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Ergebnisbericht 2010/11 - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

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WISSENSCHAFTLICHER ERGEBNISBERICHT | TWINCORE, <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Experimentelle und Klinische <strong>Infektionsforschung</strong> GmbH<br />

Nicole Fisch, Venkateswaran Ganesh, Wiebke Ginter, Catharina<br />

Schrauf, Christian Mayer und Ina Lu (v. l. n. r.) bei der gemeinsamen<br />

Analyse von Scatter Plots Foto: Twincore/HZI<br />

Aktivierung spezifi scher DC-Unterpopulationen bei gleichzeitiger<br />

Vermeidung der Treg-Expansion oder Induktion<br />

bestehen. Impfstudien zu Tregs und DCs im Mausmodellsystem<br />

unterliegen jedoch dahingehend Einschränkungen, dass<br />

in vivo-Analysen von Tregs und DC-Unterpopulationen<br />

äußerst schwierig sind. Zum Beispiel kommen Unterpopulationen<br />

von DCs in verschiedenen lymphatischen Organen<br />

nur in sehr kleiner Zahl vor. Diese haben in unterschiedlichen<br />

Fällen hochspezialisierte Aufgaben, wozu auch die<br />

Induktion der Toleranz gehört. Da diese „regulatorischen<br />

Immunzellen“ gewöhnlich hoch sensibel auf eine Ex vivo-<br />

Isolierung reagieren und sich bis heute noch nicht gut genug<br />

in vivo handhaben lassen, ist das Wissen über die Funktion<br />

und Bedeutung der Tregs und DC-Unterpopulationen <strong>für</strong> die<br />

adaptiven Immunreaktionen immer noch unvollständig.<br />

Eines der Hauptziele ist daher die Entwicklung molekularer<br />

Werkzeuge, mit denen eine genetische Manipulation der DCs<br />

und Tregs möglich ist. Wir wollen diese Modelle zur<br />

Untersuchung der Funktion von Tregs und Unterpopulationen<br />

von DCs bei der Infektion, Allergie und Toleranz<br />

verwenden. In humanisierten Modellen wird die Rolle der<br />

PRRs, wie z.B. des menschlichen TLR7 und DC-SIGN,<br />

analysiert, und es werden auf diese Moleküle ausgerichtete<br />

Impfstrategien in vivo getestet. Am Institut von Prof.<br />

Sparwasser baut Dr. Matthias Lochner derzeit eine Arbeitsgruppe<br />

auf, deren Schwerpunkt auf der Untersuchung der<br />

Rolle von DCs bei der Induktion und Kontrolle von infl ammatorischen<br />

(Th17) und regulatorischen T-Zellpopulationen bei<br />

Infektionen und Entzündungsreaktionen im Darm liegt.<br />

Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Susanne Häußler |<br />

susanne.haeussler@twincore.de Die Erfolge der modernen<br />

Medizin werden zunehmend durch opportunistische<br />

bakterielle Infektionen beeinträchtigt. Bei chronischen<br />

bakteriellen Infektionen können sich die Erreger häufi g in<br />

sogenannten Biofi lmen zusammenschließen und sind dann<br />

besser vor Angriffen durch Zellen des Immunsystems oder<br />

Antibiotika geschützt. Außerdem verschafft das Leben in<br />

der Population den Bakterien zusätzliche Anpassungsmechanismen<br />

auf Stresssituationen, die über die üblichen<br />

Reaktionen von Einzelzellen hinausgehen. Bei Mukoviszidose-<br />

Patienten mit einer chronischen Lungeninfektion ist<br />

Pseudomonas aeruginosa der dominante pathogene Erreger.<br />

Obwohl die meisten Patienten mit nur einem P. aeruginosa<br />

Klon befallen sind, fi nden sich in der Lunge verschiedene<br />

bakterielle Morphotypen. Diese Diversität scheint eine<br />

große Rolle bei der Persistenz des Keims und damit bei der<br />

Ausbildung einer chronischen Infektion zu spielen. Wir<br />

wollen die molekularen Mechanismen aufklären, die der<br />

Generierung dieser Diversität zugrunde liegen. Bei Mukoviszidose-Patienten<br />

mit einer chronischen P. aeruginosa-<br />

Infektion der Lunge fi nden sich gehäuft sogenannte „Small<br />

Colony Variants” (SCVs), die besonders effi zient Biofi lme<br />

ausbilden. Um die Mutationen zu identifi zieren, die zur<br />

Entstehung solcher SCVs führen, sequenzieren wir die<br />

Genome von klinischen P. aeruginosa-Isolaten mittels der<br />

sogenannten „next generation sequencing“-Technologie. Bei<br />

der vergleichenden Analyse der chromosomalen DNA<br />

Sequenz von P. aeruginosa-Isolaten mit ähnlichen phänotypischen<br />

Eigenschaften, suchen wir nach typischen Basenaustauschen,<br />

und überprüfen, ob diese ursächlich an der<br />

Ausprägung des Phänotyps beteiligt sind. In der Zukunft<br />

wollen wir so klinisch relevante adaptive Mutationen<br />

identifi zieren, die in P. aeruginosa unter in vitro Biofi lm-<br />

Wachstumsbedingungen und in vivo im Laufe einer<br />

chronischen Infektion entstehen. Das Wissen um die<br />

Die Arbeitsgruppe von Prof. Tim Sparwasser (von links nach rechts): Christina Hesse, Christian Klemann, Amrita Nandan,<br />

Matthias Lochner, Stefanie Pohl, Christian Mayer, Zuobai Wang, Franz Puttur, Catharina Schrauf, Luciana Berod, Christopher van Helt,<br />

Julia Huntenburg, Wiebke Ginter, Nicole Fisch, Martina Thiele, Stephanie Dippel, Christine Jänke, Janika Quindt, Esther Ermeling,<br />

Abdul Mannan Baru, Venkateswaran Ganesh, Siona Hauer, Tim Sparwasser. Foto: Twincore/HZI

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