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Ergebnisbericht 2010/11 - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

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WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | Infektion und Immunität | Strategien <strong>für</strong> Prävention und Therapie<br />

Das Projekt „Therapeutische zelluläre Vakzine“ beschäftigt sich mit den Strategien persistenter Krankheitserreger, die das Immunsystem<br />

täuschen und Immunreaktionen umgehen. Dies kann durch die Stimulation professioneller Antigen-präsentierender Zellen<br />

(APZ), wie z.B. DZ, erreicht werden. Allerdings kann eine starke Aktivierung des Immunsystems zu pathogenen Prozessen führen, in<br />

deren Verlauf die Reaktion durch immunsuppressive Zellen, wie z.B. mesenchymale Stromazellen, kontrolliert wird. Durch Modifi zierung<br />

der APZ mittels adenoviraler Vektoren, welche <strong>für</strong> Antigene und immunomodulatorische Moleküle kodieren, wurde die Kapazität<br />

der Antigenpräsentation verstärkt. Darüber hinaus wurde beobachtet, inwieweit die stimulatorische Kapazität der DZ durch Infektion<br />

mit Mycobacterium bovis BCG erhöht wird. Um die Translation der Ergebnisse der Grundlagenforschung in Richtung Zelltherapie zu<br />

ermöglichen, mussten fl exible und stabile GMP- (Good Manufacturing Praxis) konforme Prozesse <strong>für</strong> die Kultivierung und Modifi kation<br />

der unterschiedlichen Zelltypen (z.B. DZ) durch den Einsatz geschlossener Beutel-Systeme („closed integrated bag system“) etabliert<br />

werden. Durch dielektrische Barriereentladung in Gegenwart oberfl ächenaktivierender Moleküle werden die Eigenschaften der Beutel-<br />

Systemoberfl ächen so verändert, dass eine Kultivierung von adhärenten Zellen, wie z.B. mesenchymalen Stammzellen, ermöglicht wurde.<br />

Das Projekt „Molekulare Diagnostik mikrobieller Krankheitserreger“ ist auf die Entwicklung und Applikation von hochaufl ösenden<br />

molekularen diagnostischen Werkzeugen zum Studium von Lebensmittel- und Trinkwasser-vermittelten Infektionen durch bakterielle<br />

Pathogene fokussiert. Mit diesen Werkzeugen sollte es möglich sein, einzelne Stämme, die <strong>für</strong> Infektionen von individuellen<br />

Patienten oder Infektionsausbrüche verantwortlich sind, zu identifi zieren. Darüber hinaus ermöglichen diese Werkzeuge, Anwesenheit,<br />

Virulenz und das Maß der metabolischen Aktivität der Pathogene in humanen, veterinären und bakteriellen Proben nachzuweisen.<br />

Durch die Implementierung neuer Methoden, wie z.B. „Multi-Loci Variable Number of Tandem Repeats Analysis“ (MLVA), soll das<br />

Verständnis <strong>für</strong> die Infektionsrouten der bakteriellen Pathogene aus Lebensmitteln bzw. Wasser weiter vertieft werden. Weiterhin<br />

sollen die Analysen Aufschluss über die Evolution und Epidemiologie der pathogenen Bakterien in der natürlichen und klinischen<br />

Umgebung gewähren. Die Validierung einer MLVA-Methode, die <strong>für</strong> die Analyse von Vibrio parahaemolyticus mit Hilfe von chilenischen<br />

Isolaten entwickelt wurde, zeigte, dass – neben dem Auftauchen einer Pandemie – eine lokale Evolution einen starken Einfl uss auf<br />

die Infektiösität besitzt. Die Adaption der anerkannten MLVA-Methode mit Legionella pneumophila auf die Analyse von Trinkwasser<br />

wird es erlauben, spezifi sche MLVA-Genotypen zu identifi zieren, ohne diese erst kultivieren zu müssen.<br />

Abb. 2. Infektion von Mauszellen mit retroviralen HCV-Pseudopartikeln. Diese Pseudopartikel tragen entweder die Wildtyp-Hüllproteine<br />

(oben links) oder die an Maus-CD81 adaptierten Hüllproteine (oben rechts). Mit diesen Pseudopartikeln wurden Mauszellen infi ziert,<br />

die entweder alle vier humanen oder die entsprechenden Maus-Faktoren tragen (Mitte). Die Pseudopartikel übertragen ein eGFP Reportergen,<br />

so dass sich infi zierte Zellen anhand ihrer eGFP-Fluoreszenz identifi zieren lassen. Die Anzahl der infi zierten Zellen ist angegeben<br />

(unten). (siehe Beitrag nächste Seite)<br />

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