Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland
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is heite Ball, sagt man, wenn Kinder der Tasse Kaffee (bedeutet nämlich ein<br />
die Nase ausräumen.<br />
Geschenk). Sie haben zwee Presenter<br />
popeln, in der Nase wühlen.<br />
uff Ihre Tasse.<br />
popelneesig, mit schmutziger Nase, arm-^ Presentirteller, I.Tablet, Präsenlirselig.<br />
So'n popelneesiger Miethsmann. breit; 2. uff'n Presentirteller sitzen, vor<br />
Popoo, Kindersprache: Gesäß; v. Podex. Aller Augen, auf einem sichtbaren<br />
Porzellanfuhre, Droschkenfahrt eines Platze.<br />
Liebespaares. Preßbengel, ein mit Schriften beschäf-<br />
Posemukkel, Posen (jüdisch).<br />
tigter junger Mann, Schw.<br />
Posen die, die Betten. Er liejt noch in Preßwurscht, aus fettem <strong>und</strong> magerem,<br />
de Posen. In de Posen jehn.<br />
gewürfelt geschnittenem Schweinefleisch<br />
Posten, 1. uff Posten schtehn, Schild- bestehende, in einer r<strong>und</strong>en Blase bewach<br />
stehen; 2. Anstellung. Er sucht'n findliche Wurst.<br />
Posten; 3. uff'n Posten sind, tüchtig Prezel, ein Gebäck in Form einer Acht,<br />
sein;4. wieder uff'n Posten sind, wieder Brüzel (di-aceliae sich verschlingende<br />
ges<strong>und</strong> sein; 5. Menge. Er kann 'n Arme) Scherz: Det is mir 'ne Prezel,<br />
Posten verdragen; 6. Korpulentes Frauen- ein Näthsel.<br />
z<strong>im</strong>mer.<br />
Prezelbeene, Bäckerbeine , krumme<br />
Pote, 1. Pfote; 2. Fuß, trittDir erst die ! Beine (durch Arbeiten <strong>im</strong> Stehen).<br />
Poten ab, reinige erst die Füße; 4. Pote !Priem, 1. Schusterpfriem; 2. — — Kautabak.<br />
geben (H<strong>und</strong>ekunststück). tobak, ,Kautabak.<br />
Potejrau, Potejrah, Podagra. Priem, Pfriemen; Schusterpriem.<br />
Potenjericht det, das Packet Strümpfe Prise, 1. Prise, soviel man mit den<br />
<strong>zum</strong> Waschen (eine Mahlzeit Strümpfe). Fingerspitzen fassen kann; 2. det is ne<br />
Potete, v. ete potete, Ziererei, pathetisch. eklije Prise, das ist eine Person, die<br />
potsdämlich, dumm. Der Potsdam- Unannehmlichkeiten bereitet, schwer zu<br />
liche Verein für deitsche Schprache, ein befriedigen ist; 3. det is ne eejne Prise,<br />
Sprachreinigungsverein , dessen An- das ist eine eigentümliche Person.<br />
noncen <strong>im</strong> Kladderadatsch ihn lächerlich Pritzel<br />
gemacht <strong>und</strong> das Wort „potsdämlich"<br />
eingeführt haben.<br />
der, Brocken, Stückchen, Krümchen.<br />
Profoß, Antreiber, Büttel spi-opositug).<br />
-<br />
Proppen, I.Pfropfen; 2. usf'nProppen<br />
Potsdamer, 1. Potsdamer; 2. ein sitzen, sich in Verlegenheit — befinden.<br />
Mensch, der dumm ist, bezahlt <strong>und</strong> zieh er, 1. Korkzieher; 2. Seiten<br />
keinen Genuß davon hat, während der locken der Damen.<br />
Nassauer genießt <strong>und</strong> nicht bezahlt. Prost, proost, 1. prosit be<strong>im</strong> Niesen,<br />
Potts Wetter, scherzweise bei Aufstoßen :c.; 2. ja<br />
proste Mahlzeit! Nichts von dem Allen!<br />
3. Die janze Prostemahlzeit, das Ganze;<br />
4. Prost um de Hälfte, die Hälfte her.<br />
— Dausend! Alle<br />
Wetter; v. Kotts (Gottes) Wetter.<br />
praatschen, prahlen; v. Iroßvraatsch.<br />
Prachtmensch, — mädel, —schrick,<br />
vorzüglicher Mensch, Mädchen, Stück. Prud elder, Fehler <strong>im</strong> Arbeiten.<br />
prall, derb, elastisch, ausgestopft; v. abprallen,<br />
drall. Dem seme Hosen sitzen<br />
prall. Pralle Waden.<br />
vrampiren, heftig fordern, stürmisch<br />
verlangen; v. uffmucken, uffbejehren.<br />
Pree det, das prae, den Vorzug haben.<br />
Present, 1. Geschenk; 2. Schaum auf<br />
pruocln, Fehler <strong>im</strong> Arbeiten machen.<br />
vrumpsen, prumsen, stopfen, pressen;<br />
geprumpst voll, von starkem Essen.<br />
vrunzen, Urin lassen.<br />
pruschen, niesen, ausbrechen in Gelächter.<br />
Puckel, der Rücken; 1. een Puckel voll<br />
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