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17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...

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Three-Five People<br />

USA 2001, Betacam SP, Farbe,<br />

85 Minuten<br />

Buch, Regie, Kamera,Ton, Schnitt:<br />

Lin Li<br />

Produzentin: Lin Li<br />

Produktion und Weltvertrieb:<br />

Lin Li, 30124 Pocahontas Drive,<br />

Val Verde, CA 92571, USA<br />

Tel. ++1-661-702 0555<br />

e-mail: linli898@yahoo.com<br />

Do 2.5. 15.00 Gasteig<br />

128<br />

Three-Five People: Sie heißen so, weil man sie für 350<br />

Yuan aus dem Gefängnis freikaufen kann. Sie, das<br />

sind drei Kinder von vielen, die auf dem Bahnhofsgelände<br />

von Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan,<br />

herumlungern und Passanten die Ohrringe aus<br />

den Ohren reißen. Damit finanzieren die drei, ein<br />

Mädchen und zwei Jungen zwischen elf und vierzehn<br />

Jahren, ihren Heroin-Konsum. Ein Ohrring reicht für<br />

die Tagesration der Droge, der zweite geht an »er pai«,<br />

den Polizei-Spitzel, der solche Vorfälle eigentlich melden<br />

sollte. Alle wissen Bescheid, keiner unternimmt<br />

etwas: Die Kinder sind minderjährig, der Staat scheinbar<br />

ohnmächtig. Der Dealer ist ein Polizeibeamter, der<br />

den Stoff, den er an die Kinder verkauft, von anderen<br />

konfisziert.<br />

»China auf dem Weg zu den Segnungen der kapitalistischen<br />

Welt: Kinder, die ungerührt davon sprechen,<br />

dass man sich möglichst nicht in die Hauptschlagader<br />

stechen soll, Kinder, die sich den Stoff in die Schambeuge<br />

spritzen, weil der ganze Körper schon mit Narben<br />

übersät ist, Kinder, die das restliche Blut aus der<br />

Spritze auf ihre Zigaretten streichen, damit auch das<br />

letzte Restchen Heroin optimal genutzt wird (…) Wenn<br />

sich das Mädchen die Nadel ansetzt, dann bleibt die<br />

Kamera drauf, quälende Minuten lang; so lange es<br />

eben dauert, die Sucht zu betäuben. Ein Blick in eine<br />

Welt ohne Mitleid, ein Blick in die Hölle.«<br />

Andreas Ungerböck<br />

BIO-FILMOGRAPHIE<br />

Lin Li<br />

Geboren 1960 in Beijing. Studium der<br />

Bildhauerei an der Lu Xun Academy<br />

of Fine Arts in China und an der University<br />

of New South Wales in Australien.<br />

Tätigkeit als Ausstatterin in einem<br />

Peking-Oper-Theater in Liaoning, China.<br />

Von 1999 bis 2001 Filmstudium am<br />

California Institute of the Arts. Lin Li<br />

lebt in Sydney. Three-Five People ist<br />

ihr erster Langfilm.<br />

Filme (Auswahl):<br />

1996 SOUL FLIGHT<br />

2000 FLOATING<br />

2000 SYDNEY COAL LOADER<br />

2001 REBIRTH<br />

2001 THREE-FIVE PEOPLE<br />

Hu Jian, Chen Li and Tian Bo: three<br />

kids. They tear off earrings from<br />

passers-by on a street corner in<br />

Chengdu to sustain their heroin addiction.<br />

The law can do nothing because<br />

they are underage. One earring<br />

provides them with their daily dose.<br />

The dealer forces them to steal, supplies<br />

them with heroin and a room to<br />

sleep in. In case they are arrested, he<br />

bails them out with 350 Yuan. That’s<br />

why these kids are called Three-Five<br />

People. To protect themselves against<br />

being arrested they have to give the<br />

other earring to the local »er pai«,<br />

a sort of police informer. The social<br />

phenomenon of underaged kids on<br />

heroin has come along with the social<br />

changes in China.

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