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Professionalisierungsbedarf in der Logistik spezieller Branchen ...

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<strong>Professionalisierungsbedarf</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong><br />

3. E<strong>in</strong>leitung<br />

3.1 Zum Stellenwert <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong><br />

3.1.1 <strong>Branchen</strong>dynamik<br />

E<strong>in</strong>er Vielzahl von Stellungnahmen zufolge ist die <strong>Logistik</strong> e<strong>in</strong> Wachstumssektor. Ihm<br />

gehören z.Z. etwa 2,1 Mio Beschäftigte an. Damit ist die <strong>Logistik</strong>branche e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

größten Arbeitgeber <strong>in</strong> Deutschland. Ihr gegenwärtiges Marktvolumen wird auf ca. 150<br />

Mrd € (EU 585 Mrd €) veranschlagt. Das entspricht 7,2% des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts<br />

(EU 6,5% BIP). Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> den 90er Jahren gab es teilweise zweistellige Umsatzzuwächse,<br />

von denen vor allem die 100 größten <strong>Logistik</strong>unternehmen profitiert haben<br />

(Klaus 2003, TU Berl<strong>in</strong> 2002). In <strong>der</strong> Folge von Kernkompetenz- und Outsourc<strong>in</strong>gpolitiken<br />

sowie aufgrund <strong>der</strong> Internationalisierungstendenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft werden <strong>der</strong><br />

Branche weitere Wachstumschancen prognostiziert. Dies hängt damit zusammen, daß<br />

die <strong>Logistik</strong>anteile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen für die Volkswirtschaft maßgeblichen Wirtschaftsbereichen<br />

e<strong>in</strong>en wesentlichen Kostenfaktor darstellen. So wird z.B. <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>anteil an<br />

den Gesamtkosten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kfz-Industrie auf 8%, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konsumgüter<strong>in</strong>dustrie auf 13%<br />

und im Handel auf 28% beziffert (Baumgarten/Thoms 2002). Da von diesem Gesamtpotential<br />

im Augenblick nur Teile als Fremdleistung realisiert werden, stufen e<strong>in</strong>er<br />

neueren Umfrage zufolge <strong>Logistik</strong>unternehmen die weitere Entwicklung des Marktes<br />

zu 59% als groß und zu 14% sogar als sehr groß e<strong>in</strong> (Ihme 2004). Als Wachstumstreiber<br />

gilt dabei namentlich die Kontraktlogistik, bei <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>unternehmen <strong>in</strong> enger<br />

Kooperation mit ihren Auftraggebern aus <strong>der</strong> Industrie, dem Handel – hierbei hauptsächlich<br />

<strong>in</strong>itiiert von Herstellern bzw. Orig<strong>in</strong>al Equipment Manufacturer (OEM) – o<strong>der</strong><br />

Dienstleistungsbranchen e<strong>in</strong>fache bis komplexe Aufgaben des Warenflusses und e<strong>in</strong>e<br />

Fülle von vor-, zwischen- und nachgelagerten Serviceaufgaben übernehmen.<br />

Trotz unzweifelbar vorhandener Anzeichen zur Oligopolbildung – bspw. auf seiten <strong>der</strong><br />

ehemals öffentlichen Unternehmen (Bahn, Post) und e<strong>in</strong>iger großer <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />

– ist die <strong>Logistik</strong> im wesentlichen noch e<strong>in</strong>e stark mittelständisch geprägte Branche<br />

mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von kle<strong>in</strong>eren und mittleren Unternehmen (KMU). Diese KMU<br />

erwirtschaften immerh<strong>in</strong> etwa 44% des Umsatzes <strong>der</strong> gesamten Branche. Mittels<br />

Flexibilisierung und Spezialisierung, durch Kooperationsverbünde und strukturelle<br />

Vere<strong>in</strong>heitlichung ihrer Prozesse und Systeme konnten sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen ihren<br />

Größennachteil ausgleichen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Vorteil gegenüber den Großen wenden (Dt.<br />

Bundestag 2004). Aufgrund dieser Struktur ist sie recht personal<strong>in</strong>tensiv. Gegenwärtig<br />

liegt ihr Tätigkeitsspektrum zu 40% im Bereich <strong>der</strong> Transporte/Verkehrslogistik, zu<br />

25% <strong>in</strong> Lagerei und Frachtumschlag und zu 35% <strong>in</strong> den Bereichen Auftragsabwicklung,<br />

Beständeverwaltung, Produktionslogistik, Supply Cha<strong>in</strong> Management (SCM),<br />

Gefahrgut- und Entsorgungsdienstleistungen. Zur letztgenannten Gruppe gehören<br />

auch neue und erweitere Dienstleistungen wie Etikettierung, Verpackung, Zollabwicklung,<br />

Vormontage von Modul- o<strong>der</strong> Systeme<strong>in</strong>heiten (Cockpit, Achsen etc.) als sog.<br />

Full-Service-Supplier Konzepte.<br />

Im Detail sieht das Realisierungsspektrum <strong>der</strong> Branche, gemessen an dem erzielten<br />

Umsatz von 150 Mrd €, wie folgt aus: grenzüberschreiten<strong>der</strong> Transport und KEP-<br />

Dienste 30%, <strong>in</strong>dustrielle Kontraktlogistik 26%, Konsumgüterdistribution und -kontraktlogistik<br />

13%, Term<strong>in</strong>aldienste 11%, nationaler allgeme<strong>in</strong>er Ladeverkehr 8%, na-<br />

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