Texte im und zum Berliner Dialekt - EuropeanaLocal-Deutschland

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Juchhei, Iuchheh, Juchhe. Een
quaddrijet Iuchheh, ein dünner Kaffee;
v. Schufterlurke, Plemper, Lurke, Ab-
Was ist eine feine Sache für einen
Nichtkenner.
Iuste, Iusteken, Auguste. 1. Iuste, die
bewußte ; 2. Iuste, wenn de nich willst,
schpülwasser.
Jude, Jude. 1. raus mit'n Juden, hat denn mußte.
Schpeck jefrefsen! Heraus! v. Mauschel. Iuß, der, Guß, starker Regen; v. jießen
2. Jude hepp hepp!
mit Mollen. Na, det jlbt heit noch 'n
3. Jude machei.
Iuß; v. Dreesch, Pladdransche, Huschc.
Der Sack is anzwei; Iußzwieback,mit Zuckerguß (Ehemänner,
Iudenhaus, nur in der Redensart: aus der Konditorei von Ohmann in der
Willkommen wie de Sau in't Iuden- Friedrichstr. 47).
haus, verhaßt. jut, gut. 1. Eenen jut sind, jemand
lieben; 2. jut sajen, bürgen: 3. wieder
jut werden, sich versöhnen, beruhigen;
Iudenmeejen, Iudenmädchen. Wo
jehst'n hin? (Antwort: Iudenmeechens
beschneiden!)
Iudenschule, Synagoge. Det is ja
hier wie in de Iudenschule, hier lärmt
ja Alles durcheinander.
Iudentempel, Synagoge. Innen Juden- !
lempel derf man keenen Hut abnehmen, !
denn wird man rausjeschmissen. !
jüh! vorwärts, Zuruf an Pferde. Nanu j
jüh. Na denn man immer jüh! !
Iumfer, Jungfrau, unter uns Iumfern,
unter uns, snti'6 uou8 (Herren).
Iumfernheede,Iungfrauenkaide, früher
dem 1239 gegründeten Benediktiner-
Nonnenkloster in Spandow zugehörig,
im Nordwesten Verlins bei Charlottenburg.
jun, guten; v. jut. Iun'n Morrjen! Iun
Abend!
Iungsche die, die Jüngere; v. Ollsche.
Iurjel, Gurgel. 1. Bei de Iurjel fassen; !
2. durch de Iurjel jajen, vertrinken,!
verprassen; 3. dem Kerl soll ik bloß de
Iurjel ausschpülen, Trinkgeld geben, i
Iurke, I. Gurke, saure Iurken, Salzgurken;
2. Nase. Der hat 'ne hellische
Iurke; v. Riecher, Zinken, Lothkolben.
Iurkensalat, Gurkensalat mit Essig und ,
Oel, nachdem die Scheiben in Salz ge- i
standen und ausgedrückt sind. Eine
der Berliner: Aale mit
Iurkensalat un neie Kartoffeln. Wat!
verschteht der Bauer von Iurkensalat!
4. wieder jut machen, wiedererstatten;
5. det is lange jut vor den, das ist
hinreichend für den; 6. jut heeßen,
billigen; 7. jut reden können, überreden,
sprachfertig sein, guter Redner
sein; 8. zu Jute dhun, gütlich thun;
9. vitte zu jut (viel zu gut), vor disse
Welt; 10. der dhut sich wat druff zu
Jute, rühmt sich; 11. sind se so jut un
ricken se 'n bisken hin. Seien Sie
gut etwas zu rücken; 12. jut un jerne,
ganz gewiß, reichlich; 13 sich inIutem
verdrajen, ohne Prozeß vereinigen; 14.
zu jut is halb liederlich; 15. zu juter
Letzt, ganz zuletzt; 16. juten Dach ooch!
Iu'n Morjen! Jute Nacht ooch! Iu'n
Abend! 'nabend; 17. janz jut is halb
schlecht; 18. det liebe Jut, das liebe
Brod. Det liebe Jut muß man nich
uff de Erde liejen lassen, nich uffen
Disch verkehrt lejen un nich veraasen;
19. laßen se't man jut sind. Seien
Sie versichert, das kommt ganz anders ;
20. der hats jut, er hat gute Pflege;
21. den Dhaler haben se jut. Sie haben
einen Thaler zu fordern; 22. lieber 'n
bisken jut un een Jahr länger. Gut
und lange wünsche ich mir; 23. bei uns
heest et: juten Dach und juten Wech,
un damit hat et een Ende. Wir grüßen
uns nur flüchtig; 24. jut dem Dinge.
Also weiter (Uebergangsformel bei
Erzählungen); 25. also des war jut.
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