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Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland

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153<br />

Murmel, 1. spielen. Mitkleinen Kugeln<br />

von Stein, Marmor 2c. spielen; 2. Geld.<br />

— Der hat Murmel.<br />

thier, schläfriger Mensch.<br />

Murx, Schmutz, Kehricht, Ueberreste.<br />

Museum. Die hat sich ant Museum<br />

verkooft, d. h. sie hat eine Naturmerkwürdigkeit<br />

am Leibe (ist ein Zwitter).<br />

Musikante, Musekante. 1. Musikus;<br />

2. et ls 'n juter Mensch, aber 'n<br />

schlechter Musikante. Er ist von Charakter<br />

gut, aber leistet nichts; 3. da<br />

liejt der Musikant bejraben, die Trompete<br />

kukkt raus. Darin liegt die<br />

Schwierigkeit oder be<strong>im</strong> Stolpern Entschuldigung.<br />

4. Hier sitzen de Musi-<br />

kanten! das Geld in der Tasche.<br />

Musikantcnknochen, die Stelle am<br />

Ellenbogen, die be<strong>im</strong> Anstoßen schmerzlich<br />

dröhnt lNeru am Olsei-knon).<br />

Musike, Musik. 1. Ehe es beginnt,<br />

schreit oft das Publikum: Musike!<br />

2. da liejt Musike drin. Das ist er-<br />

freulich ;3. die janze Musike! Das Ganze.<br />

Muß prelltze, der ungern Preußc ist,<br />

<strong>und</strong> nur, weil er es sein muß. Entstanden<br />

1815 in Sachsen.<br />

gelten. Der is aus Mutz, !vo die<br />

zoddlijen Rüben wachsen.<br />

Muu ß der, das Muß. 1.Muutz wieMiene.<br />

Eines wie das Andere; 2. mit Muuße,<br />

so recht gründlich: 3. aus'n Muustopp<br />

kommen; unerwartete Zwlschenbemerkung<br />

machen; 4. zu Muuß jedrückt, gedrängt;<br />

5. zu Muuß hacken, zermalmen.<br />

N.<br />

'n, 1. den; 2. dem; 3. ihn; 4. ihm;<br />

5. denn. Wer'n, wer denn? 6. ein, einen.<br />

na, nun. 1. Na na, kann durch den Ton<br />

alle Gefühle ausdrücken; 2. nanu? was<br />

ist das? 3. na nu, nun; 4. na nu ne,<br />

ja ja; 5. Na a.lso! Sie sehen den Be-<br />

'<br />

weis; 6. Na, ooch jut! . Möge<br />

das auch noch geschehen! Na denn nich!<br />

Na drum ooch! Na ob! Na ob <strong>und</strong> wie!<br />

Na ooch noch! Na wat'n noch?<br />

Nabend, guten Abend.<br />

nach, 1. nach jrade wär't Zeit, endlich;<br />

2. nach un nach, allmählich; 3. nach wie<br />

vor, <strong>im</strong>mer gleich, ohne Veränderung;<br />

4. wennt nach mir jinge. Wenn ich zu<br />

befehlen hätte; 5. darnach. Ik sehe nich<br />

nach. Ik sraje nich nach.<br />

Nachfrage, Erk<strong>und</strong>igung. Wie befindet<br />

sich Ihr Mann? Danke vor jitijeNach-<br />

Muster<br />

frage.<br />

von, Vorbild. Det is'n Muster<br />

von Mann. Das ist ein Mann von<br />

Charakter. — machen, 1. nachäffen. Mutter, — karte,<br />

die<br />

sehr buntes Kleidungsstück.<br />

Anna macht mir Aliens nach; 2. det<br />

Muth, 1. Hanne faß Muth! Mmhig,<br />

tüchtig darauf! Zuruf bei Zweikämpfen;<br />

2. zu Muthe sind. Sich befinden,<br />

gelaunt sein.<br />

Mutter, Frau. 1. bei Muttern is't am<br />

Besten, zu Hause, bei Weib <strong>und</strong> Kind;<br />

2. <strong>im</strong>mer druff uff Muttern (weil fe<br />

noch jung is). Immer los! 3. Bei<br />

Muttern jehn, nach Hause.<br />

— seelen alleene, ganz allein.<br />

Mutterseele, Seele, lebendiger Mensch ;<br />

u. Menschenseele.<br />

Mutz, ein Dorf, berühmt wegen seiner<br />

schönen, wurzelreichen (Teltower) Rüben,<br />

dessen Einwohner aber für nicht schlau<br />

soll ihn ecner nachmachen. Das kann<br />

ein Anderer schwerlich zu Stande bringen.<br />

— sagen. Mir kann keener wat nachsajen.<br />

Ich bin — makellos.<br />

schlachten, nacharten. Die Kleene<br />

schlacht janz nach ibre Mutter.<br />

Nächstern, Nechstern, Nähmamfell,<br />

Nähter' n, Näherin.<br />

Nacht, 1. jute N., gute Nacht; 2. in aller<br />

Nacht, unerwartet; 3. sich de Nacht (de<br />

halbe Nacht) um de Ohren schlagen, die<br />

Nacht verbrauchen, durchwachen.<br />

Herr Nachbar. Anrede an<br />

einen einfachen Mann, auch an den,<br />

der nicht in unserer Nähe wohnt.

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