Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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kreepfch, kröpsch, <strong>zum</strong> Streiten bereit, Kr<strong>im</strong>mskramms, Durcheinander, Aller-<br />
kampflustig.<br />
lei, Kram, Kramerei.<br />
Kreeie, Kröte; kleene Kreete, kleines Kringel, Ringelgebäck für Kinder.<br />
Geschöpf (gelindes Schw.). Kripps, nur in der Redensart: Bei'n<br />
Kreete n, Geld. Gen paar Kreeten in Kripps kriejen, be<strong>im</strong> Kragen nehmen.<br />
de Tasche (studentisch). krisselich, geronnen. Die Milch is<br />
krisselich; v. zusammenjeloofen.<br />
Kreide, 1. Kreide; 2. an de Kreide<br />
schtehn, auf der Schuldnerliste stehen;<br />
Kristanje, Kastanie.<br />
Krokodil!st hreenenweenen, verstellte<br />
v. ankreiden.<br />
kreideweiß, weiß, leichenblaß.<br />
Betriibniß.<br />
Kreiterkissen; —käse. Krone, Krone, 1. wat in de Krone<br />
haben, es ist ihm der Kopf benommen;<br />
2. eenen in de Krone haben, betrunken<br />
sein; 3. et is ihm wat Kreiz, 1. Kreuz; Kotts Kreiz, Gottes<br />
Kreuz, Fluch ;2. Rücken;3. iber Kreiz,<br />
kreuzweise. Wenn zwee Iungens iber<br />
in de<br />
Krone jeschtiejen, jesahren, er ist durch<br />
Kreiz p—, denn schtirbt en Jude.<br />
kreizbrav, etwas aufgeregt.<br />
— fideele; —dumm, sehr<br />
brav, sehr dumm; —lahm, rückenlahm. Kro n s ohn,alter Sohn, lieber Fre<strong>und</strong>.<br />
Krempe, .vutrand. Det Kroopzeug, Gesindel, Grobzeug. lMruven,<br />
müssen Se<br />
eenen erzehlen, der keene Krempe an'n kriechendes Wesen, kleines Vieh.)<br />
Hut hat, der dumm genug ist, es zu! Kröschen, kreeschen, hörbarmit Zischen<br />
glauben.<br />
braten, brodeln; v. Setzeier uffkröjchen.<br />
Kruke, 1. Thonflasche; 2. eene olle<br />
Krempel, Hausen alter Sachen.<br />
krepiren, trepirt, 1. sterben. Vor<br />
Lachen trepiren; 2. sich ärgern. Er<br />
putzige Kruke, ein lächerlicher Mensch.<br />
Krume, das Weiche des Brotes; Kr<strong>im</strong>eken,<br />
Krümchen.<br />
Krümel; v. Kriemel.<br />
krepirt sich driber.<br />
kribbelig, tnibblig, reizbar.<br />
Kribbeltopp, jähzorniger Mensch<br />
krunklig, zerdrückt, Rock, Papier.<br />
Krystier, Klystier; Krustirschpritze.<br />
kribbeln, 1. jucken, reizen. Det kribbelte<br />
ihn, das ärgerte ihn; 2. kriechen.<br />
Det kribbelte un wibbelte von Menschen,<br />
es kroch <strong>und</strong> w<strong>im</strong>melte das Gedränge;<br />
3. det kribbelt mir in de Nase,<br />
in de Fingern (ihn zu schlagen).<br />
Kribbensetzer oller, alter Kerl, altes<br />
Kuchen, 1. Kuchen; 2. Ja, Kuchen!<br />
Nichts! — Nein!<br />
fritze, Kuchenhändler.<br />
kucken, jekuckt; v. kieken; sehen, gucken,<br />
1. kuck mal da hin; 2. aha, kuckste aus<br />
die Luke? Da willst Du hinaus? Das<br />
ist Deine Absicht?<br />
Pferd. Kuckfenster, Kuuckloch, Fensterchen <strong>zum</strong><br />
kriejen, bekommen, 1. Du krisst'n Doo<br />
in beede Waden! Ist es möglich! 2. Det<br />
Schtolpern kriejen, anfangen zu stolpern;<br />
3. Wat kriejik davor? Eenen Schlach<br />
mehr wie'n H<strong>und</strong>; 4. Du sofft det<br />
Wetter kriejen, Du sollst das Wetter<br />
bekommen, Drohung, 5. Er krijts mit<br />
de Angst. 6. Det wern wir schon<br />
kriejen, herausbekommen.<br />
Kriemelken, Krümchen, Brosamen,<br />
kriescheu, kreischen; v. uffkrieschen.<br />
Hinausspähen.<br />
Kuckkasten, Guckkasten (<strong>Berliner</strong> Guckkastenbilder<br />
für das Fahr 1845 von<br />
A. Hopf).<br />
Kümmel, Schnaps; — brüder, Trinker,<br />
— türke, Philister;studentisch :engherzig,<br />
nicht weit her; Kümmelanbau nahe bei<br />
.^alle früher verspottet.<br />
— Anis tönen die Glocken der Spittelkirche.<br />
Die größte Glocke tönte „Pommeranzen",<br />
die mittlere „Branntwem".