Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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Theekessel, Dummkopf. Theekessel mit jTobacksreiter, Sonntagsreiter aufe'mem<br />
Mee Henkels, großer Dummtops. Miethsgaule. Denselben ruft man nach:<br />
faß, Mirooch vonSechser !Antwort:Ikhabe<br />
den schon so ville Beschallungen, it «er't<br />
>ern nich ausfihrlich machen kennen. Ihnen<br />
nsel l Theerbutte, Theerbutte. 1. Holzgefäß,<br />
das mit einem Schnurgriffe unter den<br />
Lastwagen zwischen den Hinterrädern<br />
hing, in welchem sich Theer <strong>und</strong> Pinsel ooch welchen mitzubringen.<br />
befand, so lange die Holzachsen ge- Tolle, Stirnlocke. Der mit de hohe<br />
bräuchlich waren in Berlin (bis etwa Tolle.Fifatstolle, hochstehende Stirnlocke.<br />
1830) <strong>und</strong> Umgegend ;2. ein schmutziger<br />
Tolpatsch, ungeschickter Mensch,<br />
Mensch; v. Rahmbutte.<br />
tolpatschen, ungeschickt<br />
Theil, Dheel. 1. Antheil. Da haste<br />
sein.<br />
dein Dheel ;2. sein Dheel denken. Im Toppkieker. Ein Mann, der sich um<br />
Stillen sich seine Gedanken machen,- die Küche <strong>und</strong> — Wirtschaft bekümmert.<br />
3. 'n janz Theil, viele.<br />
sau (Schw.)<br />
— t heilen, Geschäfte haben. Wir haben f ch erb el, Topfscherben. Am Polter-<br />
nischt mitenander zu theilen.<br />
abend werden janze Haufen Topp-<br />
Thran, 1. Thran. Ruhe sanft, du hast scherbel vor't Fenster jeschmissen.<br />
inThran jetreten. Schlafe deinen Rausch Torfschtich unter de Neese, Schnupf-<br />
aus; 2. in Thran sind, betrunken; tabaksspuren auf der Oberlippe eines<br />
3. <strong>im</strong>mer un ewig <strong>im</strong> Thran.<br />
starken Schnupfers; v. Torfneese.<br />
Tick, Stolz, Einbildung. Er hat so'n Tick —neese, schmutzige Nase, Tabaksnase.<br />
ticktack machen, v. ticken. Kindersprache: Tort, Aerger. Nur in der Redensart:<br />
die Uhr macht ticktack. der dhut mir Aliens <strong>zum</strong> Tort, <strong>zum</strong><br />
Tiene, ein offenes, am Boden breiteres Possen.<br />
Faß; v. Feiertienc <strong>und</strong> Zober. zTraasch, Aufsehn, großes Gerede; v<br />
Tiete, Düte. Tietkendreher, Kaufmann, ! Drasch, Tratsch.<br />
tikksch, tücksch, trotzig. Tickscher Racker. Tracht Prijel, eine Menge Hiebe; v.<br />
Tille, 1. Tülle, Ausguß; 2 öffentliche Dracht.<br />
Dirne.<br />
Tine, Abertine, Christine, Ernestine,<br />
iTrallje, Stäbe<br />
i ttraiiie).<br />
<strong>im</strong> Treppengeländer<br />
Florentine, Tante Tinchen.<br />
Tingeltangel, 1. Caffeehäuser, in denen<br />
leichte Frauenz<strong>im</strong>mer singen ;2. Lieder<br />
derselben z. B.: „Papa, Mama, der<br />
Klapperstorch is da."<br />
Tinte, Dinte. 1. Da mißte ik ja Tinte<br />
jesoffen haben, müßte janicht klug sein;<br />
2. in de Tinte kommen. Ins Unglück<br />
gerathen ;3. in de Tinte sitzen, Verlegenheit,<br />
Patsche.<br />
Trampel, ungeschickter Mensch. Küchentrampel;<br />
v. Klarer, Küchendrajoner.<br />
trampeln, mit den Füßen aufstoßen.<br />
Trampelthier, ein grob <strong>und</strong> ungeschickt<br />
auftretender Mensch.<br />
tramp sen, schallend auftreten ;v.trappsen.<br />
Transch der, die Strafrede.<br />
trappeln, schallende, kurze Trittemachen ;<br />
Tippet, Punkt, Fleck, Tüpfel.<br />
tippelmoondsch, mondsüchtig, verrückt.<br />
v. trippeln.<br />
trapp sen, starke, langsame, schwerfällige,<br />
erschütternde Tritte machen.<br />
Treff, Kreuz <strong>im</strong> Kartenspiel.<br />
tippeln, trippeln, gehen. Treffer, Glück. Der hat'n Treffer.<br />
Titte, Brust. Der kann nich von Tressen, Unteroffiziersrang. Die (gol-<br />
Mutterns Titte wech, Muttersöhnchen. denen) Tressen haben, kriejen, verlieren.<br />
Toback, 1. Taback; 2. det is schtarker tressiren, martern (dressiren).<br />
Toback, sehr viel verlangt; 3. Anno treten, 1. erinnern, mahnen; 2. uff de<br />
Toback. Ehemals, vor langer Zeit. Beene treten, schlecht behandeln.