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Falstaff Magazin Deutschland 04/2021

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gourmet / COSTAS SPILIADIS<br />

Ob wie hier in<br />

New York oder in<br />

einem der anderen »Milos«-<br />

Restaurants, immer gilt:<br />

What you see is what you get<br />

– jeder Gast kann sich<br />

»seinen« Fisch oder »sein«<br />

Seafood selbst aussuchen.<br />

<<br />

nebenbei bei der Gründung von »Radio<br />

Center-Ville« mit, einem lokalen Sender, bei<br />

dem er eine tägliche Show mit Nachrichten,<br />

Interviews und kulturellen Informationen<br />

für Griechen im Ausland moderierte.<br />

Schließlich entschloss er sich, in Montreal<br />

ein Restaurant aufzmachen – wovon ihm<br />

viele Bekannte allerdings abgeraten hatten,<br />

denn Spiliadis konnte damals kein bisschen<br />

kochen. Zusammen mit einem Tellerwäscher<br />

stellte er sich dennoch an den Herd.<br />

»Um zu beweisen, dass die griechische<br />

Küche und Kultur nicht so schlecht sind,<br />

wie alle dachten«, sagte er vor Jahren in<br />

einem Interview mit der New York Times.<br />

Das erste »Estiatorio Milos« war ein<br />

einfaches Lokal mit einfachen Fischgerichten.<br />

Mit Haute Cuisine hatte Spiliadis<br />

damals rein gar nichts am Hut – und das ist<br />

KAUM ZU GLAUBEN,<br />

ABER WAHR: ALS<br />

COSTAS SPILIADIS SEIN<br />

ERSTES RESTAURANT<br />

ERÖFFNETE, KONNTE<br />

ER NOCH NICHT EINMAL<br />

RICHTIG KOCHEN.<br />

Frisches Sashimi auf Eis: Bei Costas Spiliadis<br />

isst das Auge immer mit – entsprechend<br />

werden die Köstlichkeiten angerichtet.<br />

auch heute noch so. Von kulinarischen<br />

Moden wie der Molekularküche oder der<br />

neuen, innovativen, kalifornischen Küche<br />

hat Spiliadis nie etwas gehalten, er ignorierte<br />

sie einfach. Das Kochen brachten ihm<br />

Freunde bei, manchmal rief er auch seine<br />

Mutter in Griechenland wegen eines<br />

Rezeptes an. Ihm ging es immer um das<br />

Authentische, um akribisch zubereitete<br />

Gerichte auf Basis der griechischen Küche.<br />

Sein Motto lautete damals genauso wie<br />

heute: Der Geschmack entsteht nicht im<br />

Kopf, sondern im Mund.<br />

EINFACHHEIT IN PERFEKTION<br />

Diesem Erfolgsrezept blieb er bis heute treu.<br />

Spiliadis’ Restaurants heißen nicht nur alle<br />

»Milos«, sie bieten auch – egal, ob in New<br />

York, Athen oder London – ein mehr oder<br />

weniger einheitliches Angebot: exzellente<br />

Meeresfrüchte, auf Eis präsentiert, aus<br />

denen sich jeder Gast selbst aussuchen kann,<br />

was für ihn zubereitet werden soll. Die<br />

maritimen Delikatessen, darunter auch ganz<br />

seltene Fische und Muscheln, werden nicht<br />

einfach irgendwie zubereitet – es muss<br />

perfekt sein, reduziert auf den wesentlichen<br />

Geschmack des Produkts. Darüber wacht<br />

Spiliadis wie ein Besessener. Sein chronischer<br />

Hang zur Perfektion umfasst alles, was er<br />

Fotos: Getty Images, mauritius images / Alamy / James Newton-VIEW, Tim Atkins, Adrien Wiliams<br />

140 falstaff jun <strong>2021</strong>

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