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− 8 −Schrödingers „Gruppenpest“Die Zusammenführung der Welt Plancks mit der Einsteins verlangtsinnigerweise auch eine Zusammenführung der in beiden Bereichenbenutzten ma<strong>the</strong>matischen Methoden. Neben der Wahrscheinlichkeitsrechnung(Messungenauigkeit!) betrifft dies i.W. die Kombinatorikendlich vieler Größen (Quanten) miteinander. Letztendlichläuft das auf die ma<strong>the</strong>matische Disziplin der „Darstellungs<strong>the</strong>orie“,kurz: „Gruppen<strong>the</strong>orie“ hinaus.Im Gegensatz zu den schon an der Oberschule gehätschelten Infinitesimal-Methodenkontinuierlicher Zahlensysteme nebst ihremerwähnten Ausbau zu Variationsrechnung und Differenzialgeometriefristet die Gruppen<strong>the</strong>orie selbst an Universitäten bis heute einrecht stiefmütterliches Dasein.Zu ihrer Blütezeit in den 1920er Jahren standen Arbeitsgruppenum deSitter bereits dicht vor der Entdeckung jener sagenhaftenQuantengravitation; die gruppen<strong>the</strong>oretischen Voraussetzungen(Stichwort „Gruppenkontraktion“) waren gelegt. Nur eben – dieMa<strong>the</strong>matik der Gruppen<strong>the</strong>orie war in jenen Tagen ganz neu,kaum jemand kannte sich damit aus.So war ganz offensichtlich auch Schrödinger nicht gerade einFreund dieser Gruppen<strong>the</strong>orie. Andernfalls hätte er in Verbindungmit den damaligen Arbeiten von deSitter das gigantische Potenzialdieser Ma<strong>the</strong>matik, gleichermaßen für Teilchenphysik und Kosmologie,erkennen müssen. Aber „Was der Bauer nicht kennt, das isster nicht“.Den Begriff „Gruppenpest“ prägte Schrödinger. Pauli, erfreutüber solch einen Bundesgenossen, sprang freudig auf diesen Zugauf. Erst Heisenberg schwante mit seiner Matrizenmechanik wohlder gruppen<strong>the</strong>oretische Hintergrund einer Quanten<strong>the</strong>orie. Heutebeherrscht dieses diffamierende Unwort die Hörsäle der Physik undschreckt damit nicht nur die Professorenschaft, sondern leider auchviele Nachwuchskräfte von dem (dann eben privaten) Studium dieserMa<strong>the</strong>matik aus den Büchern ab. Kosmologen reagieren fastpersönlich beleidigt, erwähnt man die Gruppen<strong>the</strong>orie auch nur.

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