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Falstaff Magazin Deutschland 04/2021

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WAS MAN BEI THUNFISCH<br />

BEACHTEN MUSS<br />

Thunfisch ist schon seit einiger Zeit zu<br />

einem Problemfisch geworden. Von<br />

gigantischen Hochseefangflotten gejagt und<br />

von Piratenfischern verfolgt, sind heute viele<br />

Thunfischbestände überfischt. Die Weltnaturschutzunion<br />

IUCN listet Thunfischarten<br />

wie Roten Thun und Südlichen Blauflossen-Thun<br />

als vom Aussterben bedroht.<br />

In Japan ist Thunfisch besonders beliebt,<br />

er wird dort für Sushi und Sashimi verwendet.<br />

Japanischen Fischereiflotten wird von<br />

Naturschutzorganisationen immer wieder<br />

vorgeworfen, sie würden für rar gewordene<br />

Thunfischarten Höchstpreise zahlen. Laut<br />

einer Studie der International Seafood<br />

Sustainability Foundation (ISSF) befinden<br />

sich derzeit nur rund 60 Prozent der<br />

Thunfischbestände in gutem Zustand. Die<br />

weltweiten Fangmengen für Thunfisch sind<br />

jedenfalls laut der Welternährungsorganisation<br />

FAO in den vergangenen Jahrzehnten<br />

kontinuierlich gestiegen – und zwar von<br />

weniger als 0,6 Millionen Tonnen im Jahr<br />

1950 auf über sechs Millionen Tonnen.<br />

Besonders problematisch ist die Situation<br />

beim Blauflossen-Thunfisch (Bluefin Tuna),<br />

auch als Roter Thunfisch oder Großer<br />

Thunfisch bekannt. Schuster: »Bluefin gibt<br />

es kaum noch, Süditalien zum Beispiel ist<br />

weitgehend leergefischt. Man bekommt ihn<br />

nur noch zu horrenden Preisen.«<br />

Es gibt aber noch ein anderes Problem:<br />

Ein Zeichen für Frische ist beim Thunfisch<br />

häufig die rote Farbe des Fleisches. Aufgrund<br />

von Oxidation an der Oberfläche<br />

verändert Thunfisch allerdings seine Farbe.<br />

Anstatt rot wird älterer Thunfisch dann<br />

bräunlich oder gräulich. Die auffallend rote<br />

Farbe machen sich jedoch unseriöse<br />

Anbieter zunutze: Sie färben den Fisch<br />

einfach ein, um Frische vorzugaukeln.<br />

»Wir beziehen Thunfisch fast nur noch<br />

aus den Meeren bei Sri Lanka und Indonesien«,<br />

erklärt Schuster, »und bekommen die<br />

besten Stücke von dort schockgefrostet.<br />

Und wir wollen auch da nur von Fischern<br />

mit kleinen Booten kaufen. Die haben meist<br />

eine hervorragende Qualität.«<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

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