Ergebnisbericht 2010/11 - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
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66 WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | Infektion und Immunität<br />
Das Topic Pharmazeutische Forschung strebt an, die Lücke zwischen biologischer und biochemischer Grundlagenforschung und<br />
klinischer Anwendung durch die stärkere Integration der Wirkstoffforschung zu schließen sowie eine frühe Interaktion mit der<br />
Pharmaindustrie zu initiieren. Schwerpunkt der Arbeiten ist die Identifi kation von Naturstoffen und chemisch synthetisierter<br />
Substanzen als bioaktive Leitstrukturen und ihre Weiterentwicklung mit Hilfe von medizinischer Chemie, Totalsynthesen und<br />
biosynthetischer Ansätze. Schließlich beinhalten weitere Studien die Optimierung der pharmakokinetischen Eigenschaften, um den<br />
Transport vielversprechender Substanzen an ihre Zielorte zu gewährleisten.<br />
Mit dem Programm „Infektion und Immunität“ thematisiert das HZI aktuelle und zukünftige Probleme der <strong>Infektionsforschung</strong>,<br />
nicht nur durch die bestehende Forschungsaktivität und Expertise, sondern auch durch die umfangreiche Implementierung neuer,<br />
komplementärer Initiativen zu aktuellen Forschungsthemen. Diese gipfeln in der Bereitstellung einer Pipeline <strong>für</strong> die Entwicklung<br />
neuartiger Antiinfektiva und ihrer raschen Translation in die klinische Anwendung.<br />
Momentan werden am HZI die Expertise und Infrastruktur im Bereich der funktionellen Genom- und Proteomforschung signifi kant<br />
verstärkt, um neue Ansätze zur Aufklärung von Wirt-Pathogen-Wechselwirkungen zu verfolgen. Diese werden <strong>für</strong> die Identifi zierung<br />
und Charakterisierung von neuen drug targets genutzt. Forschungsarbeiten zur Entdeckung und Entwicklung neuartiger Antiinfektiva<br />
werden intensiviert und durch die Nutzung des enormen genetischen Potenzials von Mikroorganismen zur Produktion bioaktiver<br />
Substanzen zudem erheblich erweitert. Diese Maßnahmen werden die Entwicklung therapeutischer Strategien mit dem Ziel einer<br />
schnelleren Translation in die Klinik weiter beschleunigen. Im Rahmen des in Gründung befi ndlichen Deutschen <strong>Zentrum</strong>s <strong>für</strong><br />
<strong>Infektionsforschung</strong> (DZIF) wird das HZI insbesondere seine Stärken in der Naturstoffforschung <strong>für</strong> die Entwicklung neuer<br />
Antiinfektiva und seine Expertise in der Grundlagenforschung bakterieller und viraler Infektionen einbringen. Zusammen mit seinen<br />
Partnern wie der MHH, der Deutschen Sammlung <strong>für</strong> Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) und der Technischen Universität<br />
Braunschweig wird das HZI seine Aktivitäten in der translationalen <strong>Infektionsforschung</strong> in der Region Braunschweig-Hannover und<br />
darüber hinaus erheblich erweitern, um eine effi ziente Verwertung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung zu ermöglichen.<br />
Durchfallerkrankungen<br />
/<br />
Gastroenteritis<br />
2.6 Mill.<br />
AIDS/HIV<br />
2.8 Mill.<br />
Tuberkulose<br />
1.8 Mill.<br />
Malaria<br />
1.3 Mill.<br />
Erkrankungen der<br />
Atemwege<br />
3.9 Mill.<br />
Masern<br />
700.000<br />
Meningitis<br />
170.000<br />
Keuchhusten<br />
290.000<br />
Hepatitis<br />
600.000<br />
Tetanus<br />
210.000<br />
Infektionskrankheiten weltweit: Todesfälle pro Jahr Quelle: WHO (2001-2009)<br />
Die wichtigsten Infektionskrankheiten Todesfälle/Jahr Jahr<br />
Erkrankungen der Atemwege 3.900.000 2002<br />
HIV/AIDS 2.400.000 -3.300.000 2001-2009<br />
Durchfallerkrankungen/Gastroenteritis 1.800.000 -2.600.000 2002-2009<br />
Tuberkulose 1.600.000 -3.000.000 2001-2009<br />
Malaria 1.300.000 -2.700.000 2002-2009<br />
Masern 700.000 2001<br />
Hepatitis 520.000 -700.000 2005<br />
Pertussis/Keuchhusten 290.000 2002<br />
Tetanus 210.000 2002<br />
Meningitis 170.000 2002