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Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland

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123<br />

Iänse die, 1. die Gänse; 2. Jans die, rassierschtratze. (H. Vogi,Die Straßen-<br />

dummes Frauenz<strong>im</strong>mer.<br />

namen Berlins, 1886)<br />

Iänsekleen, Giinseklein: Füße, Flügel, Iassenlaufen det, 1. das Gassenlaufen,<br />

Hals, Kopf,Magen, Herz. Schwarzsauer die militärische Durchpeitschung bis1806;<br />

mit Iänsekleen.<br />

2. das Passiren eines Saales, in wel-<br />

Iänsetopp, Dummkopf.<br />

chem die Ankömmlinge besichtigt werden ;<br />

Iänsemarsch, je Einer hinter dem 3. Melodie des preußischen Sturm-<br />

Andern.<br />

marsches :<br />

Iänseschtiez, das Hintertheil der Gans; Weil du bist<br />

v. Entenschtiez.<br />

davonjeloofen.<br />

Daarum muuußt du Iaaafsen loofen.<br />

Iünseweiu, Wasser. Ja st, Gast; v. Zaunjast, Schtammjast.<br />

jappsen, 1. Luft schnappen: 2. der jappft<br />

nach'n Bettzippel, gähnt vor Müdigkeit. Jaul, Gaul. Eenen jeschenkten Jaul<br />

sieht man nich (in't Maul).<br />

janz, ganz. 1. Ianz un jar, ganz <strong>und</strong><br />

gar, 2. Den janzen Schwamm, Krempel,<br />

Schwindel, die janze Pastete, Prostemahlzeit<br />

koofen. Allesmiteinander kaufen.<br />

3. Die janze Culür, die janze Blase, die<br />

ganze Gesellschaft. Der janze Bau.<br />

4. Die janze puckliche Jesellschaft, alle<br />

Verwandten. 5. Unverletzt. Der Topp,<br />

der Stiebel is noch janz. 6. Den janzen<br />

ausjeschlagenen Dach sitzt se, Je, Jesus. Ach Herr je. Herr Ie(mine).<br />

je lenger der Dach je scheener die<br />

Leite, spät kommen die Besten!<br />

jebacken, alle wie sie jebacken sind, neujebackner<br />

Untroffzier.<br />

Iebeet, Gebet. 1. Der Dodtenjreeber sajt<br />

nach't Insenken von't Sarch: Ik bitte<br />

um'n schtillet Iebet. 2. Ecnen in't<br />

den ganzen Iebet nehmen, verhören.<br />

Tag, bis sämmtliche St<strong>und</strong>en voll ge- Iebelfer, Gebelfer, Zank.<br />

schlagen haben, sitzt sie müßig. 7. Det jeben, 1. geben; 2. sich jeden, sich be-<br />

is der janze Vater, der janze Olle, ruhigen. Na jibb dir man; 3. davor<br />

seinem Vater ähnlich. 8. Det is'n jibt der seins noch nich, das Seinige<br />

janzer schlechter Kerl. l). Die janzen ist noch besser; 4. wat wird'« heit je-<br />

Kinder, alle Kinder. 10. Den janzen jeben? welches Theaterstück wird gespielt?<br />

halben Hering hat er uffjejessen. 5. det jibt sich wieder, das läßt wieder<br />

jar, gar. I.Warum nicht jar! wie kann nach; 6. jio ihr mal eene! (Ohrfeige),<br />

man so fragen? 2. Reene jar nischt. sie hat's verdient; 7. wat jibts'n heite?<br />

3. Ik fraje nach jar nischt, nach jar was wird <strong>zum</strong> Mittagessen vorbereitet?<br />

keenen. 4. Det sieht nach jar nischt Ieb<strong>im</strong>mel, Geläute.<br />

aus, nicht gut. 5. Det schmeckt nach jeblatzmeiert; v. jelackmeiert.<br />

jar nischt, das hat keinen pikanten Ge- Iebliet, Geblüt. Det Iedliet is lyr<br />

schmack.<br />

schtehn jeblleben.<br />

Iarde, 1. Garde; 2. die janze Iaroe, jeborene, von Familie, 'ne jeborene<br />

die ganze Schaar.<br />

Schultze, jetzt verehelichte Millerin.<br />

Iardine, Gardine. Hinter eiserne Iardinen,<br />

<strong>im</strong> Gefängnisse. (Hopf, Gerichts-<br />

scenen Nr. 2, S. 4.)<br />

jarstijet, gastrisches Fieber.<br />

Iaff e die, Gasse. Die ruppichsten Iassen<br />

heetzen jetzt Schtraßen, die Reezenjasse<br />

Parochialschtraße, die Paddenjasse<br />

Schtraloerschtraße, die Dodtenjasse Kü-<br />

jeborener, von Geburt, gebürtig, 'n jeborener<br />

Hannovraner.<br />

Ieb ot, Gebot. Wie heetzt det elfte Iebot?<br />

laß dir nich verblüffen.<br />

je brochen, unvollkommen, gebrochen.<br />

Iebrochen Deitsch; v. radebrechen.<br />

Ieck der, 1. der Geck, Stutzer; 2. Hocu8,<br />

Scherz, Spaß. Det war dir'n Ieck.

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