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Falstaff Magazin Deutschland 04/2021

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gourmet / COSTAS SPILIADIS<br />

Alle Teile der Serie unter<br />

falstaff.com/sterne-millionaere<br />

SERIE<br />

DIE<br />

RESTAUR ANT-<br />

MILLIONÄRE<br />

TEIL 13<br />

ESTIATORIO<br />

MILOS<br />

STEINREICH<br />

MIT FISCH<br />

Der gebürtige Grieche Costas Spiliadis eröffnete im Jahr 1979 sein erstes<br />

Fischrestaurant in Montreal – doch kaum jemand hätte damals auf ihn<br />

und seine Idee gesetzt. Heute besitzt Spiliadis ein Gastronomie-Imperium<br />

mit mehr als einem halben Dutzend Lokalen in der ganzen Welt.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

W<br />

er viel in der Welt<br />

herumkommt und<br />

gute Fischrestaurants<br />

liebt, der kennt ihn<br />

beinahe zwangsläufig:<br />

Costas Spiliadis. Seine Lokale heißen<br />

allesamt »Estiatorio Milos« und sind über<br />

die ganze Welt verstreut – man findet sie<br />

u.a. in Montreal, Athen, Las Vegas, Miami,<br />

London und gleich zweimal in New York.<br />

Die Karriere von Costas Spiliadis, 73,<br />

entspricht dem klassischen Klischee des<br />

Tellerwäschers, der es zum Millionär<br />

gebracht hat. Um genauer zu sein: Es ist die<br />

Geschichte eines Mannes, der als Sohn eines<br />

pensionierten Militärrichters ohne Geld<br />

nach New York auswanderte, um dort zu<br />

studieren. Etwas später übersiedelte er nach<br />

Kanada, wo er sein erstes »Estiatorio<br />

Milos« eröffnete – der Grundstein eines<br />

heute weltweit verzweigten Gastronomie-<br />

Imperiums.<br />

Costas Spiliadis stammt aus der griechischen<br />

Hafenstadt Patras. Als er im Alter von<br />

»Milos«-Spezialität: Hauchdünn geschnittene<br />

und frittierte Auberginen und Zucchini, serviert<br />

mit paniertem Feta und Tsatsiki.<br />

19 Jahren in New York ankam, hatte er nur<br />

zwei Koffer mit Kleidung und Büchern bei<br />

sich. Heute sagt er: »Ich war damals<br />

verängstigt, nervös und total eingeschüchtert.«<br />

Der junge Grieche wohnte zunächst in<br />

einem kleinen Zimmer in Manhattan – um<br />

dort ans Fenster zu gelangen, musste er<br />

über sein Bett klettern. Spiliadis war mehr<br />

oder weniger mittellos und kochte für sich<br />

selbst – mit Vorliebe Hühnerhälse, denn die<br />

kosteten nur 15 Cent das Kilo.<br />

Spiliadis studierte damals Soziologie an<br />

der University of Maryland, doch nach vier<br />

Jahren gab er auf und verließ New York<br />

– da er an politischen Aktivitäten teilgenommen<br />

hatte, bekam Spiliadis Probleme<br />

mit seinem Studentenvisum. Deshalb<br />

übersiedelte er 1971 schließlich nach<br />

Montreal. An Kanada faszinierte ihn die<br />

liberale und weltoffene Atmosphäre, als<br />

griechischer Einwanderer wurde er dort<br />

mehr geschätzt als in den USA. Er studier te<br />

noch einige Zeit weiter und half<br />

<<br />

Fotos: Tim Atkins. Sabin Orr<br />

138 falstaff jun <strong>2021</strong>

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