17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...
17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...
17. Internationales Dokumentarfilmfestival München - DOK.fest ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Liebe Freundinnen und Freunde des Dokumentarfilms,<br />
liebe Film- und Kinofans,<br />
Wir freuen uns, Ihnen auch in diesem Jahr ein spannendes, informatives<br />
Best-of-Programm bieten zu können.<br />
Im Wettbewerb konkurrieren 21 Filme um den »Dokumentarfilmpreis<br />
des Bayerischen Rundfunks«, der mit 10.000 EUR dotiert ist.<br />
Weitere 37 Filme finden sich in der Reihe »Point of View«, die den<br />
Wettbewerb um weitere attraktive Filme aus internationaler Produktion<br />
ergänzt.<br />
Die Reihe »Aspects of Future«, in der auf Video gedrehte Arbeiten<br />
aus Ländern Asiens, Lateinamerikas oder Afrikas gezeigt werden,<br />
haben wir, angesichts der vielen interessanten und sehenswerten<br />
Einreichungen, erstmals erweitert. Neben Filmen aus China, dem<br />
Iran, Indien, Nicaragua, Algerien und der Türkei hat sich bei unseren<br />
Recherchen ein Schwerpunkt zum Krisengebiet im Nahen Osten ergeben,<br />
der in den letzten Wochen ungeahnte Aktualität gewonnen<br />
hat. Insgesamt sieben Filme aus Israel und Palästina tragen, so würden<br />
wir es uns wünschen, zum Verständnis der aktuellen Situation<br />
im Nahen Osten bei.<br />
Einen Themenschwerpunkt haben wir mit der Reihe »Paradise Lost«<br />
gesetzt, die mit selten zu sehenden Klassikern und neuen Produktionen<br />
die Schattenseiten des amerikanischen Traums behandelt.<br />
Die Reihe »Neue Filme aus Bayern« zeigt Filme, die im vergangenen<br />
Jahr in Bayern entstanden sind. Die Filme dieser Reihe, und einige<br />
weitere, die in anderen Programmen laufen, aber ebenfalls in Bayern<br />
hergestellt wurden, bewerben sich um den »Förderpreis Dokumentarfilm«<br />
des FilmFernsehfonds Bayern, der mit 5.000 EUR<br />
dotiert ist.<br />
Berlin: Sinfonie einer Großstadt, Thomas Schadts Remake des<br />
berühmten Klassikers von Walther Ruttmann aus dem Jahr 1927,<br />
zeigen wir in zwei Sondervorstellungen.<br />
Wir freuen uns sehr darüber, dass sich die Hochschule für Fernsehen<br />
und Film mit der Ausrichtung zweier Workshops erstmals am<br />
Programm beteiligt. Im ersten Werkstattgespräch wird Thomas<br />
Schadt über Konzept, Dreharbeiten, Musik und Montage von Berlin:<br />
Sinfonie einer Großstadt berichten. In einem zweiten Werkstattgespräch<br />
stellt David MacDougall, einer der Meisterregisseure<br />
des ethnographischen Films, seine Werke vor, die ihn in den<br />
vergangenen dreißig Jahren in viele Länder der Welt, von Afrika<br />
über Australien bis nach Indien, geführt haben. Beide Workshops<br />
versprechen spannende Einblicke in die Arbeitsweisen des Dokumentarfilmemachens.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
Der Dokutainment-Sender Discovery Channel präsentiert in einem<br />
weiteren Special Screening den Genregrenzen überschreitenden<br />
Film Bio-Terror 2002: Tödliche Pocken.<br />
16<br />
Zum zweiten Mal wird parallel zum Festival im Literaturhaus der<br />
Fernsehwettbewerb LiteraVision durchgeführt, bei dem Beiträge<br />
über Bücher und Autoren ausgezeichnet werden. Sie sind herzlich<br />
eingeladen, an den öffentlichen Jurysitzungen teilzunehmen. Die<br />
preisgekrönten Filme zeigen wir am 1. Mai im Gasteig.<br />
21 Filme haben wir für den internationalen Wettbewerb ausgewählt<br />
– die alle einen ganz besonderen persönlichen Blick ihrer Autor-<br />
/inn/en formulieren.<br />
Das Leben – anderswo. Elsewhere von Nikolaus Geyrhalter lässt<br />
sich geradezu als programmatisch verstehen – für den Dokumentaristen,<br />
der weiß, dass er immer nur Fragmente der »Wirklichkeit« erfassen<br />
kann. Eine Weltreise zu Menschen an abgelegenen Orten, die<br />
noch ihr traditionelles Leben führen. Vier Stunden dauert dieser<br />
Film, die vergehen wie im Flug. An allen Orten, die Geyrhalter mit<br />
der Kamera besucht, gilt für die dort lebenden Menschen ein eigenes<br />
Raum- und Zeitgefühl – daran teilhaben zu dürfen, ist für den<br />
Zuschauer eine der vielen Qualitäten dieses Films, der einen großen<br />
dramaturgischen Bogen schlägt.<br />
Auf allen Meeren untersucht, am Beispiel des Schlachtschiffs<br />
»Kiew«, einst der Stolz der sowjetischen Marine, das nun abgewrackt<br />
und nach China verkauft wurde, den Zusammenbruch der<br />
Sowjetunion. Die Erzählungen der Seeleute, vom Matrosen bis zum<br />
Kapitän, machen deutlich, wie tief der politische Umbruch von 1991<br />
in den einzelnen Biografien bis heute nachwirkt.<br />
Broadway – Black Sea schildert einen Sommer am Schwarzen<br />
Meer. Die Menschen, die dort Urlaub machen, obwohl sie es sich<br />
gar nicht leisten können, und die, die versuchen, hier mit einer Bar,<br />
als Fotograf oder Alleinunterhalter Geld zu verdienen, bilden einen<br />
Mikrokosmos der post-sowjetischen Gesellschaft.<br />
Eine eigene Welt entstand für die Tausende von Männern, die<br />
Anfang der 50er Jahre im Schweizerischen Wallis am Bau des Staudamms<br />
der »Grande Dixence« beteiligt waren. Zeit der Titanen<br />
von Edgar Hagen hat den Kampf einer ungewöhnlichen Solidargemeinschaft<br />
mit der Natur zum Thema. Die Eindrücke und Erlebnisse<br />
waren prägend für ein ganzes Leben und haben keinen derer, die<br />
damals dabei gewesen sind, je wieder losgelassen.<br />
Den Arbeitsalltag in einem Krankenhaus untersucht Stefan Landorf<br />
in Aufnahme, ein Titel, der sich auf die ankommenden Patienten,<br />
die jungen Assistenzärzte und das Filmemachen selbst beziehen<br />
lässt. Sein wunderbar durchgearbeiteter Filmessay wagt in Bild und<br />
Ton eine erfrischend neue Erzählsprache.<br />
Frederick Wiseman zeigt in seiner Langzeitbeobachtung Domestic<br />
Violence das Spring Crisis Centre in Tampa, Florida, wo von ihren