Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland

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süchtig, Krankheit hervorrufend. Tante, 1. Dame beim Kartenspiele;
Süßholz raspeln, den Hof machen.
Suff, Soff. Detmacht der Suff! Trunksucht.
Stiller Suff.
Sums, Wirrwarr, Getöse, Redensarten.
superklug, überklug, vorlaut; v. suppenklug.
Suppe, 1. Suppe; 2. die Suppe inbrocken,
die Suppe ausessen; 3. Blut.
Du krijst eens in de Fresse, det die
rothe Suppe rausschpritzt; 4. de Uhr
ieht nach deSuppe, geht falsch (anstatt das
Mittagessen nach der Uhr aufgetragen
werden soll).
Suse, I. Susanne; 2. dummes Mädchen;
3. Muhme Suse, ein Mensch, der
sich Alles gefallen läßt.
T.
taalen, gedehnt sprechen, sich zieren
Tabagie, Weißbierlokal.
Tach, v. Dag, Dach, Tag. Tach ooch.
Iu'n Dach! Guten Tag!
2. meine Tante, deine Tante. Pharao -
spiel;3. bei Tante Meyern zehn. Nach
dem geheimen Gemache gehen ;3. Tante
(Voß), Vossische Ztg.; 4. wenn meine
Tante Räder hätte, war se'n Omnibus :
bei „Wenn"- und „Aber"-Liebhabern. Tantus, Spielmarke (Vant63).
Tapp e et,Vorlegetafel. Uffs Tapet bringen,
zur
Sprache bringen.
Tapps der, die Tappe. 1. Tapps! Tritt;
2. Hans Tapps in de Irütze, Tölpel.
Tarantel, Tarantel. (Die Spinne 1»..
rantoia, sicil. Tanz I'alaiitkiia.) Dir
hat wolldieTarantel jestochen ;v.Koller.
Tasche, 1. den hat er in de Tasche. Auf
den hat er Einfluß ;2. det hat er schon
in de Tasche. Das hat er ganz sicher;
3. den janzen Dag muß man de Hände
in de Tasche haben. Beständig Geld
ausgeben; 4. eene Faust in de Tasche
machen. Heimlich wüthend sein; 5. er
klappt zusammen wie'n Taschenmesser,
wird schlapp.
Tachtel, Ohrfeige. Tasse, Kaffeetasse. 1. Uff sechzehn Tassen
fuffzehn Bohnen. Schwacher Kaffee;
Tafelschteen, Schiefergriffel zum Schreiben
auf der Schultafel.
tahlen,unnütze, gezierte Worte brauchen.
Takelliese, putzliebendes Frauenzimmer.
taktfest, 1. zuverlässig; 2. widerstandsfähig;
3. charakterfest, sittlich; 4. det
2. Tassenkopp, Obertasse.
tauschen, 1 wer Lust hat zu tauschen,
hat ooch Lust zu bedriejen; 2. der
tauscht mit Keenen. Er hat es besser
als die anderen.
Eis is nich taktfest. Techtelmechtel, Durchstecherei; v. kieter-
Talch der, das Talg. Wat is denn det
mit meine Brille, sie is ja janz mit
Talch beschmeert! sang der Küster von't
Dorf, als ihm die Iungens seine Brille
beschmiert hatten, un de Iemeindc sang
ruhig mit.
Tallje, 1. uff Tallje. Scherzhaft für
auf Ehre; 2. Tallje wie 'ne Wespe,
wie'n Butterfaß; 3. Taljenkloot (engt.
italiaQ oiotd, Zeug zum Unterfutter);
4. per Talje, ohne Ueberwurf (imFrüh-
ling).
Talpatsch, ungeschickter Mensch,
talpatschen, ungeschickt angreifen.
talpschen, mit den Händen ungeschickt
oder ohne Erlaubniß zufassen.
bietern.
Teeke, besoffen wie 'ne Teeke. (Teken,
Insekten, bei Schafen häufig.)
Teele, v. Töle, Hund; v. Hundetöle.
Tepper, Töpfer, — schirze, Töpferschürze.
Ehrbar wie 'ne Tepperschirze.
Keine Miene verziehn (steif und hart).
teppern, Geschirr zerbrechen.
Teppken, Töpfchen.
Terke, Türke. Hat keener keenen Terken
nich jesehn?
Thee, 1. Thee reiten, sich anschmeicheln;
2. in Thee sind, in Gunst sein; 3. sie
können mir Thee kochen! Sie sind mir
gleichgültig; 4. in Thee, betrunken.
— kind, Günstling, Liebling.