Professionalisierungsbedarf in der Logistik spezieller Branchen ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Professionalisierungsbedarf in der Logistik Art des Lernens zu schaffen. Wir müssen also eine Lernkultur am Arbeitsplatz fördern und dafür müssen die Führungskräfte die Verantwortung übernehmen. Entsprechende Seminare für Führungskräfte – gerade auch die angehenden – sollen das fördern. Lernen am Arbeitsplatz wird aber auch durch job rotation unterstützt, die für BA- Studenten und Hochschulabsolventen als Regelfall gelten kann. � 3. Wir befördern dieses praktische Lernen in vielfacher Weise und bauen auch darauf auf mit unserem internen Fort- und Weiterbildungsprogramm. D.h. unsere internen Trainer – das sind die eigenen Führungskräfte – holen die Mitarbeiter bei ihren Praxiserfahrungen und bringen sie mit einem systematischen Lernangebot weiter. Für ein solches Vorgehen gibt es viele Gründe, zu nennen ist beispielsweise, dass die Trainer und Mitarbeiter immer direkt im Thema sind und es keiner langen Einführungen wie bei einer externen Fachperson bedarf, aber auch unter Kostengesichtspunkten ist es für uns attraktiv, mit dem begrenzten Budget für die Qualifizierung möglichst große Effekte zu erzielen. Wir setzen auch Führungskräfte der oberen Ebene ein, die vor allem im Wege der Erfahrungsvermittlung quasi Werbung für die eigene Personalentwicklung im Hause machen, sozusagen als Motivationsunterstützung. Für manche Themen holen wir aber auch externe Trainer ins Haus, insbesondere für das ausgesprochene Führungskräftetrainng. � 4. Für uns ist die System- und Prozesskompetenz auch auf der mittleren Ebene unabdingbar. Das wollen wir auch aktiv durch Qualifizierung unterstützen. Aktuell läuft eine Seminarreihe für Führungskräfte im Haus mit dem Thema: IT als System. Da geht es nicht um fachlich technische Details, sondern darum, mehr Prozesswissen zu gewinnen mit dem Fokus IT-System; das wird dann von den einzelnen Führungskräften auch in ihren Bereichen weiter an die nächste Mitarbeiterebene vermittelt. Wir wollen System- und Prozesskompetenz nicht als Herrschaftswissen möglichst weit oben im Unternehmen konservieren, sondern dahin bringen, wo es eingesetzt wird. � 5. Die Kombination aus Fach- und Führungskompetenz ist uns wichtig, und wir wissen, dass wir aufpassen müssen, damit wir nicht aus einem guten Sachbearbeiter eine schlechte Führungskraft machen und damit zwei neue Probleme statt einer Lösung haben. Wir wollen Fachkompetenz als Überblickswissen und als Basis der Führungskompetenz, wobei wir wissen, dass sich die Mitarbeiter oft lieber an der Fachkompetenz festhalten, weil sie sich da sicherer fühlen. Führungskompetenz heißt für uns vor allem, dass ein Mitarbeiter zusätzlich zu seinem Fachwissen die Souveränität dafür gewinnen muss, durch und mit Schwerpunkt Personalentwickung zu führen, also für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Chancen und Wege zu öffnen zu deren Entwicklung. � 6. Wir verfügen durch unser internes Fort- und Weiterbildungssystem, mit dem wir sowohl Anpassungs- als auch Aufstiegsfortbildung abdecken einschließlich interner Zertifizierung, über eine breite Erfah- 98
Professionalisierungsbedarf in der Logistik rungspalette auch hinsichtlich des modularisierten Aufbaus und können von daher solche Überlegungen nachhaltig unterstützen. � 7. Für uns ist der Lernort Betrieb jetzt schon Realität und selbstverständlich. Dass andere das auch brauchen, ist für uns deshalb keine Frage. 9.3.9 Bereichsleiter Logistik-Systeme eines Kaufhauses (Herr E.) � 1. Die K. AG sieht in der vor allem technischen Entwicklung der Logistik starke Auswirkungen auf die Personalsituation. U.a. auch hervorgerufen durch den Kostendruck. Auf den vermehrten Technikeinsatz in unseren Lägern (u.a. RFID) müssen unsere Mitarbeiter fachkompetent und flexibel reagieren. Auch die in der Beschaffungslogistik eingesetzten Fach- und Führungskräfte müssen sich neuen Anforderungen stellen (Einkaufsbereich ist von der operativen Logistik getrennt!). � 2. Da nicht alles theoretisierbar ist, bewerten wir das praktische Lernen sehr hoch und für die gewerbliche Ebene als sehr effizient. Alle in der Logistik eingesetzten Mitarbeiter durchlaufen im Rahmen von Praktika unsere Lagersysteme (Reg. Servicepunkt, Zentrale Abruflager, Regionallager bis zum Zentrallager) und werden mit den dispositiven Abläufen vertraut gemacht. � 3. Wir führen die interne Aus- und Weiterbildung in einem dreistufigen Förderkreissystem durch: FK I Teamleiterebene; FK II Abteilungsleiterebene; FK III Obere Führungsebene. In der Ebene I qualifizieren wir geeignete Mitarbeiter in einer einjährigen „praxisbezogenen Ausbildung“ einschl. interner Abschlussprüfung zu Teamleitern aus. Ab der Ebene II und II reicht praktisches Lernen nicht mehr und wird durch interne und externe Maßnahmen ergänzt. � 4. Effizientes logistisches Handeln setzt System- und Prozesskompetenz einfach voraus. Vor allem deshalb, weil sich Systeme rasch und ändern und Prozesse immer komplexer werden. � 5. Das Zusammengehen beider Kompetenzen ist aus unserer Sicht unerlässlich, weil isolierte Fachkompetenzen nur eingeschränkt zum Tragen kommen. Unsere Bildungsmaßnahmen enthalten grundsätzlich Schlüsselqualifikationsanteile. Dies erwarten wir natürlich von externen Bildungsanbietern. � 6. Unsere eigenen Bildungsmaßnahmen sind modular aufgebaut. Bei externen Angeboten vermissen wir die Vermittlung allgemeiner Grundlagenmodule, z.B. Grundlagen BWL für Logistiker. Die Gratwanderung zwischen allgemeinen und speziellen Bausteinen ist uns bewusst. Hier erwarten wir mehr Flexibilität von Bildungsträgern und grundsätzlich modular aufgebaute und zertifizierte Weiterbildungsangebote. Die vom Konsortium dargestellten sechs Funktionen der Logistik sehen wir mehr bei höher eingesetzten Führungskräften (FK II und III). 99
Seite 1 und 2:
Professionalisierungsbedarf in der
Seite 3 und 4:
Seite 5 und 6:
Seite 7 und 8:
Seite 9 und 10:
Seite 11 und 12:
Seite 13 und 14:
Seite 15 und 16:
Seite 17 und 18:
Seite 19 und 20:
Seite 21 und 22:
Seite 23 und 24:
Seite 25 und 26:
Seite 27 und 28:
Seite 29 und 30:
Seite 31 und 32:
Seite 33 und 34:
Seite 35 und 36:
Seite 37 und 38:
Seite 39 und 40:
Seite 41 und 42:
Seite 43 und 44:
Seite 45 und 46:
Seite 47 und 48: Professionalisierungsbedarf in der
Seite 97: Professionalisierungsbedarf in der
Seite 149:
Alle anzeigen

Professionalisierungsbedarf in der Logistik spezieller Branchen ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?