Professionalisierungsbedarf in der Logistik spezieller Branchen ...

Professionalisierungsbedarf in der Logistik
3.2 Untersuchungsauftrag
Vor dem geschilderten Hintergrund der wirtschaftlichen und beschäftigungsmäßigen
Dynamik in der Logistik und den daraus offenbar gewordenen Qualifizierungsnotwendigkeiten
der Branche hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) sich bereits seit 1999 bei der damals ins Leben gerufenen Ausbildungsinitiative
Logistik dafür eingesetzt, sowohl auf der Weiterbildungsebene wie auf Hochschulebene
neue logistikspezifische Angebote zu entwickeln, um für gut ausgebildete
Arbeitskräfte zu sorgen (Dt. Bundestag 2004, Bulmahn 2003). In einem soliden und
hohen Qualifikationsstand in der Breite der Mitarbeiter und insbesondere auf seiten
der Fach- und Führungskräfte sieht das BMBF eine wesentliche Voraussetzung dafür,
Wachstum generieren und im zunehmend globalen Wettbewerb bestehen zu können.
Gerade in einem durch starken Handelsaustausch geprägten Land stellt die Logistik
auch unter den sich ändernden Bedingungen nach wie vor eines der Wachstumsfelder
mit entsprechendem Anspruch an die Qualifikation der Akteure und die Entwicklungsfähigkeit
der Prozesse dar.
Im Zuge einer Konkretisierung dieses Ansatzes in Richtung einer Weiterbildungsinitiative
hat das BMBF im Jahre 2003 dann das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB)
veranlaßt, die Frage untersuchen zu lassen, wie das Weiterbildungsangebot für Logistik
transparenter und zielgruppengerechter gestaltet werden kann und inwieweit spezielle
neue Fortbildungsberufe für Logistik die Vorbereitung auf mittlere logistische
Fach- und Führungsfunktionen verbessern können. Mit der Bearbeitung der daraufhin
vergebenen Projekte „Untersuchung des Ordnungsbedarfes in der Logistikweiterbildung“
(BiBB Logistik I) und „Professionalisierungsbedarf in der Logistik spezieller
Branchen durch Weiterbildung“ (BiBB Logistik II) wurde ein Konsortium, bestehend
aus dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso) resp. VDI/VDE-
Technologiezentrum/Bereich Gesellschaft, LogistikPlus GmbH, Consult&Training, Gesellschaft
für Organisationsentwicklung und Mediengestaltung mbH (GOM) und REFA-
Nordwest e.V., beauftragt. In einem zweistufigen Verfahren – von Oktober 2003 bis
Mai 2004 und von Mai 2004 bis Dezember 2004 – hat das Konsortium seine Analyse
und seinen Weiterbildungs-Systemvorschlag erarbeitet.
Ziele des Auftrages
Mit der Vergabe des Auftrages hatte das Konsortium vor allem zu untersuchen,
- inwieweit es sich bei dem breiten Feld logistischer Aufgabenstellungen in
unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft um eine distinkte Disziplin mit
charakteristischen Basisinhalten bzw. Praxisanforderungen handelt;
- ob sich empirisch basierte Entwicklungspfade mit typischen Arbeitsschwerpunkten
und Qualifikationsbedarfen (sog. Logistik-Basics) entschlüsseln
lassen, die als Grundlage und Ausgangspunkt für ein transparentes Weiterbildungsangebot
(Systemvorschlag) genommen werden können.
- Weiter sollte in einem Abgleich einerseits festgestellt werden, welche logistischen
FuW-Angebote in Deutschland und im europäischen Umfeld auf
dem Markt sind und inwiefern diese bestehenden Weiterbildungsangebote
in der Lage sind, der beschriebenen Bedarfssituation zu genügen bzw.
worin gegenwärtig ihre Defizite zu sehen sind; andererseits sollten unter
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