Professionalisierungsbedarf in der Logistik spezieller Branchen ...

Professionalisierungsbedarf in der Logistik
- Baulogistik:
Personalführung und baulogistische Methoden, Vertragsrecht;
- Krankenhauslogistik:
verbesserte Materialwirtschaft, IT-Anwendungen, systemische Logistikkenntnisse;
- Facility-Management:
Führungseignung, Methoden der Ablaufstrukturierung, betriebswirtschaftliches
Basiswissen, Kundenkontakte/Kommunikation;
- KMU-Kooperationen:
Unterstützung der Eigeninitiative durch FuW.
5.2.8 Präferierte Lernformen und der Stellenwert von Zertifikaten
Was die bei der FuW bevorzugten Lernformen anbelangt, herrschen über alle logistischen
Bereiche hinweg einhellige Vorstellungen. Es überwiegt das Interesse an praxis-,
umsetzungs- und projektorientiertem Lernen, in dem der eigene oder andere Betriebe
mit logistischen Schwerpunkten als Lernort eine wichtige Rolle einnimmt. D.h.
neue Angebote müssen an der bisher eindeutig dominierenden Form des impliziten
Lernens anknüpfen und zugleich über dieses hinausführen. Die Qualifizierung soll zudem
nicht zu theoretisch vonstatten gehen, sondern vielmehr erfahrungsbasiert ablaufen.
Kürzere, kompakte und ausführlichere Qualifizierungen wollen im Wechsel mit
Praxisphasen gestaltet sein.
Die in dem Weiterbildungs-Systemvorschlag aufgegriffene modulare Vorgehensweise
mit freier Modulwahl und berufsangemessener Basis- bzw. Tiefenausschöpfung eines
Moduls stößt bei den Unternehmen in mehrfacher Hinsicht auf große Resonanz. Auf
diese Weise erhalten die Betriebe eine fundierte Unterstützung zu ihrer eigenen Weiterbildung.
Sie können operativen Mitarbeitern logistisches Basiswissen angedeihen
oder auffrischen lassen. Bei vom Markt ausgelösten höheren Qualifizierungsbedarfen
können vertiefende Modulteile ausgewählt werden, die vor allem auf seiten der mittleren
Fach- und Führungskräfte gebraucht werden. Durch die Wertschätzung des
Lernortes Betrieb entstehen Anreize, auch verstärkt etwas für die Qualifizierung von
Lernbegleitern aus der Praxis zu tun. Schließlich wird mit einem solchen Verfahren
u.U. auch die Qualifizierungsbereitschaft der Mitarbeiter erhöht, weil sich verschiedene
Kurse und Fortbildungen kumulieren lassen und in einen höheren Berufsabschluß
münden.
Auch im Hinblick auf die momentan geringe Bedeutung von Zertifikaten hätte die modulare
FuW gewisse Konsequenzen. Bislang werden aus einer Reihe von Gründen,
die in der ersten Studie (BiBB Logistik I) näher ausgeführt sind, sowohl von den Unternehmen
wie seitens der Mitarbeiter die geregelten oder ungeregelten Fortbildungen
z.T. wenig geschätzt. Fachliches Können und Praxisvermögen sind im Regelfall wichtiger
als formale Nachweise. Zertifizierungen gewinnen jedoch mit komplexeren logistischen
Anforderungen und durch die Kooperation mit Großunternehmen an Bedeutung.
Dort, wo man beginnt die Personalentwicklung systematisch zu betreiben,
werden ebenfalls formale Nachweise üblicher. Schließlich zwingt auch die Einführung
von Qualitätssystemen (ISO 9000ff) und die entsprechenden Nachweispflichten die
Unternehmen dazu, gewisse Qualifzierungsstandards zu entwickeln. Zertifizierungen
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