Ergebnisbericht 2010/11 - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
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WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | TWINCORE, <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Experimentelle und Klinische <strong>Infektionsforschung</strong> GmbH<br />
Arbeitsgruppen am TWINCORE TWINCORE ist im August<br />
2008 feierlich eingeweiht worden. Seit 2009 sind alle<br />
wichtigen Leitungspositionen besetzt. Derzeit arbeiten am<br />
TWINCORE Prof. Kalinke als Geschäftsführender Direktor<br />
von TWINCORE und als Direktor des Instituts <strong>für</strong> Experimentelle<br />
<strong>Infektionsforschung</strong>, Prof. Pietschmann als Leiter<br />
der Abteilung <strong>für</strong> Experimentelle Virologie, Prof. Sparwasser<br />
als Direktor des Instituts <strong>für</strong> Infektionsimmunlogie und<br />
Frau Prof. Häußler als Leiterin der Abteilung <strong>für</strong> Pathophysiologie<br />
Bakterieller Biofi lme. Weiterhin ist die von Prof. Ott<br />
geleitete Translationale Forschungsgruppe <strong>für</strong> Zell- und<br />
Gentherapie am TWINCORE beheimatet. Diese Gruppe ist<br />
von Herrn Prof. Manns, Direktor der Klinik <strong>für</strong> Gastroenterologie,<br />
Hepatologie und Endokrinologie der MHH, an das<br />
TWINCORE entsandt worden. Derzeit arbeiten insgesamt<br />
98 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am TWINCORE.<br />
Die Leiter der TWINCORE-Forschungsgruppen (von links nach<br />
rechts): Profs. Susanne Häußler, Michael Ott, Thomas Pietschmann,<br />
Geschäftsführer Ulrich Kalinke und Tim Sparwasser.<br />
Foto: HZI, Gramann<br />
Theresa Frenz während der Arbeit unter einer sterilen<br />
Werkbank Foto: Twincore/HZI<br />
Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Ulrich Kalinke |<br />
ulrich.kalinke@twincore.de Nach einer Virusinfektion<br />
werden in der Regel innerhalb von Stunden Typ I Interferon-<br />
Antworten induziert, die <strong>für</strong> die ersten Tage das Überleben<br />
des Wirts sichern. Erst nach ungefähr einer Woche wird das<br />
adaptive Immunsystem so weit aktiviert, dass es in der Lage<br />
ist, Pathogene zu eliminieren. In früheren Projekten haben<br />
wir gefunden, dass nach einer Infektion mit dem vesikulären<br />
Stomatitis Virus (VSV) eine kleine Anzahl hoch spezialisierter<br />
Zellen, die auch als plasmazytoide dendritische Zellen<br />
(pDC) bezeichnet werden, über das Triggering von PRR<br />
aktiviert werden, um große Mengen an schützendem Typ I<br />
Interferon zu produzieren. Interessanterweise entwickeln<br />
praktisch alle genauer untersuchten Viren Gegenmaßnahmen<br />
zur Hemmung der Induktion oder der Funktion von Typ I<br />
Interferon-Antworten. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit<br />
besteht darin herauszufi nden, wie unterschiedliche Viren<br />
Typ I Interferon-Antworten induzieren und welche Strategien<br />
sie entwickelt haben, Typ I Interferon-Antworten zu unterwandern.<br />
Die lokalen Verhältnisse von Typ I Interferon-Antworten<br />
beeinfl ussen entscheidend den Krankheitsverlauf.<br />
Wir untersuchen, wo Typ I Interferon-Antworten induziert<br />
werden und welche Zelltypen induziert werden müssen,<br />
damit Schutz vermittelt wird. Dabei spielt die Untersuchung<br />
der Mechanismen, die die Ausbreitung von viralen Erregern<br />
im Zentralnervensystem hemmen, ein wichtige Rolle. Neuere<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass Typ I Interferon auch<br />
eine direkte Auswirkung auf die Funktion von Immunzellen<br />
haben kann. Zurzeit untersuchen wir, wie Typ I Interferon,<br />
das bei einer Impfung mit Virus -ähnlichen Partikeln induziert<br />
wird, die Bildung von lang anhaltenden IgG-Antikörper-<br />
Antworten beeinfl usst. Antikörper sind vergleichsweise große<br />
Moleküle, deren variable Anteile Antigene spezifi sch binden,<br />
während ihre konstanten Elemente über sogenannte<br />
Fc-Rezeptoren gebunden werden können. Diese Fc-Rezeptoren<br />
werden von bestimmten Immunzellen und anderen Körperzellen<br />
exprimiert. Wir untersuchen, wie Interaktionen von<br />
Fc-Rezeptoren mit IgG Antikörpern verschiedener Subklassen<br />
Claudia Soldner analysiert Ergebnisse aus einem Experiment<br />
Foto: Twincore/HZI