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Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland

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Zoddellopp. EinMensch mit hängenden,<br />

— verwirrten Haaren.<br />

bilr, gottelbär. Mensch mit ver- aus'n Halse, leichtsinnig schwören.<br />

wirrten Haaren. zuplempern, Wasser zur Verdünnung<br />

zoddeln, zotteln, ziehen.<br />

hinzuschütten.<br />

Zopp, Zopf. 1 Uff'n Zopp schpukken.<br />

Zur Rechenschaft ziehen; 2 eenen Zopp<br />

machen. Vorwürfe machen, betrügen;<br />

3. eenen Zopp drehen, täuschen ;4. Zopp,<br />

— zopp zaruck, Kutscherruf zu den Pferden.<br />

m arik en,Zopfmariechen. EinFrauenz<strong>im</strong>mer,<br />

dem eine Flechte des Haars<br />

hinten herabhängt.<br />

Zu, zu. Man zu, man <strong>im</strong>mer zu, vor-<br />

196<br />

de Zunge aufs'n Halse rennen; 6« eene<br />

Mge Zunge, böse Zunge; 7. de Zunge<br />

zuppen, zupfen; v. zoppen, ziepen.<br />

zusammen, 1. —hacken, —halten. Die<br />

beeden hacken ewig zusammen; 2. zusammenjekrazt<br />

aus alle Winkel, zusammengesucht<br />

;3. zusammenschrumpeln,<br />

einschrumpfen ;4. sich hellisch zusammennehmen.<br />

Alle Kräfte aufbieten; 5. der<br />

redt wat zusammen! 6. die Milch (der<br />

Kaffee) looft zusammen, gerinnt.<br />

wärts. Na denn man zu, los!<br />

zu'n, zu den, zu dem; zu 's, zu das, zu<br />

dem; zu't, zu det, zu das, zu dem.<br />

Zucht, Zuchten. Lärm, Unarten.<br />

Zuch der, die Zije, der Zug. 1. Wind.<br />

Is det hier'n Zuch; 2. hat der'n Zuch<br />

am Leibe! Kann der trinken! 3. eenen<br />

zuschanzen, verschaffen, beisteuern.<br />

zusetzen, 1. bis uff't Blut quälen, malträtiren;<br />

2. hinzusetzen; 3. setze Muttern<br />

nich so zu! Quäle Muttern nicht.<br />

Zutz, Zitze. Keen Zutz un keenen Futz.<br />

Mager am ganzen Körper.<br />

uff'n Zuch haben, scharf beobachten;<br />

4. Uff'n Zuch bringen; v. uff'n Drab;<br />

5. Nanu, Zug <strong>und</strong> los! Angefangen!<br />

Zuck, Bewegung. Keenen Zuck un keenen<br />

Muck.<br />

Zusammen,<br />

zuziehen, 1. schließen. Zieht de Iardine<br />

zu; 2. in einen Dienst treten. Am<br />

Zweeten zieht det neie Meechen zu. Am<br />

Zweiten des Quartals tritt die neugemiethete<br />

Magd ihren Dienst an.<br />

— dämmen, ausfüllen.<br />

Da kann man de Schpree mit zudammen.<br />

Zudecken, verhauen, betrügen, ins Unglück<br />

bringen.<br />

Zwacken, abnehmen, abziehen, wegreißen.<br />

Zwangsanleihe; v. Sardellensemmel.<br />

zweedoppelt, doppelt.<br />

Zweemal, Zwe<strong>im</strong>al. 1. Willst du det?<br />

Antwort: Nich eenmal, zweemal! Bereitwilligkeit<br />

bezeichnend; 2. det laatzt<br />

er sich nich zweemal sajen, das thut<br />

er gern <strong>und</strong> eilig; 3. wir zwee beede.<br />

Zug, 1. Eisenbahnzug. Der is mit'n<br />

letzten Zug oder mit'n Laternenzug jelommen.<br />

Er istnicht eingeweiht, dumm;<br />

2. Wind, der durch Luftströmung in<br />

Gebäuden, Wagen 2c. entsteht. Zwickmülle, Zwickmühle. 1. Im Brett-<br />

zuhaben, geschlossen haben. Der Kaufmann<br />

hat unter de Kirche zu.<br />

zu Hause sind, 1. <strong>im</strong> Hause, zu sprechen;<br />

2. nach Hause; 3. wohl bewandert;<br />

4. wie zu Hause, befre<strong>und</strong>et.<br />

Zulangen, zugreifen bei Tische.<br />

spiele eine solche Stellung der Damensteine,<br />

daß bei jedem Zuge der Gegner<br />

nothwendig einen Stein verlieren muß;<br />

2. ein Geschäft oder Lage, in der die<br />

Gegner ebenso unglücklich situirt sind.<br />

zwiebeln, peinigen.<br />

Zule, liederliches Frauenz<strong>im</strong>mer. Zwielicht, Dämmerung; v. Schummer-<br />

<strong>zum</strong>achen, schließen. Macht de Dhüre zu! scht<strong>und</strong>e.<br />

Zunge, 1. ausblecken, herausstecken;! zwitschern, eenen Schnaps trinken.<br />

2. es schwebt mir uff de Zunge; 3. d:e > z<br />

Zunge is dem jelöst. Er spricht gut;<br />

4. sie is lang jenug <strong>zum</strong> Lecken; 5. sich,<br />

wölbe, zwölf. Um zwölben. Um zwölf<br />

Uhr.<br />

Gedruckt in der Königlichen Hofbuchdruckerei von E.S. MittlerH S ob n,Berlin5NVI2.Kochftr. 68 -71.

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