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Professionalisierungsbedarf in der Logistik spezieller Branchen ...

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<strong>Professionalisierungsbedarf</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong><br />

Dependenzbeziehungen, wenn die Machtpotentiale <strong>der</strong> jeweiligen Kooperationspartner<br />

unterschiedlich verteilt s<strong>in</strong>d. Dies ist beson<strong>der</strong>s dann <strong>der</strong> Fall, wenn die<br />

Wertverbesserungsmargen e<strong>in</strong>seitig an die Partner dekretiert werden. Auch unterhalb<br />

solch e<strong>in</strong>deutiger Abhängigkeitsbeziehungen gibt es e<strong>in</strong> hohes Maß an Anpassungsdruck,<br />

<strong>der</strong> ausgehend von marktbeherrschenden auf untergeordnete bzw. zuliefernde<br />

(<strong>Logistik</strong>-) Unternehmen ausgeübt wird. Von daher geht die Eröffnung von Marktchancen<br />

i.d.R. gleichzeitig mit e<strong>in</strong>er Überwälzung von ke<strong>in</strong>eswegs unerheblichen<br />

Risiken <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>es verschärften Preisdrucks e<strong>in</strong>her. Chancen und Risiken steigen<br />

dabei stetig, je mehr man sich ganzheitlichen <strong>Logistik</strong>strategien nähert.<br />

Der tiefgreifende Umstrukturierungsprozeß, dem die <strong>Logistik</strong> <strong>in</strong> dem vergangenen<br />

Jahrzehnt unterworfen war und noch weiter se<strong>in</strong> wird, ist Ausdruck dieser beschriebenen<br />

Entwicklung. Die Branche hat sich aus ihrer Monostruktur, die lange Zeit auf<br />

Spedition und Transport und damit unmittelbar verbundene klassische Aufgaben wie<br />

Kommissionierung, Lagerhaltung und Umschlag beschränkt blieb, befreit. Die Übernahme<br />

von neuen Aufgaben hat zur Ausdifferenzierung des <strong>Logistik</strong>sektors geführt.<br />

Heutzutage werden von ihm nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache Transport- und Verteilungsaufgaben<br />

gefor<strong>der</strong>t. Zu se<strong>in</strong>em erweiterten Portfolio gehören nunmehr ebenso Verpackung und<br />

Entsorgung, die Errichtung externer Lager o<strong>der</strong> Distributionszentren, die Ausführung<br />

von Produktions- und Market<strong>in</strong>gfunktionen, die Integration und Adaption von logistikspezifischen<br />

IuK-Technologien, die Konzipierung mehrwertschaffen<strong>der</strong> Dienstleistungen<br />

(Facility Management etc.), die Übernahme <strong>der</strong> Steuerung von komplexen<br />

<strong>Logistik</strong>prozessen (geme<strong>in</strong>same Planung und Prozeßabstimmung mit Lieferanten,<br />

<strong>in</strong>dividualisierte Kundenorientierung) bis h<strong>in</strong> zu neuen Systemdienstleistungen<br />

u.v.a.m.<br />

3.1.3 Kompetenz- und Qualifikationserweiterung<br />

Diese rasanten Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong> und <strong>in</strong> ihrem Umfeld bei den Industrie-,<br />

Handels- und Dienstleistungsunternehmen haben Konsequenzen für die logistischen<br />

Berufsbil<strong>der</strong> und Qualifikationen. Das betrifft das ganze Spektrum <strong>der</strong> logistischen<br />

Fachfunktionen, aber im beson<strong>der</strong>en das Segment <strong>der</strong> unteren, mittleren und oberen<br />

Führungsfunktionen, zumal die <strong>Logistik</strong> hier lange Zeit recht selbstbezogen agierte.<br />

Mit dem erweiterten Aufgabenportfolio und den je nach Branche bzw. je nach Prozeßkette<br />

unterschiedlich strukturierten Anfor<strong>der</strong>ungen erhöht sich <strong>der</strong> Bedarf an operativ<br />

zu nutzenden systemischen Kenntnissen, an Fähigkeiten zu übergreifendem Organisations-<br />

und Prozeßhandeln wie zu <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärem Handeln. Um <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage zu<br />

se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Projekt- o<strong>der</strong> Teamzusammenhängen zu arbeiten und steuernd <strong>in</strong> diese e<strong>in</strong>zugreifen,<br />

braucht es neben Vermittlungs-, Koord<strong>in</strong>ierungs- und Mo<strong>der</strong>ationsfertigkeiten<br />

auch <strong>der</strong> Befähigung zu Parallel- und Mehrfacharbeiten. Nicht zu vergessen ist<br />

auch die Fähigkeit, Konflikte auf zivilisierte Weise auszutragen, da ohne diese die<br />

Durchsetzungsfähigkeit von Entscheidungen negativ tangiert ist. Soll <strong>der</strong> Austausch<br />

mit Kunden und Partnern funktionieren, s<strong>in</strong>d Kommunikationskompetenzen, Fremdsprachen-<br />

und Kulturtechniken gefragt. Damit komplexe Zusammenhänge durchdrungen<br />

und nicht m<strong>in</strong><strong>der</strong> komplexe Systeme mit <strong>der</strong> nötigen Effizienz entwickelt<br />

werden können, s<strong>in</strong>d analytische Fertigkeiten dr<strong>in</strong>gend geboten. Hierzu gehört auch,<br />

daß man mit mo<strong>der</strong>nen Informationstechnologien umgehen kann und über neue<br />

<strong>Logistik</strong>technologien Bescheid weiß. Will man den heutigen Dokumentations- und<br />

Meldepflichten genügen und dem erweiterten Verantwortungsbegriff Rechung tragen,<br />

s<strong>in</strong>d umfangreichere betriebswirtschaftliche Grundlagen notwendig. Weitreichende<br />

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