<br />

Marktdiebin.<br />

Fresse, M<strong>und</strong>. 1. Halte de Fresse.<br />

2. De Fresse uffreißen bis an de Ohren,<br />

den M<strong>und</strong> aufreihen. 3. Hau'n doch<br />

Fritze, 1. Friedrich;<br />

2. Fritze, Stieglitze,<br />

Mein Zeising is doodt.<br />

Er lieft unter de Vanke<br />

Un frißt'n Schlick Brot.<br />

Neckvers derKinder. Bei andern Namen<br />

lautet der erste Vers: Otto, Pumpotto —<br />

Nante, Pumpante, — Alex Pumpalex,<br />

— Iustav, Pumpustav, — Carel, Pumparel,<br />

mein Zeisig is doodt; 3. der<br />

olle Fritze, Friedrich II.;4. Friedrichs-<br />

d'or (16,85 Det kost'n Fritzen.<br />

Frölen, alte Jungfer; v. H<strong>und</strong>efrölen.<br />

Eens in de Fresse.<br />

Frostköter, Frostkötel, ein Mensch, der<br />

fressen, 1. fressen; 2. essen; 3. in sich<br />

fressen den Aerjer, sich <strong>im</strong>Stillen ärgern;<br />

4. freß dir'n Dood dran; 5. fretz mir<br />

man nich, schrei mich nicht so an;<br />

6. jucken. Et frißt mir uff'n Ricken, am<br />

janzen Leibe, es brennt <strong>und</strong> juckt mir<br />

die Haut; 7. fressen wie'n Sche<strong>und</strong>rescher<br />

;8. keine Kälte ertragen kann.<br />

Fuchs, 1. Fuchs; 2. Goldstück; Der hat'n<br />

paar Fichse<br />

freß du un der Deibel, ist's<br />

möglich, daß Einer soviel frißt? 9. friß<br />

Vojel oder stirb.<br />

schvringen lassen,die ziehen wie<br />

der Deibel; 3. Schlaufuchs; 4. Rothkops.<br />

fuchsen fich, sich ärgern. Der hat sich<br />

mal jefuchst! (wie in der Fabel).<br />

fuchsig, 1. ärgerlich; 2. roth, abgeschabt.<br />

Der Rock, der Iroschen is fuchsig.<br />

Fuchskrete, Fuchskröte, schlechter,<br />

frecher, junger Mensch (Schw.).<br />

suchsroth, fuchswild, wie ein<br />

Freßdeibel, den Fuchs.<br />

Fuchs töle, schlechter Mensch<br />

Fuchtel, Peitsche. Unter der Fuchtel<br />

— haben, nicht satt<br />

werden können.<br />

Freß sack, ein gieriger Mensch; v. Iierschlung.<br />

haben, volle Gewalt über Jemand haben,<br />

frieren,<br />

fuchteln, 1. mit der Klinge schlagen;<br />

1. et friert; 2. ik friere; 3. mir<br />

2. unter de<br />

friert.<br />

Nase fuchteln, vor dem<br />

Friosrock, Gesichte herum fechten.<br />

wollener Unterrock.<br />

frihe, früh. 1.In aller Frihe, sehr früh.<br />

2. Der muh friher uffschtehn, der mir<br />

det wechn<strong>im</strong>mt, das gelingt schwerlich<br />

Jemandem. 3. Det war doch friher<br />

nich, das ist ja ganz was Neues.<br />

Frikassee mitSchemmelbeene,Abendessen<br />

<strong>und</strong> nachher Prügelei.<br />

frikassiren, zusammenhauen. Eich soll<br />

ja der Deibel frikassiren!<br />

frisch, 1. frisch, neu; frijch druff los;<br />

uff frischer Dhat; frisch jeschtrichen,<br />

noch feucht; von Frischem, von Neuem;<br />

2. kühl, tzeit morjen is et hellisch frisch;<br />

3. det is lange frifch vor den, gut<br />

Fuhrknecht (Schw.). Er oller jrober<br />

Fuhrknecht! Er kennt ja nischt wie't<br />

Peitschenkompelment.<br />

Fummel der, das leichte Klerd.<br />

funkelnajelnei, ganz neu.<br />

Funzel, schlechte Lampe; v. Thranfunzel.<br />

furchtbar, sehr. Det is furchtbar nett,<br />

fuschen, schlecht, flüchtig arbeiten; eenen<br />

in't Handwerk fuschen.<br />

Fuscher, 1. schlechter Arbeiter; 2. der<br />

nicht zur Innung gehört. Fuschmeester ;<br />

v. Patenter.<br />

genug für den. wirklich Iift.<br />

Fuschmeester, ein Meister, der nicht zur<br />

Innung gehört ;v.Patenter, Scharwerker.<br />

Fusel, Branntwein. Der olle Fusel is

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