Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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134<br />
Keeficht, Käsig. Sechs fallen: Irennadier; 11. wenn<br />
Keenich, Keenije, König, Könige. 1.<br />
Wenn de'n Keenich jesehn hast, brauchste<br />
heit nischt zu essen; 2. unter diesen<br />
Keenich nich!Das geschieht sobald nicht,<br />
vielleicht niemals.<br />
teenijlich, königlich. Ik habe mir<br />
keenijlich jefreit,amisirt.<br />
Keerel,Keerdel, Kerl. So'n schtänkrijer<br />
Keerel! Solcher stinkender Kerl.<br />
Sieben fallen: Sieben; 12. wenn Acht<br />
fallen: Achte; 13. wenn nur der König<br />
stehen bleibt: Achte ummen Keenich!<br />
14. wenn Allefallen:Alleneine !15.Herz<br />
außem Leibe, alle drei Mittelkegel zugleich;<br />
16. Gutloch, die Mittelgaffe;<br />
17. Sandhase, neben dem Brett <strong>im</strong><br />
Sande verlausend; 18. Holz, wieviel<br />
Holz? (Point).<br />
teejen, käsen, Käseball spielen. Kezeljunge, Kegelaufsetzer.<br />
Keese, Käse; v. Hackuvv. Et is bald<br />
jesagt vor'n Sechser Keese, aber welche<br />
— blatt, untergeordnete Zeitung,<br />
—fritze, — kreemer, Käsekrämer,<br />
Nummer? Sagen läßt es sich leicht.<br />
—junge, Küsejunge. Be<strong>im</strong> Ballspiel<br />
der Knabe, der den Ballzu sangen hat.<br />
Der Schleeger keest den Ball. Ein<br />
Schlag, der regelrecht den Ball hochtreibt,<br />
macht einen juten Fänger.<br />
—mesfer, 1. Taschenmesser; 2. Seiten-<br />
gewehr.<br />
—p apier, schlechtes Papier.<br />
—weiß, käseweiß, blaß von Gesichtsfarbe;<br />
v. kreideweiß, jeistlich, keesich.<br />
keesich, blaß, weiß wie Käse,<br />
tehlen, schreien; v. Krakehlcr.<br />
Kehraus oanzen, Schlußtanz machen.<br />
Kehrmirnichdran, Gelassenheit, Gleich-<br />
Kelle, 1. Kelle; 2. ik esse, wat de Kelle<br />
jibt, mir is Alles gleich, was es zu<br />
Mittag giebt; 3. Ballschlägel.<br />
kennen, 1. können; 2. kennen; 3. sich<br />
nich kennen vor Wuth, rasen; 4. det<br />
können noch mehr Leite. So ungeschickt<br />
sind Viele; 5. wenn ik det noch mal<br />
sehe, kann ik't ooch. (Ironie: wenn<br />
Jemand etwas zerbricht); 6. da kann<br />
noch mehr liejen. (Ironische Bemerkung,<br />
wenn etwas fällt.)<br />
Kerl; v. Keerel. 1. een schlechter Kerl;<br />
2. da bin ik doch 'n andrer Kerl. Ich<br />
bin stärker, halte mehr aus.<br />
Kerschtc, Kerste; 1. v. Kirste, Kurschte,<br />
Kruste; 2. Frauenhut.<br />
Ketel, 1. Koth; 2. den Ketel haben,<br />
Angst haben; v. die Hosen voll haben.<br />
gültigkeit. kiebig, derb; v. klobig.<br />
Keile, 1. Prügel. Denn jibts Keile; 2.<br />
Keule. Nn wenn't Keilen rejent, ik jehe<br />
hin;v. rejnen.<br />
Kejel, Kegel. Weder Kind noch Kejel,<br />
Niemand. Kind, Kejel, Kaxs, Alle.<br />
— bahne, Kegelbahn.<br />
—bahnrufe: 1. Wenn keinKegel fällt:<br />
Ne Ratze; 2. wenn der Vorderste fällt:<br />
Vordereck; 3. wenn der Hinterste fällt:<br />
Hintereck; 4. Wenn Einer fällt: Schtiel;<br />
Kiche, Küche. Kalte Kiche, kalter Braten.<br />
Kichenlatein, — dhire, — disch. In<br />
Deibels Kiche kommen, übel ankommen.<br />
kiddeln, kitzeln.<br />
Kiekebusch. Sieh einmal! Ja Kiekebusch,<br />
nichts davon.<br />
Kiekel, Küchlein; v. Kuk.<br />
Kiekelkakel Bratwurjcht! Ach was,<br />
unnütze Reden!<br />
Kietelkorb, tzühnerkorb.<br />
5. zwei Kegel: Hohoh oder Hopphopp; lkielen, sehen, gucken. Nu kiek mal Eener<br />
6. wenn der König <strong>und</strong> ein Kegel fallen: an! Kannste nich kieken?<br />
Papa hat jeheirathet; 7. wenn Drei Kieker, Augen. 1. uffen Kieker haben,<br />
fallen:SchusterschemmeloderSchemmel ;z beobachten ;2. meine Kiekers wollen nich<br />
8. wenn vier fallen: Karree; 9. wenn ! mehr recht.<br />
Fünf fallen: Batalljoon; 10. wenn Kiekindewelt der, der Neuling