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Falstaff Magazin Deutschland 04/2021

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gourmet / ERNEST HEMINGWAY<br />

Die von Hemingways Skipper Gregorio Fuentes<br />

zubereitete Dorade (Rezept unten) überzeugte<br />

sogar den legendären Hotelier Charles Ritz.<br />

Doradenfilet à la<br />

Gregorio Fuentes<br />

(für 4–5 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

1 Kilo Filet von der Dorade, gut 1 cm dick<br />

Saft von 2 Limonen<br />

Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

Olivenöl zum Braten<br />

1 zerstoßene Knoblauchzehe<br />

2 grüne Paprikaschoten<br />

¼ kg Spargel, in sehr feine Würfel geschnitten<br />

1 ½ Tassen Fischfond<br />

½ Tasse frisch gehackte Petersilie<br />

¼ Tasse Rosinen<br />

¼ Tasse Kapern<br />

1 ½ Tassen trockener Weißwein<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Filets in dem mit Salz und Pfeffer<br />

abgeschmeckten Limonensaft mindestens<br />

eine Stunde marinieren.<br />

– Das Olivenöl in einer großen Pfanne<br />

erhitzen. Knoblauch, Paprikaschoten und<br />

Spargel einige Minuten anbraten. Den<br />

Fischfond dazugeben und zusammen mit<br />

Petersilie, Rosinen und Kapern zugedeckt<br />

10 Minuten köcheln lassen.<br />

– Den trockenen Weißwein und die Filets<br />

dazugeben und zugedeckt etwa 5 bis 8<br />

Minuten köcheln lassen, jedenfalls aber<br />

so lange, bis die Filets gar sind.<br />

<<br />

in Paris, Madrid und Havanna: Immer<br />

war ihm gutes Essen wichtig – begleitet<br />

von reichlich Alkohol in geselliger Runde.<br />

Das Faible für Kulinarik, aber auch seine<br />

Abenteuerlust und die Liebe zur Natur<br />

hatte Hemingways Vater dem Sohn mitgegeben.<br />

Ed Hemingway nahm Ernest von<br />

Kindesbeinen an zum Jagen und Angeln<br />

mit. Ed war auch begeisterter Koch und<br />

liebte es, selbst Erbeutetes am Lagerfeuer<br />

zuzubereiten. Selbst ein Dessert gehörte<br />

zum Menü unter freiem Himmel. Es galt<br />

die Devise: »Selbst ist der Mann – auch<br />

beim Kochen.«<br />

KULINARISCHER ABENTEURER<br />

In seinem Artikel »Zelten in freier Natur«<br />

ermutigte Hemingway seine männlichen<br />

Leser, sich kochtechnisch mehr zuzutrauen.<br />

MÄNNER SOLLTEN<br />

ÖFTER KOCHEN,<br />

BEFAND HEMINGWAY.<br />

JEDER MANN KÖNNE<br />

»EINEN MINDESTENS<br />

SO GUTEN PIE MACHEN<br />

WIE SEINE FRAU«.<br />

Jeder Mann könne »einen mindestens so<br />

guten Pie wie seine Frau machen. Für einen<br />

Pie braucht man lediglich anderthalb Tassen<br />

Mehl, einen halben Teelöffel Salz, eine<br />

halbe Tasse Schmalz und kaltes Wasser.<br />

Das macht den Pie so knusprig, dass Ihren<br />

Campingpartnern Freudentränen in die<br />

Augen treten werden.«<br />

Als Hemingway die Schule beendet hatte,<br />

drängten ihn seine Eltern, ein Studium zu<br />

beginnen. Er wollte jedoch nichts anderes<br />

als schreiben, und zwar über das, »was ich<br />

sehe und fühle, auf die beste und einfachste<br />

Art und Weise«. Als er für eine Tageszeitung<br />

als Reporter arbeiten konnte, zog der<br />

18-Jährige dafür nach Kansas City. Dort<br />

begeisterte ihn nicht zuletzt das kulinarische<br />

Angebot. Ein Auszug aus Hemingways<br />

Reportage »Die wilden kulinarischen<br />

Abenteuer eines Gourmets«: »In dieser Zeit<br />

erweiterte ich meine epikureischen Kenntnisse,<br />

indem ich mich durch die komplette<br />

Speisekarte eines Chinarestaurants aß. (…)<br />

Sie war fast sieben Seiten lang. Ich brauchte<br />

den ganzen Winter. Aber ich habe einige<br />

wundervolle Entdeckungen gemacht.«<br />

Seine gastronomische Neugier blieb<br />

Hemingway sein Leben lang erhalten. Und<br />

in Paris fand er perfekte Forschungsbedingungen<br />

vor. Mit seiner ersten Frau Hadley<br />

Richardson lebte er dort für sechs Jahre.<br />

Fotos: Shutterstock, Getty Images<br />

146 falstaff jun <strong>2021</strong>

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