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Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland

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fammennehmen, miteinander ringen;<br />

3. det kann ik nich fassen, das kann ich<br />

nicht begreifen; 4. faß ihn! faß! Alle<br />

faß! Hetzruf für H<strong>und</strong>e.<br />

106<br />

Feder, 1. Feder; 2. in de Federn Nejen,<br />

<strong>im</strong> Nett liegen; v. Posen.<br />

fehlen, 1. fehlen; 2. Wat fehlt Dir?<br />

Woran leidest Du? 3. Det fehlte jrade<br />

noch!Nun kommt noch der unerwünschte<br />

Zufall; 4. weit jefehlt, fehlgeschossen;<br />

Fastelabend, Dienstag vor Aschermitt<br />

woch. Uff Fastelabend jibt et Bratwurscht<br />

un Sauerkohl nebst Pfandkuchen 5. det fehlt hier un da, an allen Ecken.<br />

un Punsch. Fehlribbe, Rindfleisch, Weichtheile.<br />

fasten, gar nichts essen (Fastenspeise kennt Fehneken, Fähnchen, Kleidchen. Det<br />

der <strong>Berliner</strong> nicht).<br />

arme Wurm hat man io'n dinnet<br />

Faßbinder, nur in der Redensart:<br />

Rennen wie'n Faßbinder, eilen wie ein<br />

hausirender Böttcher. (Der Ruf lautete:<br />

Haben Se nix zu binden? Er trug<br />

Reifen am Arme <strong>und</strong> ein Beil <strong>im</strong><br />

Schurzfell.)<br />

Fatzke, einfältiger Mensch; v. Dusche,<br />

Fatzke, Hannefatzke. Der Bräutigam<br />

is'n Fatzke Domino.<br />

faul, 1. schlecht, langweilig, unangenehm;<br />

det is'ne faule Sache, 'ne faule Ieschichte,<br />

det is'n fauler Junge, en fauler Kopp,<br />

'ne fauleSau ;2. fauleWitze, faule Fische,<br />

Lügen; 3. wie Luder, wie de Sünde,<br />

sehr faul; v. oberfaul, schtinkfaul.<br />

Faulheit; 1. Faulheit, Nachlässigkeit;<br />

2. Faulheit laß los! Selbstermahnung:<br />

Nun willich aber fleißig sein.<br />

Fauste, 1. geballte Hand; 2. der macht<br />

de Faust in de Tasche; 3. det paßt wie<br />

Fehneken an, dünnes Kleidchen.<br />

Feier, 1. festliche Feier; 2. Feuer; v.<br />

Flamme. Kinder, die mit Feier<br />

schpielen, pinkeln in (<strong>Berliner</strong> Sprichwort);<br />

3. wenn det Feier uff de Nägel<br />

brennt, wenn die dringendste Noth ist;<br />

4. der hat Feier <strong>im</strong> M—, der Stuhl,<br />

wo er gesessen hat, ist warm; 5. vor<br />

eenen durch't Feier jehn, für Jemanden<br />

das Leben opfern;6. Feier unFlamme,<br />

vollBegeisterung ;7. Feier, Feier, b<strong>im</strong>,<br />

b<strong>im</strong>, b<strong>im</strong>! (Ruf der Straßenjungen,<br />

wenn die Feuerwehr kommt <strong>und</strong> läutet).<br />

Feiertiene, Löschgefäß.<br />

seifen, pfeifen. 1. Heite feist et, heut ist<br />

es kalt. 2. Die wird scheene seifen, d. h.<br />

Schmerzen leiden. 3. Verrathen, er<br />

hat jefiffen, gestanden.<br />

feije, feig. 1. Feije Memme. 2. 'ne<br />

Feije kriejen, eine Ohrfeige erhalten.<br />

die Faust uffs Ooje, das paßt nicht;!<br />

4. Uff eejne Faust, ohne Mithilfe;!<br />

5. aus freier Faust, ohne Instrumente, !<br />

aus freier Faust gezeechnet, fein, 1. fein; 2. einträglich, een hochfeinet<br />

Geschäft; v. pikfein; 3. eenen<br />

Feinen, d. h. einen Liqueur; 4. en<br />

freie Hand- Bisken Feinen mang, d. h. zwischen<br />

zeichnung. So en Schi— <strong>im</strong> Freien den gewöhnlichen Schnaps etwas besseren.<br />

aus freier Jaust in de Heede is zu!Felbel<br />

Hut, Velpel, Seidenhut<br />

scheene.<br />

iFeldbäcker,<br />

Militärbäcker; —bette,<br />

— flasche, — —<br />

Fausthandschuhe, Handschuhe, bei<br />

jeejer, scheer.<br />

denen nur der Daumen einen besonderen,<br />

die übrigen einen gemeinsamen<br />

Ueberzug haben.<br />

Faxen, Kunststücke, Scherze, Umstände<br />

(lkovtiae). Faxenmacher, Witzbold.<br />

Mach man nich erst lange Faxen.<br />

fechteln, drohend <strong>und</strong> höhnend hin <strong>und</strong><br />

herbewegen; vor't Iesicht; v. fuchteln,<br />

unter de Nase.<br />

Feldhiter, Feldwächter.<br />

Fell, 1. Fell; 2. Dir wer it jleich<br />

det Fell losmachen, prügeln; 3. Eenem<br />

det Fell über de Ohren ziehn, wucherisch<br />

übertheuern; 4. nu wird det<br />

Fell versoffen, nun kehren sie auf der<br />

Rückkehr vom Kirchhofe ein; 5. det sitzt<br />

mir zwischen Fell <strong>und</strong> Pusfjacke, ich<br />

fühle den Schmerz, den Rheumatismus

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