11.12.2012 Aufrufe

17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...

17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...

17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auf allen Meeren<br />

On the seven seas<br />

Österreich/Schweiz/Deutschland<br />

2001, 35mm, 1:1.66, (gefilmt auf<br />

Super 16mm), Farbe, Dolby Digital,<br />

95 Minuten<br />

Buch und Regie:<br />

Johannes Holzhausen<br />

Kamera: Joerg Burger<br />

Ton: Sergej Moshkov<br />

Schnitt und Sound Design:<br />

Michael Palm<br />

Produzent: Johannes Rosenberger<br />

und Constantin Wulff<br />

Produktion und Weltvertrieb:<br />

Navigator Film, Schottenfeldgasse 14<br />

A-1070 Wien, Tel. +43-1-524 97 77<br />

Fax +43-1-524 97 77/20<br />

e-mail: office@navigatorfilm.at<br />

Gefördert von: BKA Kunstsektion,<br />

Eurimages, Wiener Film Fonds,<br />

ZDF/Arte, ORF, SF DRS, Schweizer<br />

Bundesamt für Kultur, Media<br />

Uraufführung: 29.10.2001,<br />

Viennale Wien<br />

So 28.4. 20.00 Filmmuseum<br />

Di 30.4. 18.00 Rio<br />

24<br />

Die »Kiew« war das wichtigste und größte sowjetische<br />

Kriegsschiff während des Kalten Krieges. Ab<br />

1994 lag der Flugzeugträger als schwimmender<br />

Schrott vor der Nordmeerküste Russlands, bewacht<br />

und notdürftig gepflegt von seinem letzten Kapitän,<br />

bis er im Sommer 2000 nach China geschleppt wurde.<br />

Diese Reise der »Kiew« zu ihrem letzten Ruheplatz<br />

nach Tianjin bei Peking ist Angelpunkt und roter Faden<br />

des Dokumentarfilms. In essayistischer Form wird das<br />

Schicksal dieses Schiffes und seiner ehemaligen Besatzung,<br />

die durch die politischen Veränderungen in<br />

alle Himmelsrichtungen zerstreut ist, verfolgt. Dabei<br />

wird deutlich, dass die »Kiew« nicht nur ein waffenstarrendes<br />

Militärgerät war, sondern auch ein auf<br />

Leinwand und Zelluloid <strong>fest</strong>gehaltenes Propagandainstrument,<br />

ein Symbol für den Glanz und die Stärke<br />

der Sowjetunion.<br />

»Auf allen Meeren macht begreiflich, was das viel beschworene<br />

›Ende der Geschichte‹ bedeuten kann. Der<br />

Verlust einer Weltordnung produziert eine Vielzahl von<br />

Sehnsüchten, mit denen die Überlebenden die leere<br />

Mitte auszufüllen trachten. Der eine hütet seine<br />

Flagge, der andere hat ein Teeservice vom Schiff geklaut;<br />

individuelle und kollektive Erinnerung fallen in<br />

den Bildern zusammen, die Johannes Holzhausen<br />

den Porträts dieser Menschen zur Seite stellt: Grobkörniges,<br />

zerkratztes Archivmaterial aus den Dienstjahren<br />

von Schiff und Mannschaft erhalten in der<br />

Montage und dem suggestiven Sounddesign eine<br />

traumähnliche Qualität, die mehr vom Wirken der Zeit<br />

spricht, als eine reine Technikgeschichte das je könnte.<br />

Dennoch ist Auf allen Meeren keine nostalgische<br />

Revue historischer Größe und rezenten Verfalls geworden.<br />

Die Geschichte selbst ist ironisch genug: Am<br />

Ende des Films machen die Sehnsüchte des Sozialismus<br />

des 20. Jahrhunderts denen der Marktwirtschaft<br />

asiatischer Prägung Platz.« Michael Löbenstein<br />

Auf allen Meeren hat eine lange Entstehungsgeschichte<br />

hinter sich: 1996 wurde das Projekt auf dem<br />

Amsterdamer Forum vorgestellt, von Sommer 1997<br />

BIO-FILMOGRAPHIE<br />

Johannes Holzhausen<br />

Geboren 1960 in Salzburg. Lebt und<br />

arbeitet seit 1980 in Wien. 1987 bis<br />

1995 Studium an der Wiener Filmakademie.<br />

Gründungsmitglied der Navigator<br />

Film.<br />

Filme (Auswahl):<br />

1989 FAMILY PORTRAITS<br />

1990 MÄRCHEN VON EINEM,<br />

DER AUSZOG<br />

1992 WEN DIE GÖTTER LIEBEN<br />

1993/94 DIE NACHT AUS BLEI<br />

1995 DAS LETZTE UFER<br />

2000 ZERO CROSSING<br />

2001 AUF ALLEN MEEREN<br />

bis Sommer 1998 wurde in Russland<br />

und der Ukraine gedreht. Anschließend<br />

dauerte es zwei Jahre, bis die<br />

russische Marine einen Käufer für das<br />

Schiff finden konnte. Ein Zeitraum,<br />

der abgewartet wurde, um den Film<br />

dramaturgisch und inhaltlich abschließen<br />

zu können. Das Ergebnis ist ein<br />

Dokumentarfilm über das Ende der<br />

Sowjetunion und ein Ausblick auf deren<br />

Nachfolger: China als Weltmacht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!