Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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Daß er in sich jeht un denkt,<br />
Wo man eenen Juten schenkt.<br />
126<br />
jenüjen; das jenügt (Aus der Posse<br />
„Unsere Frauen").<br />
jenung, jenuch, genug. 1. Du wirst<br />
jleich eens kriejen, det de jenung hast.<br />
Du wirst gleich einen Schlag bekommen,<br />
daß du nicht nach einem zweiten verlangst;<br />
2. schl<strong>im</strong>m, schlecht, traurig<br />
jenuch! sehr zu beklagen.<br />
Iepäck, Iepeck, 1. Gepäck.<br />
Itzik, bleib bei's Iepäck<br />
Iesabbere, Geschwätz.<br />
Iesangbuch, 1. Kirchenaesangbuch. Net<br />
neie Iesangbuch (neu eingeführte) ; 3.<br />
Kartenspiel. 3. Butterbrot, Klappstulle.<br />
jeschaßt, von der Schule weggejagt.<br />
Iescheft, Ieschefte, 1. Geschäft; 2.<br />
kleene Ieschefte machen, das Wasser<br />
lassen; jroße Ieschefte, nach dem Abort<br />
gehn.<br />
jescheidt, gescheut, klug. 1. Du bist<br />
nich recht jescheidt! 2. Ik habe keenen<br />
jescheiten (brauchbaren) Hut mehr.<br />
Des nischt kommt weck; Ieschepf, Ieschöpf, 1. Geschöpf; 2.<br />
v. Itzig bleib bei'm Wogen! 2. Ik Sch<strong>im</strong>pfwort; v. Kreatur. So'n faulet<br />
bin heite ohne Iepäck, ohne Ehehälfte. Ieschöpf.<br />
Iepladdere, das Plätschern des Regens. Ieschichte, 1. Geschichte, Ieschichten er-<br />
Ievlärr, Ieplerre, Gesang, Geplärr. zehlen; 2. die janze Ieschichte is nich<br />
Iepoltere, das Poltern, Lärmen. 6 Fennije werth. Die ganze Sache ist<br />
Ieprudel, schlechtes Arbeiten.<br />
nichts werth; v. Krempel. 3. Mach<br />
jeprumst, jerammelt voll,gepreßt voll. man keene Ieschichten, werde nur nicht<br />
Iequackele,Iequatsche,unnützeReden. krank. 4. Faule Ieschichten, Schwindel.<br />
Iequaodere, unnütze, dumme Reden. Je schirr, 1. Porzellan- <strong>und</strong> Küchen-<br />
Ierathewohl, Zufall. UffIerathewohl, geschirr; 2. Pferdegeschirr; 3. Hand-<br />
Verfuchsweise.<br />
werkszeug der Bauhandwerker.<br />
jerben, 1. prügeln; v. durchjerben; 2. Ieschitz, Geschütz, det Ieschitz is uff-<br />
Leder gar machen; 3. erbrechen.<br />
gefahren: Besen, Leiter ?c. <strong>zum</strong> Reine-<br />
Ierbertöle, Gerberh<strong>und</strong>. Nur in der machen sind bereit.<br />
Redensart: Kotzen wie 'ne Ierbertöle, Ieschmadder, schlechtes Schreiben.<br />
starkes Erbrechen haben.<br />
Je schmiere, schlechtes Schreiben.<br />
Ierede, Gerede. Leeret Ierede. Däm- jeschmiert, 1. eingerieben, bestrichen.<br />
lijet Ierede! (Brennglas II,245) Eene jeschmierte Schrippe, Schtulle; 2.<br />
jereest,jereßt, geröstet. Iereesten Zwie- det sing wie jeschmiert, ganz geläufig.<br />
back.<br />
Er deklamirte wie jeschmiert, ohne<br />
Ierissen, schlau, liftig; v. jerieben. Det Anstoß.<br />
is'n jerissener Jude, der kommt noch Ieschniejelt un jebiejolt, sauber ge-<br />
iber'n beschmttnen.<br />
putzt.<br />
jerne, gern. 1. Det willik nich! Ach,<br />
wie jerne! recht gern. 2. Et is recht<br />
jerne jeschehn. 3. Nich mehr wie jerne,<br />
sehr gern.<br />
jeschniepelt, <strong>im</strong> Frack.<br />
Ieschpennst det, 1. Gespennst. Itjloobe<br />
nich an Ieschpenster, aber meine Mutter<br />
jloobt schteif un fest dran; 2. er sah<br />
Ierschte, Gerste. Der wächst mit de aus wie'n Iespenst, ganz weiß.<br />
reife Ierschte um de Wette, gar nicht. Ieschrei. Viel Iejchrei (Scheererei) <strong>und</strong><br />
Ferschtenkorn an't Ooje, ein Ge- wenig Wolle.<br />
schwür an dem Augenltde. Man muß Ieschreibsel, schlechte, unnütze<br />
durch 'n unjebohrt Loch sehn (Astloch),<br />
det is jut davor.<br />
Schrift,<br />
IeschteU, 1. Gestell; 2. Gestalt. Wat<br />
is'n det vor'n Ieschtell? Was ist das<br />
Ierumpele, Poltern.<br />
für ein sonderbarer Mensch?