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Ergebnisbericht 2010/11 - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

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WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | Infektion und Immunität | Entzündung und Immunität<br />

03 Entzündung und Immunität<br />

THEMENSPRECHER | Prof. Dr. Hansjörg Hauser | Abteilung <strong>für</strong> Genregulation und Differenzierung |<br />

hha@helmholtz-hzi.de<br />

Die Folgen von Infektionen lösen beim Wirt starke Entzündungsreaktionen aus, welche zu Störungen des Immunsystems führen<br />

und gegebenenfalls große gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Deshalb ist das Verständnis der Mechanismen, die durch die<br />

pathogenen Infektionen im Wirt hervorgerufen werden, von größtem Interesse. Dabei geht es sowohl um die pathogen-induzierten<br />

Schäden, als auch um das Auslösen der Abwehrreaktionen. Dieses Verständnis ist <strong>für</strong> die Entwicklung von prophylaktischen und<br />

therapeutischen Maßnahmen wichtig.<br />

Dieses Topic beschäftigt sich mit pathogen-induzierten Reaktionen, zu denen die angeborene Immunabwehr, die Entzündung und<br />

die Aktivierung der erworbenen Immunität gehören. Zunächst werden diese Aspekte zum reinen Verständnis ihrer Mechanismen<br />

studiert. Des Weiteren wird großen Wert auf die Verwendung der Erkenntnisse zum Auffi nden neuer Angriffspunkte <strong>für</strong> Medikamente<br />

und therapeutische Interventionsstrategien gesucht.<br />

Die Induktion von Interferonen und ihren Aktivitäten<br />

Interferone werden durch Pathogene über TLRs und zytosolische Rezeptoren induziert. Eine nachfolgende Signalkaskade führt<br />

zur transkriptionellen Induktion von Interferongenen. Nach der Sekretion der Interferone üben diese diverse Aktivitäten in ihren<br />

Zielzellen aus. Die Ziele des Topics beinhalten das Verständnis der beteiligten Wirtsmoleküle, ihre Interaktion mit den viralen<br />

Komponenten, den Mechanismen der Signalweiterleitung und der Dynamik der Induktion in Abhängigkeit vom Zelltyp.<br />

Folgen der Entzündung<br />

Die Folgen von Entzündungen sind meist gutartiger Natur. Sie beinhalten im Wesentlichen Apoptose und Autophagie, um infi zierte<br />

oder gestörte Zellen zu eliminieren. Ziel unserer Studien ist das Verständnis der zugrunde liegenden Wirtsmechanismen unter<br />

Berücksichtigung der Einfl üsse durch das infi zierende Pathogen. Eine der negativen Konsequenzen chronischer Entzündungen ist<br />

die Rheumatoide Arthritis. Eine wichtige Aktivität in diesem Topic betrifft die Unterdrückung der Rheumatoiden Arthritis durch<br />

Hemmung eines zentralen Signalmoleküls, wie in einem Mausmodell gezeigt werden konnte.<br />

T-Zellen in Autoimmunität und Toleranz<br />

T-Zellen sind wichtige Spieler bei der Entzündung und der Abwehr von Pathogenen. Während die gegen infi zierte Zellen gerichtete<br />

T-Zell-vermittelte Immunität in der akuten Phase der Infektion äußerst wichtig ist, kann eine T-Zell-Aktivität auch zur Autoimmunität<br />

führen. Verschiedene Populationen von T-Zellen koordinieren die Balance zwischen Schutz und Zerstörung, Toleranz und<br />

(Auto)Immunität. Regulatorische T-Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Kontrolle dieser T-Zell-Immunität und der Aufrechterhaltung<br />

der immunologischen Toleranz. Die Entstehung von T-Zell-Populationen, ihre Homeostase und ihre Aktivität werden im<br />

Rahmen dieses Topics in Infektionsmodellen und genetischen Mausmodellen untersucht.<br />

Systembiologie: Theoretische Modelle <strong>für</strong> immunologische Prozesse<br />

In der Vergangenheit haben sich Forscher im Wesentlichen auf das Verständnis linearer Abläufen biologischer Aktivitäten konzentriert.<br />

Mit der Zugänglichkeit und Entwicklung verschiedener Datentypen sowie der Hochdurchsatztechniken ist klar geworden,<br />

dass diese Abläufe Teile komplexer Netzwerke sind. Es ist deshalb zunehmend schwieriger geworden, diese Daten in verständlichen<br />

Konzepten zu bündeln. Im Topic werden mathematische Modelle genutzt, um die Dynamik und die Komplexität immunologischer<br />

Vorgänge, insbesondere der B- und T-Zell-Homöostase und des Interferonsystems, zu beschreiben.<br />

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