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− 60 −Doch was ist eigentlich ein Flavour in der Teilchenphysik? Fürden Experimentalphysiker ist ein geflavourtes Teilchen die Kopieeines wohlbekannten anderen Teilchens, jedoch eine Kopie miteiner zusätzlichen Eigenschaft: jenem „Flavour“ eben. Gemäß unsererGrand Unification, hatten wir speziell gesehen:Leptonische Flavours sind Struktur-Unterschiede inder Einbindungsart eines Leptonukleus‘ in ein Teilchen.Der Gesamtwert für ein Flavour ermittelt sich also durch Abzählen,wie oft jene spezielle Unterstruktur innerhalb der betrachtetenGesamtstruktur vorkommt – positiv für ein Lepton, negativ für einAntilepton. Denn für ein Antilepton wird jener „Strukturknoten“,der das Flavour definiert, in irgendeiner Weise „gespiegelt“ – dieMathematiker sagen: „kontragredient“ − vorliegen.Anders als bei einer „Quantenzahl“, die grundsätzlich eine Erhaltungsgrößedarstellt, also nie verloren gehen kann, lässt sich solchein „Strukturknoten“ vom Prinzip her auch wieder „aufknoten“,auflösen in seine Bestandteile. Ein Flavour ist also grundsätzlichkeine Erhaltungsgröße – auch wenn es vielfach wie eine solche aussehenmag.Treffen also zwei Teilchen aufeinander, deren Flavours exaktkontragredient zueinander sind, so können sich jene „gespiegelten“Flavour-Strukturen gerade gegenseitig auflösen, entwirren. Nachaußen hin sieht das dann so aus, als höben sich zwei entgegengesetzteQuantenzahlen auf. Im Gegensatz zu einer Quantenzahl kannsich solch ein Flavour aber, wie ausgeführt, auch von selber auflösen.Dieser letztere Effekt lässt sich am einfachsten bei den „hadronischenFlavours“ in den „nicht-leptonischen Zerfällen“ beobachten.Doch dazu müsste ich diese erst genau definieren. Ich werde daraufzurückkommen.