Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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Schtockbeehme, Stockböhme. Sin Gleichmäßig arbeiten- 4. uffen Schtrich<br />
Böhme, der nicht Deutsch versteht. jehen. Auf Liebschaften ausgehen,<br />
schtockblind, ganz blind.<br />
5. eenen — Schtrrch durch de Rechnung.<br />
deemlich, —dämlich, ganz Verrechnet, Querstrich; 6. — dumm.<br />
ecnen uffen<br />
doob, —doof, Schtrich haben (Strich <strong>und</strong> Korn bei<br />
— stocktaub.<br />
dumm, ganz Schußwaffen), erzürnt sein; 7. det jeht<br />
— dumm.<br />
— steif, ganz steif.<br />
nach'n Schtrich, das geht nach derRegel ;<br />
schtill, ganz v. nach der — still: v. mäuschenschtill.<br />
Schnur<br />
duster, ganz finster. Schtrick, 1. Strick; 2. böscr Mensch. Der<br />
Junge is 'n Schtrick; 3. Schtrikkc sche— .<br />
— finster, ganz finster.<br />
Stockfisch, 1. Stockfisch: 2. dummer,<br />
steifer Mensch.<br />
Schto obHemde, — tittel, Reisehemde,<br />
schtopp, halt (von der Marine seit 1860).<br />
schtoppen, stopfen. 1. Die Str<strong>im</strong>pe,<br />
det Maul; 2. schtoppe't man dem<br />
Bengel hinten rin. Ueberschutte ihn<br />
doch nicht mit Gaben.<br />
Schtorch, 1. Storch; 2. langbeiniger<br />
Mensch; 3. nanu brat mir cener'n<br />
Schtorch l (Aber 'nen frisch-milchernen.)<br />
Das ist ja seltsam, geht mir doch;4. Er<br />
jeht wie der Storch in' Salat.<br />
schtoßen. 1. Ieben Se Hr vcrz 'n<br />
Stoß, entschließen Sie sich; 2. Stoß<br />
Dir man nich, verrechne Dich nicht;<br />
3. Eisele, Bcisele ging in' Laden<br />
Wollt für'n Sechser Käse haben,<br />
Schtricken. Kinderre<strong>im</strong> be<strong>im</strong> Stricken:<br />
Einjestochen,<br />
Umgeschlagen,<br />
Durchbogen,<br />
Abjettppt.<br />
schtrie^en, entwenden; v. mausen.<br />
Schtrippe, 1. Bindfaden; 2. die hat se<br />
alle an de Schtrippe. Sie hat sie alle<br />
gefesselt, in ihren: Einflüsse; 3. das zu<br />
einem Glase Weißbier gehörige Glas<br />
Kümmelbranntwein. 4.Et rejent Strippen<br />
(in Strichen).<br />
Schtroh, 1. Stroh; 2. det war nich von<br />
Schtroh, nicht unbedeutend. Er krichte<br />
eene Backfeife, die warnich von Schtroh ;<br />
3. da kommt Schtroh druff Das ist<br />
längst vergessen; 4. leeret Schtroh<br />
dreschen, vergeblich reden.<br />
— — Für'n Sechser Käse jibt et nich, bibi, biber, — kisfe, — Strohhut.<br />
Eisele. Veisele, stoß Dir nich. kopp, Dummkopf.<br />
Schtoßvojel, Habicht (auf den <strong>Berliner</strong><br />
Thürmen St. Marien, Gensdarmen 2c.<br />
horstend), auch Stoßer, — kränz, Schandzeichen für eine Braut,<br />
die keine Jungfrau — ist.<br />
Stößer.<br />
sack. Du gerechter — !(Erstaunen.)<br />
Schtotterbock, —<br />
stotternder Mensch. wisch, ein Wisch von Stroh <strong>zum</strong><br />
schtramm, stramm. 1. Die Hosen eenen Scheuern, oder als Signal auf eine<br />
schtramm ziehn. Einen aushauen; Stange gesteckt (an Eisluhmen).<br />
— wittwe, — 2. een schtrammer Bengel. Ein kräftiger<br />
wittwer. Ein Ehemann,<br />
Mensch; 3. <strong>im</strong>mer schtramm uffen der zufällig ohne Frau ist.<br />
Damm. schtrullen, Wasser lassen.<br />
Schtrang, 1. Strang; 2. eenen Schtrang<br />
ziehen. Einig sein; 3. wenn alle<br />
Schtränge reißen, alleMittelerschöpft sind.<br />
Schtreefling. 1. ein abgeschnittener<br />
Strumpf <strong>zum</strong> Ueberstreifen der Wade<br />
(Streifling); 2.Sträfling vom Zuchthause.<br />
Schtreit Hammel, zänkischer Mensch.<br />
Schtrich, 1. Strich; 2. Rausch. Der<br />
hat heit'n Schtrich; 3. Schtrich halten.<br />
Schtrump, 1. Strumpf; 2 uffen<br />
Schtrump kommen, vorwärts kommen;<br />
3. den Schtrump verkehrt anziehn, det<br />
man nich behert wird;4. Die Schtr<strong>im</strong>pe<br />
ziehn Wasser, sind nicht anschließend;<br />
5. uff de Schtr<strong>im</strong>pe machen, aufbrechen ;<br />
v. Socken.<br />
6. Schtrumpenbänder.<br />
Schtrunzel, gemeines Frauenz<strong>im</strong>mer.<br />
Schrubben der, 1. der Baumstumpf;<br />
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