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17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...

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Berlin: Sinfonie einer Großstadt<br />

Berlin: Symphony of a City<br />

Deutschland 2002, 35mm, 1:1.66,<br />

s/w, 75 Minuten<br />

Buch, Regie, Kamera: Thomas Schadt<br />

Kamerassistenz: Thomas Keller<br />

Musik: Helmut Oehring,<br />

Iris ter Schiphorst,<br />

SWR Symphonieorchester,<br />

Leitung Roland Kluttig<br />

Sounddesign: Thorsten Ottersberg<br />

Montage: Stefan Krumbiegel,<br />

Thomas Wellmann<br />

Producer: Christian Rohde<br />

Produzenten: Nico Hoffmann /<br />

teamWorx, Thomas Schadt /<br />

Odyssee-Film<br />

Redaktion: Peter Latzel / SWR<br />

Weltvertrieb: teamWorx Produktion<br />

für Kino und Fernsehen GmbH,<br />

Mommsenstr. 73, D-10629 Berli<br />

Tel. +49-30-88 56 59 73<br />

Fax +49-30-88 56 59 67<br />

Gefördert von: SWR, SFB, Arte,<br />

Telepool, Bundesfilmstiftung,<br />

Filmboard Berlin-Brandenburg,<br />

MFG Baden-Württemberg<br />

Uraufführung: 10. April 2002, Berlin<br />

Mi 1.5. 20.30 Arri<br />

Do 2.5. <strong>17.</strong>30 Filmmuseum<br />

106<br />

1927 drehte Walther Ruttmann seinen sinfonischen<br />

Dokumentarfilm Berlin: die Sinfonie der<br />

Großstadt. Im September des gleichen Jahres<br />

wurde der Stummfilm mit einer eigens dafür<br />

komponierten Musik im Tauentzien-Palast uraufgeführt.<br />

Zur Projektion des Films spielte<br />

live ein 70 Mann starkes Sinfonieorchester,<br />

das der Komponist Edmund Meisel selbst dirigierte.<br />

Ruttmanns Film gilt heute als einer<br />

der großen deutschen Filmklassiker und als<br />

Berlin-Film der Zwanziger Jahre schlecht hin.<br />

75 Jahre später befindet sich Berlin in einer<br />

einzigartig lebendigen und spannenden<br />

Phase von Aufbruch und Umbruch. Spuren<br />

der Geschichte treffen zehn Jahre nach dem<br />

Fall der Mauer energiegeladen auf eine neu<br />

entstehende Stadt. Unterschiedlichste Gesichter<br />

beginnen sich zu einer großstädtischen<br />

Metropole zusammenzuschliessen, die<br />

in Facetten auch an das Berlin der zwanziger<br />

Jahre erinnert. Berlin vibriert, lässt mit all seinen<br />

unterschiedlichen Rhythmen der Neugestaltung<br />

»Stadt an sich« mehr spüren, als irgend<br />

sonst auf der Welt. Jetzt liegt es auf der<br />

Hand, Walther Ruttmanns wunderbaren Film<br />

neu zu interpretieren.<br />

Unter Beibehaltung verschiedener dramaturgischer<br />

Grundprinzipien des Originals, wie<br />

dem, jede Einstellung des Films einer sinfoni-<br />

schen Gesamtstruktur unterzuordnen, die in<br />

35mm und schwarz-weiß einem Tagesablauf<br />

folgend das Motiv »Stadt« in verschiedenen<br />

Themen variiert, sucht das Remake darauf<br />

aufbauend seine eigene, in sich geschlossene<br />

Bild- und Erzähldramaturgie. Eine neue, ausschließlich<br />

für diesen Film komponierte Musik<br />

wird die Tonebene gestalten.<br />

Thomas Schadt: »Berlin ist wahrlich keine<br />

Liebe auf den ersten Blick. Zu aufgerissen ist<br />

ihr Gesicht, zu rauh ihre Oberfläche und die<br />

Mentalität ihrer Ureinwohner. Ich musste diese<br />

Stadt erobern, ein schwerer Anstieg, der<br />

nach dem Fall der Mauer sicherlich nicht leichter<br />

wurde. Doch heute weiß ich, wie wertvoll<br />

und wichtig es war, gerade in den ersten Jahren<br />

der Neunziger all diese Aggressionen, all<br />

das Neue und Femde, das Unversöhnliche,<br />

das andere Deutschland, genau hier in dieser<br />

Stadt miterlebt zu haben.<br />

Nichts hätte mein Verständnis für das Geschehene,<br />

für Geschichte, für diese Stadt und ihre<br />

Besonderheiten mehr schärfen können als der<br />

zu dieser Zeit gelebte Alltag. In einer Art Stunde<br />

Null war man hier und hat mit allen anderen<br />

einen Neuanfang begonnen. In dieser Zeit<br />

habe ich das erste Mal heimische Gefühle entwickelt.<br />

Plötzlich sprach ich auch von ›meiner‹<br />

Stadt.

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