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Falstaff Magazin Deutschland 04/2021

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IST ZUCHTFISCH GENAUSO<br />

GUT WIE WILDFANG?<br />

Norbert Schuster von »Eishken Estate«<br />

beantwortet diese Frage mit einem klaren<br />

Nein. Einer der Hauptgründe dafür: Fische,<br />

die im Meer schwimmen, müssen andauernd<br />

gegen Strömungen ankämpfen und<br />

sind daher ständig in Bewegung. Das wirkt<br />

sich auch auf die Qualität aus. Dadurch<br />

entsteht ein festeres Fleisch – und damit<br />

mehr Geschmack. Schuster: »Das wird man<br />

in der Zucht nie schaffen.«<br />

Dennoch, so Schuster, sei die Qualität<br />

von Fischen aus Zuchtanlagen und<br />

Aquakulturen in den vergangenen Jahren<br />

Steinbutt: Wildfang<br />

ist deutlich besser im<br />

Geschmack, aber auch<br />

doppelt so teuer. Die<br />

beste Ware stammt<br />

von Fischern mit<br />

kleinen Booten.<br />

STEINBUTT IST EINER<br />

DER EDELSTEN<br />

PLATTFISCHE DER<br />

WELTMEERE,<br />

GESCHÄTZT VON<br />

STARKÖCHEN UND<br />

FEINSCHMECKERN.<br />

Nordwestküste Frankreichs:<br />

ideales Fanggebiet<br />

für Steinbutt,<br />

Seezungen und<br />

Wolfsbarsch.<br />

deutlich besser geworden. An der Tatsache,<br />

dass diese Tiere weniger in Bewegung sind,<br />

ändert das freilich wenig.<br />

WOHER KOMMEN DIE BESTEN<br />

SEEZUNGEN UND DER<br />

BESTE STEINBUTT?<br />

Steinbutt ist wohl einer der edelsten<br />

Plattfische der Weltmeere, geschätzt von<br />

Spitzenköchen ebenso wie von privat<br />

kochenden Feinschmeckern. Ähnliches gilt<br />

für Seezungen, auch sie sind extrem beliebt.<br />

In beiden Fällen bezieht »Eishken Estate«<br />

Wildfang derzeit von Frankreichs<br />

Westküste bis hinauf zur Bretagne,<br />

wo für diese Tiere ideale Bedingungen<br />

vorherrschen. Schuster:<br />

»Dort gibt es starke Strömungen,<br />

die Tiere sind pausenlos in<br />

Bewegung, das macht ihr Fleisch<br />

aromatischer.« Und es gäbe<br />

derzeit genug Angebot, so der<br />

Experte, die Fischer seien froh,<br />

wenn ihnen der Fang abgekauft wird.<br />

Die beste Ware stamme von Fischern<br />

mit kleinen Booten, egal ob Steinbutt oder<br />

Seezungen. Es sind Tiere, die vor der<br />

Coronakrise hauptsächlich in den Küchen<br />

der Gastronomie verarbeitet wurden. Jetzt<br />

gäbe es diese schwimmenden Delikatessen<br />

auch für Privatkunden in ausreichender<br />

Menge, versichert Schuster und meint:<br />

»Bei Steinbutt wie auch bei Seezungen gilt:<br />

Wildfang ist deutlich besser im Geschmack<br />

als Zuchtware. Wild gefangener Steinbutt<br />

ist allerdings auch doppelt so teuer wie<br />

gezüchteter, bei Seezungen ist der Preisunterschied<br />

weniger groß.«<br />

WIE GUT IST ST. PETERSFISCH?<br />

Petersfisch (auch Heringskönig oder<br />

Saint-Pierre) erkennt man an seinem<br />

diskusartigen Kopf und an einem schwarzen<br />

Punkt auf den Flanken, der Legende<br />

nach ein Fingerabdruck des Apostels<br />

Petrus. Petersfisch ist zwar nicht so populär<br />

wie Steinbutt, sein Fleisch aber ist ähnlich<br />

fest und geschmacksintensiv. In jedem Fall<br />

eine Delikatesse aus dem Reich der<br />

Plattfische. Bei Petersfisch wird allerdings<br />

auch gehörig getrickst. Auch Buntbarsche<br />

werden von unseriösen Anbietern als<br />

Petersfisch verkauft. Die beste Qualität<br />

kommt, ähnlich wie bei Seezungen und<br />

Steinbutt, aus Frankreich.<br />

<<br />

jun <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

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