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17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...

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God’s Country<br />

Gottes eigenes Land<br />

USA 1979-85, 16mm, Farbe,<br />

90 Minuten<br />

Buch, Regie, Kamera: Louis Malle<br />

Ton: Jean-Claude Laureux<br />

Schnitt: James Bruce<br />

Produzent: Vincent Malle<br />

Weltrechte: Paul Richer,<br />

Flach Pyramide International<br />

5 rue Richepanse, 75008 Paris<br />

Tel. +33-1-429 60 22 0<br />

Fax +33-1-402 005 51<br />

Sa 27.4. 22.30 Filmmuseum<br />

164<br />

Glencoe, eine Kleinstadt in Minnesota. Hier ist Amerika<br />

so, wie es sich selbst am liebsten sieht: strebsam,<br />

mit viel Familiensinn, gesetzestreu, fromm und ländlich.<br />

Frauen heiraten mit Anfang zwanzig; der Rasen in<br />

den Vorgärten wird einmal die Woche gemäht. Der Regisseur<br />

mag die Bewohner von Glencoe, aber er will<br />

auch verstehen, warum alles ist, wie es ist: Warum<br />

ständig Rasen gemäht wird? Ob man offen schwul<br />

sein könne in Glencoe? Oder warum keine Schwarzen<br />

in der Stadt leben?<br />

Sechs Jahre nach dem ersten Dreh kommt Louis Malle<br />

wieder nach Glencoe. Die Stadt hat sich verändert, die<br />

Menschen sind nicht mehr so zufrieden wie früher. Die<br />

Preise für Agrarprodukte sind gesunken, viele Farmer<br />

kämpfen ums Überleben.<br />

»Wir in Minnesota halten uns für ein auserwähltes<br />

Volk. Wir sagen halb scherzhaft, halb ernst, dass wir in<br />

›Gottes eigenem Land‹ leben. Es gibt sogar eine<br />

Brauerei am Mississippi River, die ihre Biere als Produkte<br />

aus ›God’s own country‹ anpreist (o.k., die<br />

Brauerei ist in Wisconsin, aber wir teilen mit ihnen<br />

den Fluss und den Dünkel). Es ist darum nur recht und<br />

billig, wenn uns der französische Filmemacher Louis<br />

Malle beim Wort nimmt und sein 90-minütiges Porträt<br />

der Menschen und Kultur von Glencoe als God’s<br />

Country vorstellt. Doch dem Film nach zu urteilen,<br />

muss Gott immerhin einen Sinn für Humor haben,<br />

wenn dies sein Ort ist.<br />

God’s Country ist ein sehr bewegender, liebevoll gemachter,<br />

heiterer, beunruhigender und zuletzt sehr<br />

trauriger Film. Darüber hinaus ist er schockierend –<br />

und das hat triftige Gründe. Da gibt es z. B. den Schock<br />

des Wiedererkennens, denn dies ist nicht nur ein Film<br />

über eine 5000 Seelen umfassende und eine Autostunde<br />

westlich von Minneapolis gelegene bäuerliche<br />

Kleinstadt. Dies ist ein Film über die Amerikaner im<br />

allgemeinen und die aus Minnesota im besonderen,<br />

und Malle hat uns auf eine Weise durchschaut, wie das<br />

vielleicht nur einem Außenstehenden möglich ist.«<br />

Nick Coleman, in:<br />

Minneapolis Star & Tribune, 27.11.1985<br />

BIO-FILMOGRAPHIE<br />

Louis Malle<br />

Geboren am 30.10.1932 in Thuméries,<br />

Frankreich, kam als Assistent von<br />

Robert Bresson und Jacques-Yves<br />

Cousteau zum Film.<br />

Dokumentarfilme:<br />

1956 LE MONDE DU SILENCE<br />

1969 L’INDE FANTÔME<br />

CALCUTTA<br />

1973 HUMAIN, TROP HUMAIN<br />

1979-86 GOD’S COUNTRY<br />

1986 AND THE PURSUIT<br />

OF HAPPINESS<br />

Glencoe, a small town in Minnesota.<br />

This is America, as America likes to<br />

see itself: hard-working, with a strong<br />

sense of family, law-abiding, devout<br />

and rural. Women get married in their<br />

early 20s; in the yards, the grass gets<br />

mowed once a week. The director<br />

likes the people of Glencoe, but he<br />

also tries to understand why everything<br />

is the way it is. Why do people<br />

keep mowing the lawn? And would it<br />

be possible to be openly homosexual<br />

in Glencoe. Six years after filming the<br />

first segment, the director returns to<br />

the town. The town has changed, the<br />

people aren’t as contented as before.<br />

Crop prices have dropped; many<br />

farmers are struggling to survive.

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