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Ergebnisbericht 2010/11 - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

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WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | TWINCORE, <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Experimentelle und Klinische <strong>Infektionsforschung</strong> GmbH<br />

Genotypen, die zu unterschiedlichen Infektionsstadien<br />

selektioniert werden, soll uns helfen, neue erfolgsversprechende<br />

Therapiestrategien zu entwickeln. P. aeruginosa<br />

produziert neben zwei gut charakterisierten Homoserinlakton-Signalmolekülen<br />

ein drittes interbakterielles Signal -<br />

molekül, das Pseudomonas Quinolone Signal (PQS). PQS<br />

reguliert in Abhängigkeit von der Zelldichte - ebenso wie<br />

die Homoserinlaktone – die Produktion von Virulenzfaktoren<br />

und ist essentiell an der Etablierung von P. aeruginosa-<br />

Biofi lmen beteiligt. Der molekulare Mechanismus der<br />

Umsetzung des PQS Signals in ein bakterielles Verhalten<br />

auf Einzelzellebene ist allerdings weitgehend unbekannt.<br />

Ein Enzym, das von pqsE, dem letzten Gen auf dem PQS<br />

Biosynthese-Operon, kodiert ist, scheint dabei eine zentrale<br />

Rolle zu spielen. Die Aufklärung der Funktion von PqsE ist<br />

ein Foschungsschwerpunkt unserer Arbeitsgruppe.<br />

Prof. Susanne Häußler während einer Besprechung mit ihren<br />

Mitarbeitern (v. l. n. r.): Vera Nöding, Kathi Klimmek, Susanne<br />

Häußler, Mathias Müsken, Andrea Blanka Foto: Twincore/HZI<br />

Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Michael Ott |<br />

ott.michael@mh-hannover.de Wir entwickeln zell- und<br />

gentherapeutische Verfahren <strong>für</strong> die Behandlung von ver -<br />

erbbaren Leberkrankheiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />

die Entwicklung eines Mausmodells mit chimärem Lebergewebe<br />

vom Menschen/von der Maus und dem menschlichen<br />

Immunsystem zur Erforschung von Impfstrategien gegen<br />

HIV und HCV. Die Repopulation der Leber mit menschlichen<br />

Leberzellen und die Transplantation von menschlichen<br />

Stammzellen in Mäusen mit einem Immundefekt stellen<br />

weiterhin eine große Herausforderung an die Wissenschaft<br />

dar. Um an der alb-uPA-transgenen, immundefi zienten<br />

(RAGγc) Maus Impfstrategien erforschen zu können, ist der<br />

Einsatz von menschlichen Zellen eines Spenders zur<br />

Repopulation in der Maus erforderlich. Dort, wo Primärgewebe<br />

als Ausgangsmaterial verwendet wird, ist die<br />

Isolierung der beiden Zellpopulationen nur unter Verwendung<br />

von Lebergewebe aus Föten möglich. Bei unseren<br />

Transplantationsexperimenten hat sich herausgestellt, dass<br />

die Transplantation von Fötushepatoblasten eindeutig<br />

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Die Arbeitsgruppe von Prof. Michael Ott (v. l. n. r.): Johan Waern,<br />

Michael Rothe, Martin Pacher, Michael Ott, Urda Rüdrich,<br />

Gesa Riedel, Quinggong Yuan, Ina Rittelmeyer (es fehlt Michael<br />

Bock). Foto: Twincore/HZI<br />

ineffi zienter ist als die Transplantation von primären<br />

Hepatozyten von Erwachsenen. Alternativ dazu konnte die<br />

Forschungsgruppe zum ersten Mal die Transplantation von<br />

Lebergewebe menschlicher Föten unter die Kapsel der zu<br />

testenden Leber des Empfängers durchführen. Die ersten<br />

kombinierten Transplantationen von menschlichen<br />

Blutstammzellen und von Fötuslebergewebe in einen neu<br />

entwickelten Mausstamm sollen bald stattfi nden. Aufgrund<br />

der mangelnden Verfügbarkeit von primärem menschlichen<br />

Zellmaterial zur Humanisierung des Mausmodells sowie<br />

zur Zelltherapie beim Menschen führt die Forschungsgruppe<br />

umfangreiche Untersuchungen zur Erschließung alternativer<br />

Quellen <strong>für</strong> die Bereitstellung von Zellmaterial durch.<br />

In Zusammenarbeit mit anderen MHH-Gruppen und<br />

internationalen Partnern wird zurzeit an hepatischen<br />

Differenzierungsprotokollen <strong>für</strong> embryonale Stammzellen<br />

und iPS-Zellen geforscht. Ein anderes Projekt analysiert die<br />

Risiken der Insertionellen Mutagenese beim lentiviralen<br />

Gentransfer. Durch eine Serientransplantation von ex vivo<br />

genetisch modifi zierten Hepatozyten lässt sich die Inzidenz<br />

von Lebertumoren in Abhängigkeit von der Anzahl der<br />

lentiviralen Insertionen untersuchen. Desweiteren leitet die<br />

Forschungsgruppe eine klinische Studie über Zelltransplantation<br />

bei Patienten mit einer Harnstoffzyklusstörung. Mit<br />

diesem Projekt wird die weltweit erste kontrollierte Studie<br />

über die Zelltherapie bei erblich bedingten Leberstoffwechselkrankheiten<br />

durchgeführt.<br />

Schlüsselpublikationen von TWINCORE Im Jahr <strong>2010</strong><br />

konnten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am<br />

TWINCORE insgesamt 54 Artikel publiziert werden. In 20<strong>11</strong><br />

sind 24 Artikel entweder bereits veröffentlicht oder<br />

befi nden sich im Druck (siehe „Vollständige Liste aller von<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am TWINCORE in <strong>2010</strong><br />

und 20<strong>11</strong> veröffentlichter und in Druck befi ndlicher<br />

Publikationen“). Besonders wichtige Forschungsergebnisse<br />

sind auf den folgenden Gebieten erarbeitet worden:

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