Ergebnisbericht 2010/11 - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
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SONDERBEITRÄGE | Magnetische Kernresonanzspektroskopie, ein wichtiges Instrument im Arsenal der Technologieplattform<br />
mehr als 600 spezifi sche myxobakterielle Metaboliten<br />
bestimmt und deren Strukturen erforscht. Im Laufe der<br />
Jahre wurde eine ganze Reihe kleinerer Moleküle ermittelt<br />
und näher bestimmt, die über antitumorale, antivirale<br />
(Proteasominhibitoren), antiinfektive (Interferonregulatoren)<br />
und antibakterielle (Antibiotika, Zytolysininhibitoren,<br />
Biofi lminhibitoren) Eigenschaften verfügen. Darunter war<br />
die wichtigste Entdeckung das Epothilon, eine Verbindung,<br />
die die Grundlage <strong>für</strong> die Entwicklung einer Therapie gegen<br />
aggressiven, metastatischen oder lokal fortgeschrittenen<br />
Brustkrebs bildet.<br />
NH<br />
O<br />
HO<br />
OH<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
Abb. 5. Biosynthetische Präkursoren des Apicularen B Grafi k: HZI<br />
Genom<br />
OH OH<br />
1D Struktur<br />
N<br />
H<br />
O<br />
Apicularen B<br />
1,2- 13 C-Azetat<br />
1- 13 C-Glycin<br />
13 C-Methylmethionin<br />
Abb. 6. Instrumentarium <strong>für</strong> die funktionelle Genomik Grafi k HZI<br />
VOM GENOM ZUR FUNKTIONELLEN GENOMIK<br />
Proteomics<br />
2D Gelelekrophorese<br />
MALDI / ESI MS<br />
Proteinsequenzierung<br />
Posttranslationale<br />
Modifi kation<br />
Proteom<br />
Die NMR-Spektrosokopie ist desweiteren die wichtigste<br />
Methode zur Ermittlung der Struktur synthetischer Derivate<br />
natürlicher Substanzen, die zur Untersuchung der Strukturaktivitäten<br />
hergestellt wurden. Sie sind die Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung von Medikamenten und <strong>für</strong> die a priori<br />
Synthese chemischer Substanzen <strong>für</strong> Forschergruppen in<br />
den Bereichen Biochemie und medizinische Chemie. In der<br />
Vergangenheit wurden desweiteren bedeutende Kooperationsprojekte<br />
mit Universitäten und anderen Instituten auf<br />
den Weg gebracht, bei denen Untersuchungen von Naturstoffen<br />
eine Rolle spielen, die aus Bakterien, Pilzen, Pfl anzen<br />
und Meeresbewohnern gewonnen wurden.<br />
Biosynthetische Signalwege und Kontrolle biologischer<br />
Systeme Erkenntnisse über die Biosynthese von Sekundärmetaboliten<br />
lassen sich auch durch die Kontrolle der Stoffe<br />
nach Verabreichung von mit 13 C angereicherten Präkursormolekülen<br />
an das Erzeugerbakterium gewinnen. Unter<br />
diesen Bedingungen werden die Präkursoren in den<br />
entsprechenden Stoff eingebaut. Infolgedessen treten<br />
verstärkte Signale im 13C-NMR-Spektrum auf, die auf die<br />
Kohlenstoffatome beschränkt sind, die aus dem angereicherten<br />
Material stammen. Abbildung 5 zeigt ein Beispiel<br />
<strong>für</strong> Apicularen B, das aus Azetat, Glyzin und Methionin<br />
biosynthetisch hergestellt wurde.<br />
Der Nutzen der NMR-Spektroskopie zur Kontrolle von Änderungen<br />
im biologischen System wurde bereits früh erkannt.<br />
Dieses Verfahren wurde <strong>für</strong> die nicht invasive Untersuchung<br />
des Säuredifferenzials in Zytoplasma-Vakuolen und der<br />
Phosphatmetaboliten von Pfl anzenzellen in Suspensionskul-<br />
Funktionelle Genomik<br />
Proteingewinnung Strukturelle Methoden<br />
Rekombinante<br />
Methoden<br />
Klonierung<br />
Expression<br />
Proteinfermentation<br />
Festbett<br />
Peptid-<br />
Synthese<br />
Zelluläre Funktion & Regulation<br />
Protein 3D Struktur<br />
Röntgenstrukturanalyse<br />
NMR Spektroskopie<br />
Flexible nicht-kristalline<br />
Proteine